Das zweite Trimester des Biathlon Weltcups startet mit sechs Wettkämpfen an vier Wettkampftagen auf der slowenischen Pokljuka. Das Herrenteam des Deutschen Skiverbands bleibt unverändert und bei den Damen kehrt Vanessa Hinz ins Team zurück, während Franziska Preuß erneut krankheitsbedingt passen muss.
Regeneration und Rollereinheiten
Nach einem anstrengenden ersten Trimester haben die Biathletinnen und Biathleten die Weihnachtspause für eine Regeneration und dann bereits für erste Vorbereitungen für den Biathlon Weltcup auf der Pokljuka genutzt. „Ich bin gleich nach dem Weltcup in Frankreich für ein paar Tage nach Davos zum Training gefahren. Dort konnte ich gut trainieren und regenerieren, sowohl körperlich als auch geistig“, so Denise Herrmann-Wick, die aufgrund der mangelnden Schneelage nach der World-Team-Challenge spontan nach Antholz zur weiteren Vorbereitung fuhr, bei guten Bedingungen trainierte und von dort nach Slowenien reist. Anders Vanessa Hinz, die zwischen den Jahren in Ruhpolding trainierte, „wo ja zum Glück Schnee ausgefahren wurde“. „An Weihnachten war ich bei meiner Familie am Schliersee – da war eher Joggen angesagt. In der wettkampffreien Zeit lag der Fokus darauf, einfach mal ein bisschen abzuschalten und nicht nur an Biathlon zu denken. Ich habe für mich selbst entdeckt und gemerkt, dass mir das sehr guttut.“ Auch im Schwarzwald blieb die Suche nach Schnee erfolglos. „Natürlich wäre ich gerne auf die heimischen Loipen gegangen – am Ende wurden es dann doch viele Lauf- und Skirollereinheiten, mit denen ich den nicht vorhandenen Schnee kompensiert habe. Sogar mit dem Rennrad war ich mal unterwegs,“ wird Benedikt Doll in einer Verbandsmitteilung zitiert und auch Roman Rees hat „viel Cross trainiert und einige intensive Einheiten auf Rollern gemacht“. Nun freuen sich die sechs Damen und sechs Herren auf die anstehenden Herausforderungen beim Weltcup auf der Pokljuka.
Eine ratlose Franziska Preuß verpasst Pokljuka
„Wir hatten den einen oder anderen Athleten, der zwischen den Feiertagen etwas krank war. Das ist leider nichts Ungewöhnliches in so einer Pause, wenn der Körper zur Ruhe kommt. Soweit sind aber alle wieder fit. Einzige Ausnahme ist leider Franziska Preuß, die einen viralen Infekt mit Fieber erwischt hat, nach wie vor Symptome hat und deswegen noch nicht wieder richtig ins Training eingestiegen ist. Das wird in Abstimmung mit unserem Ärzteteam aber täglich kontrolliert. Der frühestmögliche Zeitpunkt für den Wiedereinstieg von Franzi in den Weltcup wird Ruhpolding sein“, so Felix Bitterling, Sportlicher Leiter Biathlon beim Deutschen Skiverband. „Letzte Woche hat es mich erneut mit Fieber, Halsschmerzen, Rotznase und hartnäckigem Husten erwischt,“ schrieb Franziska Preuß in den Sozialen Medien, und weiter „Es ist bitter und ich bin absolut ratlos,“ denn Preuß hatte bereits den Saisonauftakt in Kontiolahti absagen müssen. Den Startplatz von Franziska Preuß erhält Janina Hettich-Walz, die sonst in den IBU-Cup zurückgekehrt wäre.
Vanessa Hinz zurück im Weltcup-Team
Wieder im Weltcup-Aufgebot ist Vanessa Hinz, die sich durch gute Leistungen im IBU-Cup, vor allem auch im läuferischen Bereich, zurückgekämpft hat. „Ich hatte von Anfang an gewusst, dass es aufgrund der doch etwas holprigen Vorbereitung schwierig wird, mich für den Weltcup zu qualifizieren. Die ersten Wettkämpfe in Idre waren hart, weil ich gesehen habe, dass ich schon noch ein Stück weg bin. Das hat mich aber zugleich motiviert. Ich bin von Rennen zu Rennen besser reingekommen und habe versucht, mich einfach auf das Wesentliche zu konzentrieren. Natürlich freue ich mich jetzt, die Chance im Weltcup zu bekommen. Ich mag Pokljuka richtig gern – es hat einen gewissen Charme. Ich habe gute Erinnerungen an die WM dort, ich mag die Strecken und komme mit der Höhe vor Ort gut zurecht“, so Vanessa Hinz in der Verbandsmitteilung.
Herren-Team unverändert
„Bei den Männern ist das Aufgebot gleich wie in Le Grand Bornand. Unser Ziel für Pokljuka ist mit Sicherheit, dass diejenigen Athleten, die noch keine volle oder Teilqualifikation für die WM haben, diese schnellstmöglich erreichen. Ansonsten möchten wir Pokljuka für einen sauberen und guten Einstieg in das neue Jahr nutzen und den einen oder anderen Akzent setzen – vor allem mit Blick auf den anstehenden Heim-Weltcup in Ruhpolding,“ so Felix Bitterling. Für Benedikt Doll steht im Vordergrund, gut in die Wettkämpfe zu finden, von der Laufleistung an die vergangenen Leistungen anzuknüpfen und die Ruhe am Schießstand zu bewahren. „In Pokljuka ist die Höhenlage besonders. Läuferisch hat es mir in den letzten Jahren ganz gut getaugt – auch mit der neuen Strecke bin ich ganz gut klargekommen.“ Roman Rees hat für Pokljuka keine spezifischen Platzierungsziele. „Ich will einfach einen guten Sprint machen – am besten mit Null Fehlern und mich für die Teamwettbewerbe anbieten. Ich war tatsächlich noch gar nicht so oft in Pokljuka. Ich freue mich einfach, dass es jetzt wieder losgeht und will den Weltcup nutzen, um auch für die Wochen danach Lockerheit auf Skiern und Schnee zu bekommen.“
Das DSV-Aufgebot
Damen
– Denise Herrmann-Wick (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Janina Hettich-Walz (SC Schönwald)
– Vanessa Hinz (SC Schliersee)
– Sophia Schneider (SV Oberteisendorf e.V.)
– Vanessa Voigt (SV Rotterode)
– Anna Weidel (WSV Kiefersfelden)
Herren
– Benedikt Doll (SZ Breitnau)
– Philipp Horn (SV Eintracht Frankenhain)
– Johannes Kühn (WSV Reit im Winkl)
– Roman Rees (SV Schauinsland)
– Justus Strelow (SG Stahl Schmiedeberg)
– David Zobel (SC Partenkirchen)
Das Wettkampfprogramm
Donnerstag, 05.01.2023, 14.20 Uhr – Sprint Damen, 7,5 km
Freitag, 06.01.2023, 14.20 Uhr – Sprint Herren, 10 km
Samstag, 07.01.2023, 11.30 Uhr – Verfolgung Damen, 10 km
Samstag, 07.01.2023, 14.45 Uhr – Verfolgung Herren, 12,5 km
Sonntag, 08.01.2023, 11.45 Uhr – Single Mixed-Staffel (M + W)
Sonntag, 08.01.2023, 14.25 Uhr – Mixed-Staffel (M+W)
Die Weltcup-Bewerbe in Pokljuka werden im ZDF, im ZDF-Livestream sowie von EUROSPORT und EUROSPORT 2 übertragen.