Johannes Høsflot Klæbo ist auch mit seiner hartnäckigen Verletzung eine Klasse für sich. Er gewann das auf zehn Kilometer verkürzte Klassikrennen klar vor Pål Golberg und Martin Løwstrøm Nyenget. Janosch Brugger knackte als starker Achter schon die WM-Norm.
Klæbo nicht zu schlagen
Heute wurde es das erste Mal spannend: Wem würde die verkürzte Strecke über zehn Kilometer liegen? Für wen ist sie zu kurz? Wie halten die Sprinter mit? Der Sieger ist jedenfalls ein alter Bekannter, dem seine langwierige Muskelverletzung wohl nichts auszumachen scheint: Johannes Høsflot Klæbo. Der 26-Jährige ging das Rennen kontrolliert an, lag nach 1,1 Kilometern sieben Sekunden zurück und nur an 21. Stelle. Dann erhöhte er das Tempo dann immer mehr. Zur Halbzeit lag er noch drei Sekunden hinter dem schwedischen Führungsduo Halfvarsson/Poromaa, die das Tempo aber nicht durchhalten konnten. Im Ziel lag Klæbo 20 Sekunden vor Pål Golberg. Martin Løwstrøm Nyenget komplettierte das rein-norwegische Podium mit 28 Sekunden Rückstand. „Es war ein hartes Rennen, aber ich hatte es unter Kontrolle und habe die letzten fünf Kilometer dann Gas gegeben im Doppelstockschub. Ich habe alles gegeben und es hat Spaß gemacht. Morgen ist ein neuer Tag und auch dann werde ich wieder alles geben. Es wird ein harter Tag und ich hoffe, dass ich mich mit den anderen Jungs messen kann“, sagte Johannes Høsflot Klæbo. Trotz seiner zwei Siege und Prolog-Bestzeit liegt er wegen der neuen Punkteberechnung nach zwei Rennen nur 18 Punkte vor Golberg, der Zweiter und Dritter wurde.
Schweden und Musgrave unter besten Zehn
Auch wenn Calle Halfvarsson noch einbrach und mehr als 30 Sekunden in der zweiten Rennhälfte verlor, ist Platz vier nach schwierigen Jahren als Erfolg zu werten. Der Schwede konnte im Sommer beschwerdefrei trainieren und zeigt sich schon früh in sehr guter Form. Der Schotte Andrew Musgrave, der seit vielen Jahren mit den Norwegern trainiert, wurde sehr guter Fünfter, konnte sich aber auch in seiner ersten Runde an Klæbo anhängen und Zeit gutmachen. Mit Erik Valnes und Hans Christer Holund belegten zwei weitere Norweger Rang sechs und sieben. William Poromaa wurde wie sein Landsmann noch weit durchgereicht und wurde Neunter vor Mattis Stenshagen und Francesco De Fabiani. Federico Pellegrino machte einen seiner besten klassischen Einzelstarts und belegte Position 14.
Brugger schafft WM-Norm
Schon nach dem ersten Distanzrennen muss Janosch Brugger sich keine Gedanken mehr um die Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Planica machen. Platz acht bedeutet für den 25-Jährigen das beste Resultat seiner Karriere in einem Einzelstart. Im Laufe des Rennens schob er sich Position um Position nach vorne und überraschte sich damit selbst: „Das war etwas ganz Neues für mich. Die zehn Kilometer sind wir im Weltcup das erste Mal so richtig gelaufen, 12 Kilometer Einzel, vom demher war es ein bisschen ungewiss, es hätte eigentlich alles passieren können, weil ich überhaupt nicht wusste, wie ich mir das einteilen soll. Gott sei Dank ist meine Renntaktik ganz gut aufgegangen, indem ich einfach von Anfang an relativ auf Anschlag gegangen bin. Von demher hat für mich alles gepasst“, freute er sich. Über seine Erfahrungen im Leader’s Chair sagte der 25-Jährige: „Es ist relativ schnell kalt geworden, das Finnland taugt mir nicht so. Da ist mir immer, wenn man zur Ruhe kommt, kalt geworden, ansonsten war es eine schöne Erfahrung. Morgen die doppelte Distanz in meiner ungeliebteren Technik. Ich werde in der Masse irgendwo mitschwimmen und schauen, was möglich ist.“
Auch Moch in den Top15
Für Friedrich Moch verlief das Rennen ebenfalls ganz nach Wunsch. Er ging sogar noch schneller an als Janosch Brugger, fiel aber Ende der ersten Runde hinter den Teamkollegen zurück. Im Ziel landete der 22-Jährige auf einem sehr guten 15. Rang mit weniger als einer Minute Rückstand. Lucas Bögl startet morgen 19 Sekunden hinter ihm als 22., Albert Kuchler kurz dahinter als 25. Florian Notz kam als 46. noch in die Punkte und liegt nur 15 Sekunden hinter Kuchler. Das bietet morgen die Chance, noch weit nach vorne zu kommen. Auch Friedrich Moch war mit der Leistung des gesamten Teams sehr zufrieden: „Wir haben ein richtig gutes Teamergebnis heute. Es war ein richtig hartes Rennen, aber sehr gute Bedingungen. Wir hatten auch sehr gutes Material. Wir haben uns vorgenommen, hier gut reinzustarten und gleich mal ein Zeichen zu setzen, dass wir auf den richtigen Weg sind und ich glaube, das ist uns gut gelungen“, freute sich der Allgäuer.
Beda Klee bester Schweizer
In Abwesenheit des coronakranken Jonas Baumann belegte Beda Klee als bester Schweizer Position 27. Roman Furger wurde 52., Candide Pralong 59. und Cyril Fähndrich kam als 61. ins Ziel. Der in Norwegen lebende Österreicher Mika Vermeulen kam in seiner schwächeren Technik mit zwei Minuten Rückstand als 65. ins Ziel.
=> Ergebnisse 10 Kilometer KT Herren
=> Weltcupstand Herren
Bildergalerie