Langlauf Weltcup: Norwegen II gewinnt Mixed Staffel in Beitostølen

Martin Loewstroem Nyenget (NOR), Anne Kjersti Kalvaa (NOR), Heidi Weng (NOR), Emil Iversen (NOR), Lotta Udnes Weng (NOR), Mikael Gunnulfsen (NOR), Silje Theodorsen (NOR), Simen Hegstad Krueger (NOR), William Poromaa (SWE), Frida Karlsson (SWE), Calle Halfvarsson (SWE), Maja Dahlqvist (SWE), (l-r) © Modica/NordicFocus

Lotta Udnes Weng, Mikael Gunnulfsen, Silje Theodorsen und Simen Hegstad Krüger heißen die Sieger der Mixed-Staffel über 4×5 Kilometer in Beitostølen. Somit setzte sich Norwegen II gegen Norwegen I mit Anne Kjersti Kalvå, Martin Løwstrøm Nyenget, Heidi Weng und Emil Iversen durch, obwohl die Besten geschont wurden. Rang drei ging an die Schweden Maja Dahlqvist, William Poromaa, Frida Karlsson und Calle Halfvarsson. Das deutsche Quartett belegte Platz sieben.

Kalvå und Matintalo setzen sich ab

Start zur Mixed Staffel in Beitostoelen (NOR) © Modica/NordicFocus

Das Rennen begann in gemäßigtem Tempo auf den ersten 2,5 Kilometern. Dann in der zweiten Runde gelang es Anne Kjersti Kalvå und Johanna Matintalo, sich nach einer Tempoverschärfung der Norwegerin von den anderen Teams abzusetzen. Beim Wechsel auf den ersten Herren betrug der Abstand des Duos 14 Sekunden auf die starke Caterina Ganz, die die Verfolgergruppe zum Wechsel führte. Perttu Hyvärinen gelang es nur kurzzeitig, das Tempo von Martin Løwstrøm Nyenget mitzugehen. Dann kämpfte er eine Runde um Anschluss, bis er Mitte seiner zweiten Runde zurückfiel und schnell eingeholt und durchgereicht wurde. Nyenget kam allein zum zweiten Wechsel, aber Heidi Weng verlor die neun Sekunden Vorsprung innerhalb weniger hundert Meter, so dass eine große Gruppe wieder zusammen war.

Starke Theodorsen führt Norwegen II heran

Silje Theodorsen (NOR), Frida Karlsson (SWE), Heidi Weng (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Silje Theodorsen von Norwegen II war es, die sehr schnell anging und mit den anderen Athletinnen an ihren Skienden die Lücke zu ihrer Landsfrau schnell schloss. Zusammen mit Frida Karlsson, Heidi Weng und Flora Dolci konnte sich die 28-jährige Nordnorwegerin von den anderen Teams absetzen. Eine Attacke innerhalb der Spitzengruppe von der Schwedin blieb erfolglos, so dass das Tempo vor dem Stadion wieder deutlich langsamer war und Kerttu Niskanen kurz darauf wieder heranlief. In der zweiten Runde griff Karlsson erneut an, konnte sich aber wieder nicht absetzen, so dass Theodorsen es im Anstieg vor dem Stadion versuchte. Beim letzten Wechsel hatten beide einen Vorsprung von sieben Sekunden auf Weng herausgelaufen und 14 Sekunden auf Niskanen. Flora Dolci hatte nach toller Leistung das Tempo nicht mehr mitgehen können und kam mit 25 Sekunden Rückstand zum Wechsel.

Krüger stärkster Schlussläufer

Simen Hegstad Krueger (NOR) © Modica/NordicFocus

Die letzten fünf Kilometer waren von Taktik geprägt: Calle Halfvarsson wollte nicht führen, sondern lieber Emil Iversen herankommen lassen, so dass sich schließlich Simen Hegstad Krüger erbarmte, kurz bevor sein Landsmann aufgeschlossen hatte. Immer wieder zeigte sich, dass Krüger und Halfvarsson sich nicht einig waren, was die Tempogestaltung angeht. Mitte der zweiten Runde zeigt sich aber, dass der Schwede sich nicht für einen Sprint schonen wollte, sondern sich offenbar nicht ganz so gut fühlte. Simen Hegstad Krüger setzte sich schließlich ab und Schweden und Norwegen I kämpften um Platz zwei. Jubelnd lief Norwegen II als Sieger ins Ziel ein, während sich Halfvarsson und Iversen Seite an Seite im Anstieg auf die letzte Kurve zum Staduin zubewegten. Der Norweger war in der Kurve innen und ließ sich ins Stadion hinein auf die Außenbahn treiben, so dass für den Schweden daneben kein Platz mehr war. Finnlands Joni Mäki sicherte Rang vier knapp vor Jules Chappaz.

