Beim Heimweltcup in Klingenthal (Vogtland) kann der Deutsche Skiverband aus dem Vollen schöpfen und neben der üblichen Anzahl von Weltcupstartern auch eine nationale Gruppe ins Rennen schicken. Unterdessen beendete der Österreicher Philipp Orter seine Karriere.
Klingenthal scheint bereit
Die wichtigste Nachricht vorweg: Die Schanze sieht gut aus; mittlerweile herrscht Zuversicht, dass der Weltcup stattfinden kann. Das sah noch vor wenigen Tagen ganz anders aus (wir berichteten). Noch am Dienstag hatte FIS-Renndirektor Lasse Ottesen im norwegischen Fernsehen erklärt, dass die Verschiebung des provisorischen Wettkampfdurchgangs auf Samstag Vormittag in erster Linie der Tatsache geschuldet war, dass man befürchtete, die Schanze bis Freitag nicht rechtzeitig ausreichend mit Schnee bedecken zu können.
Nationale Gruppe am Start
Insgesamt elf Athleten kann Bundestrainer Hermann Weinbuch in Klingenthal in den Wettkampf schicken. Das Weltcupteam wird in voller Stärker vertreten sein, nachdem die beiden Oberstdorfer Vinzenz Geiger und Johannes Rydzek wieder fit sind. Sie hatten krankheitsbedingt die Wettkämpfe in Otepää (Estland) vor 14 Tagen ausfallen lassen müssen. Neben dem dritten Oberstdorfer Julian Schmid gehen zudem die beiden Schwarzwälder Manuel Faißt und Fabian Rießle an den Start; außerdem die beiden Geyerer Eric Frenzel und Terence Weber. Als dritter Sachse ist Tristan Sommerfeldt mit dabei. Des weiteren wurden Wendelin Thannheimer, Jakob Lange und David Mach für die Wettbewerbe am Wochenende nominiert. Dass in Klingenthal eine nationale Gruppe starten darf, hatte sich erst kurzfristig ergeben durch die unsichere Schneesituation der folgenden deutschen Wettkämpfe in Oberstdorf und Schonach.
Kampf um die WM-Norm
Nur noch gut vier Wochen, respektive sechs Weltcups sind es bis zur Nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Planica (Slowenien). Dementsprechend geht es in die heiße Phase, was die Qualifikation für die WM-Mannschaft angeht. Während Vinzenz Geiger, Julian Schmid und Manuel Faißt bereits die Zusage des Bundestrainers erhalten haben, gelang den übrigen DSV-Athleten mit Ausnahme von Johannes Rydzek noch nicht die DSV-interne Qualifikation. Zwei Platzierungen in den besten sechs oder dreimal unter den besten acht, lauten die Vorgaben des Verbandes. Man darf gespannt sein, ob sich in Klingenthal weitere Athleten qualifizieren können. Nicht um die WM der „Großen“, sondern um die ebenfalls anstehende Junioren-WM in Whistler (Kanada) Anfang Februar geht es für Tristan Sommerfeldt. Als Medaillengewinner der letztjährigen JWM hat er bis zur erneuten Austragung ein persönliches Startrecht im Weltcup. Dieses soll er in Whistler verteidigen, indem er sich erneut einen Podiumsplatz sichert.
ÖSV mit komplettem Team
Noch mehr als der DSV hatte der ÖSV zuletzt mit krankheits- bedingten Ausfällen der Athleten zu kämpfen. Doch auch in der Alpenrepublik sind nun wieder alle fit, so dass Österreich mit seinen acht Spitzenleuten nach Klingenthal reisen wird. Dies sind Johannes Lamparter, Lukas Greiderer, Christian Deuschl, Mario Seidl, Stefan Rettenegger, Thomas Rettenegger, Franz-Josef Rehrl sowie Martin Fritz. Insbesondere Lamparter hat die Klingenthaler Vogtland-Arena in bester Erinnerung, gelang ihm doch in der vergangenen Saison an beiden Tagen der Sieg. „Ich freue mich richtig auf Klingenthal, die Schanze ist eine meiner Lieblingsschanzen, man kommt dort richtig gut ins Fliegen. Die Loipe ist nicht sehr anspruchsvoll, deshalb wird sich viel auf das Springen fokussieren“, erklärt der Weltmeister.
Karriereende von Philipp Orter
Einer wird dagegen künftig fehlen im österreichischen Team: Philipp Orter gab in dieser Woche sein Karriereende bekannt. Orter feierte am 3. Februar 2012 sein Debüt im Weltcup. Seitdem gewann er vier Goldmedaillen und eine Silbermedaille bei Juniorenweltmeisterschaften sowie Team-Bronze bei der nordischen Ski-WM in Lahti 2017. 2016 konnte er zudem den österreichischen Staatsmeistertitel gewinnen. Der 28-Jährige absolvierte neben dem Spitzensport erfolgreich ein Bachelorstudium in Betriebswirtschaftslehre. In diesem Bereich möchte Orter auch zukünftig Fuss fassen. Wir wünschen ihm daher alles Gute für die Zukunft.
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Grünes Licht für Seefeld
Das Klingenthal-Wochenende hat noch nicht einmal begonnen, da gibt es bereits grünes Licht für das Seefeld Triple Ende Januar. Die Schneekontrolle fiel positiv aus, so dass dem Weltcupwochenende in Tirol mit insgesamt fünf Wettkämpfen nichts im Wege steht.