Frida Karlsson entschied das Verfolgungsrennen über 20 Kilometer im freien Stil für sich. Rang zwei ging an Ebba Andersson, Dritte wurde Tiril Udnes Weng, die nun gemeinsam mit Karlsson den Weltcup anführt. Vier deutschsprachige Damen belegten die Plätze 13 bis 17.
Früher Angriff von Karlsson
Für die Damen stand zum Abschluss des Weltcup Wochenendes in Ruka das Verfolgungsrennen auf dem Programm über ungewohnt lange 20 Kilometer. Vorne waren sich die beiden Schwedinnen einig: Zuerst führte Ebba Andersson, später half auch Frida Karlsson mit und gemeinsam gelang es problemlos, die anderen Athletinnen auf Distanz zu halten, die sich dann auf ihre eigene Gruppe konzentrierten. Schon sehr früh folgte die entscheidende Attacke am Fuße des langen Anstiegs der letzten Runde und damit überraschte Frida Karlsson ihre Teamkollegin, die nicht mehr mitgehen konnte. Für die 23-Jährige war ihr Erfolg in Ruka ihr siebter Weltcupsieg. „Ich habe von Anfang an Gas gegeben, der Abstand nach hinten war groß genug und in der letzten Runde habe ich dann angegriffen. Es war unser Plan, ein hartes Tempo anzuschlagen“, so Frida Karlsson im FIS-Interview. Ebba Andersson kam mit 33 Sekunden Rückstand ins Ziel.
Tiril Weng sprintet aufs Podium
Die Gruppe hinter den beiden Schwedinnen wurde im Laufe der ersten Runden immer größer. Es war aber auch viel Taktik im Rennen, so dass die Entscheidung erst kurz vor dem Ziel fiel. Zunächst erhöhte Jessie Diggins das Tempo, die von Startposition 19 zusammen mit Ingvild Flugstad Østberg nach vorne gelaufen war. Am letzten Anstieg war die Amerikanerin etwas eingeklemmt, als dann Tiril Udnes Weng angriff und sich den entscheidenden kleinen Vorsprung sicherte, der das Podium bedeutete. Hinter ihr liefen Silje Theodorsen und Heidi Weng Seite an Seite ins Stadion ein, aber im Zielsprint erwies sich Heidi Weng als stärker. Für Theodorsen war es dennoch die beste Leistung in ihrer Weltcupkarriere. Rosie Brennan war die einzige Läuferin, die mit den Norwegerinnen mithalten konnte, fand aber im Stadion keinen Weg mehr an Theodorsen vorbei und wurde Sechste. Maja Dahlqvist sprintete auf Platz sieben vor Anne Kjersti Kalvå, die Mitte der letzten Runde ebenfalls attackiert hatte. Rang eun ging an Krista Pärmäkoski vor Jessie Diggins und Ingvild Flugstad Østberg.
Hennig und Carl in den besten 15
Für Katharina Hennig und Victoria Carl war es ein schweres Rennen: Hennig liegt die Technik nicht, Carl die Strecke. „Die Berge sind ihr zu steil“, erklärte Teamchef Schlickenrieder gestern. Das machte sich auch heute wieder bemerkbar, nachdem sie innerhalb von zwei Runden zu der Gruppe um Katharina Hennig aufgeschlossen hatte. In der Folge hatte sie wegen ihrer Größe und dem deswegen höheren Gewicht in jeder Runde am langen Anstieg Probleme und verlor den Anschluss, den sie aber in den Abfahrten wieder schließen konnte. Katharina Hennig verrichtete in ihrer schwächeren Technik oft Führungsarbeit und versuchte, der Gruppe ein moderates Tempo aufzuzwingen, was auch lange klappte. In der letzten Runde verloren nach den Tempoverschärfungen aber beide DSV-Athletinnen den Anschluss und belegten Rang 13 und 14. „Dieser Verfolger hier in Ruka ist immer mein Todfeind! Dieser Wettkampf fordert mich immer besonders heraus. Das ist für mich immer ein besonderer Kampf und gerade heute war es eine große Herausforderung mit der doppelten Länge wie sonst. Das Tempo war aber teilweise wie ein Zehner, zum Glück wurde zwischendrin ein bisschen taktiert. Wir hatten auch sehr gute Ski und ich konnte gerade bergab, wenn man ein bisschen clever gefahren ist, die Lücken wieder zufahren und so konnte ich das Rennen sehr taktisch gestalten und mich irgendwie durchmogeln“, freute sich Katharina Hennig. „Die doppelte Distanz ist definitiv eine Herausforderung, gerade für mich im Skating ist es doppelt schwer, aber ich denke, gerade da lernt man dann das taktische Laufen, weil man versuchen muss, so viel wie möglich Energie zu sparen.“
Krehl und Rydzek auf 30 und 31
Coletta Rydzek hatte den Auftrag bekommen, zu riskieren und zu lernen. Aber sie merkte schnell, dass das Tempo in ihrer Gruppe mit Teresa Stadlober zu schnell war, so dass sie die Gruppe in der zweiten Runde ziehen lassen musste und danach lange allein lief. Zwei Runden lange hatte Sofie Krehl hinter ihr die Teamkollegin in Sichtweite, konnte aber erst in Runde vier zu ihr aufschließen. Beide bestritten die letzten Runden zusammen und Krehl belegte Rang 30 vor Rydzek. 90 Sekunden später kam Lisa Lohmann als 36. ins Ziel. Pia Fink trat wegen ihrer Sehnenverletzung am Fuß nicht mehr an, auch Laura Gimmler verzichtete nach ihrer Corona-Infektion Ende Oktober.
Gutes Rennen für Fähndrich und Stadlober
Sowohl Nadine Fähndrich auch auch Teresa Stadlober konnten im heutigen Verfolger eine überzeugende Leistung bieten. Die Schweizerin führte während des Rennens die erste Gruppe an, die den Anschluss nach vorn nicht mehr schaffte, machte dort aber ein starkes Rennen und wurde mit Platz 15 belohnt, fast eine Minute hinter dem DSV-Duo. Auch Teresa Stadlober war auf dem Vormarsch, holte als Führende ihrer Gruppe in der zweiten Runde Coletta Rydzek ein und lief immer näher an die Fähndrich-Gruppe heran, die sie im Endspurt erreichte. Im ziel trennten die Österreicherin auf Platz 17 nur drei Sekunden von der Schweizerin. Die junge Schweizerin Nadja Kälin wurde 42.
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