Deutsche „Testvariante“ schlägt sich wacker

Janosch Brugger (GER), Coletta Rydzek (GER), Sofie Krehl (GER), Albert Kuchler (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Für den Deutschen Skiverband war eine „Testvariante“ am Start, wie Teamchef Peter Schlickenrieder das gestern nannte. Das Team bestand aus Startläuferin Sofie Krehl, Albert Kuchler, Coletta Rydzek und Janosch Brugger – der Rest des Teams befindet sich in Davos oder im Falle von Friedrich Moch (Ersatzläufer Staffel) noch in Beitostølen in einem Trainingsblock vor der Tour de Ski. Das unerfahrene Staffel-Quartett schlug ich sehr wacker: Sofie Krehl hielt gut mit der Verfolgergruppe mit, auch Albert Kuchler verlor keine Zeit auf Nyenget und wechselte als Achter mit 19 Sekunden Rückstand. Coletta Rydzek ging genau nach der oft ausgegebenen Devise des Teamchefs vor, „risikovoll angehen, man hat nichts zu verlieren und lernt aus Rückschlägen“. In der ersten Runde ging sie auf Angriff, auch wenn sie nicht mit Kerttu Niskanen mitgehen konnte, die unmittelbar hinter ihr ins Rennen ging. Im Stadion ging sie noch kraftvoll an Martina Di Centa vorbei, aber die nächsten Kilometer wurden sehr lang für die Sprinterin. Bis zum letzten Wechsel verlor sie noch 40 Sekunden achte aber noch einen Platz gut und schickte als Siebte Janosch Brugger ins Rennen. Der lief schnell an Finnland II mit Remi Lindholm heran, verlor aber im Endspurt gegen ihn im Kampf um Rang sechs. Dennoch ist der siebte Platz für die deutsche Mannschaft, die ohne die Besten ins Rennen ging, ein sehr gutes Resultat – in der Nationenwertung ohne die zweiten Mannschaften sogar Rang fünf.

Das sagt der Teamchef

Peter Schlickenrieder (GER), Coletta Rydzek (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Auch Teamchef Peter Schlickenrieder war sehr zufrieden mit der Leistung seiner Athleten: „Wir haben uns hier wieder gut verkauft. Wir gehen mit einem fünften Platz nach Nationen gerechnet nach Hause. Die 4×5 Kilometer finde ich ein bisschen kurz, ich fände ein 10 Kilometer oder 7,5 Kilometer Format irgendwie passender – bevor man richtig warm ist, ist es schon wieder vorbei. Wichtig war es für uns wieder, den Trainingsaspekt zu nutzen.“ Über die einzelnen Athleten sagte er: „Sofie Krehl ist wirklich gut gestartet, bei der Spitze dabei geblieben. Sie hat ein weiteres gutes Rennen gemacht. Albert Kuchler hat den Rückstand klein gehalten. Coletta hatte mit der schweren Strecke sicherlich zu kämpfen, aber auch da war es uns wichtig, Erfahrungen zu sammeln. Das hat sie gut nutzen können. Janosch Brugger mit der dritten Teilzeit, wieder ein Mann für die kürzeren Strecken, hat eine gute Performance im Skating hingelegt. Von daher ziehen wir sehr zufrieden von Beitostølen von dannen und blicken frohen Mutes voraus auf eine Tour de Ski mit einer kleinen Zwischenstation in Davos, was wir aber aus dem Training heraus laufen werden, um die zweite Saisonhälfte bestmöglich vorzubereiten.“

 

 

=> Ergebnis 4×5 Kilometer Mixed Staffel

 

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