Der Dolomitenlauf in Osttirol wurde heute mit dem Königsbewerb über 42/20 Kilometer im klassischen Stil beendet. Mehr als 1.300 Teilnehmer nahmen gestern und heute den größten Volkslanglauf Österreichs, der auch zum Worldloppet zählt, in Angriff. Heute erwartete wieder Traumwetter bei rund sieben Grad Minus die Volkslangläufer aus über 30 Nationen. So wie gestern die Franzosen die Skatingbewerbe beim Dolomitenlauf dominierten, gaben heute die italienischen Langläufer in der klassischen Technik den Ton an. An der Spitze der erstmalige Sieger Mauro Brigadoi, der 2020 für Schlagzeilen sorgte, als er kurz vor dem Sieg zu Sturz kam.
„Crashpilot“ von 2020 gewinnt
Beim 42 Kilometer Bewerb der Herren entwickelte sich rasch ein Ausscheidungsrennen. 15 Kilometer nach dem Start lagen sechs Spitzenläufer vorne, dahinter kämpfte der Sieger von gestern – Max Olex – vergeblich um den Anschluss. Auf dem letzten Kilometer setzte der Italiener Mauro Brigadoi alles auf eine Karte und gewann mit einem fulminanten Zielsprint vor dem Tschechen Fabian Stocek und Francesco Ferrari, einem weiteren Italiener. Olex schaffte es als bester deutscher schließlich auf Rang acht. Als bester Österreicher landete der 45-jährige Innsbrucker Michael Kirchler an der elften Stelle. „Ich habe heute gezeigt, dass auch ältere Routiniers vorne mitfahren können. Es lief heute von Meter zu Meter besser“, freute sich Kirchler. Der strahlende Sieger des Dolomitenlaufs 2023 kommt aber aus Italien. Schon 2020 stand er kurz vor dem Triumph. Doch beim Zielsprint in Lienz crashte Brigadoi mit seinen beiden Fluchtgefährten. So war der Traum vom Sieg ausgeträumt, den er sich nun erfüllte. „2020 war der Vierte hinter uns der strahlende Sieger, heute hat es endlich mit dem Triumph geklappt. Ich bin so happy über den Erfolg und mein ganzes Team hat super gearbeitet“, freute sich der der 31-jährige Italiener. An der vierten Stelle landete der Franzose Bastien Poirrier, Dolomitenlauf-Sieger von 2016.
Osttirolerin schafft es aufs Podest
Beim 42 Kilometer Damenrennen war die Schwedin Malin Boerjesjoe nicht zu schlagen. Die 26-Jährige feierte einen unangefochtenen Start-Ziel-Sieg und distanzierte die Tschechin Adela Rocarkova um 2,5 Minuten. Die 24-jährige Anna Schmidhofer aus Villgraten in Osttirol schaffte mit Rang drei ihr erstes Podest beim Dolomitenlauf und war absolut happy: „Es war ein hartes Rennen und gerade wenn man Zuhause läuft hat man noch mehr Druck.“ Großer Jubel herrschte auch bei der schwedischen Siegerin: „Es war so toll hier zu laufen. Ich schaffte heute meinen zweiten Saisonsieg und freue mich riesig über diesen Triumph bei meinem ersten Dolomitenlauf. Es war ein super Rennen in einer traumhaften Umgebung!“ Aus deutscher Sicht kam Luisa Griesbaum als beste Starterin auf Rang neun.
Dreifachsieg für Italien auf Kurzdistanz
Beim 20 Kilometer Rennen der Herren sah es lange nach einem Zielsprint aus, doch zwei Kilometer vor dem Ziel setzte sich der 26-jährige Italiener Lorenzo Busin ab und brachte einen respektablen Vorsprung vor seinen Landsleuten Tommaso Dellagiacoma und Matthias Schwingshackl ins Ziel. „Es ist super gelaufen und nach zwei Podestplätzen in diesem Jahr in Frankreich habe ich endlich meinen ersten Sieg geholt“, freute sich Busin. Als bester Österreicher landete Hartwig Seebacher aus Bad Mitterndorf auf Rang vier. Der Lesachtaler Lokalmatador Nils Kurz kam hinter dem besten Deutschen, Manuel Becker, auf Rang Rang sechs.
Rot-weiß-roter Damenerfolg
Beim letzten Dolomitenlauf 2020 wurde die Tirolerin Petra Tanner Zweite, hinter ihr folgte die Italienerin Caterina Piller. Heute hatte die Südtirolerin erneut das Nachsehen, denn Tanner aus Reith bei Seefeld holte sich mit acht Sekunden Vorsprung ihren ersten Sieg über die 20 Kilometer beim Dolomitenlauf! Den dritten Platz sicherte sich mit Thea Schwingshackl erneut eine Italienerin. Auf den undankbaren vierten Platz lief die erst 16-jährige Lienzerin Julia Lindsberger vom Veranstalterverein LRC Lienzer Dolomiten. Beste Deutsche war Finoa Günther auf Rang sechs.
Alle Ergebnislisten findet ihr hier: Ergebnisse Dolomitenlauf Obertilliach (Österreich)