Am ersten Wettkampftag beim Weltcup der Nordischen Kombination in Seefeld in Tirol (AUT) haben Nathalie Armbruster (Kniebis) und Julian Schmid (Oberstdorf) beide einen Podestplatz erreicht. Die Tagessiege gingen an die Norweger Gyda Westvold Hansen und Jens Luraas Oftebro.
Hansen mit größter Weite
Gyda Westvold Hansen bleibt weiterhin das Maß aller Dinge bei den Nordischen Kombiniererinnen. Bereits auf der Schanze eroberte sie die Führung. 100,5 Meter bedeuteten die größte Weite des Tages bei den Frauen. Doch schon auf Platz zwei rangierte sich Armbruster ein, mit 95,5 Metern 31 Sekunden hinter Hansen. Annika Sieff (ITA) wurde Dritte vor Yuna Kasai (JPN). Auf Rang fünf eine schöne Überraschung: Mari Leinan Lund kehrte nach ihrem Beckenbruch vom letzten Sommer erstmals wieder in den Weltcup zurück. Ihr Coach beantragte direkt eine Verkürzung der Anlaufspur für seine Athletin. Mit einer Anfahrt eine Luke tiefer als der Rest des Feldes sprang sie auf starke 98,5 Meter, bekam allerdings Abzug aufgrund der Haltungsnoten. Lisa Hirner als beste Österreicherin sprang nur 90,5 Meter und platzierte sich damit vor Claudia Purker (AUT) auf dem neunten Zwischenrang. Die weiteren deutschen Damen landeten zunächst im Mittelfeld. Maria Gerboth auf 12, Cindy Haasch auf 14, Sophia Maurus auf 16 und Magdalena Burger auf 23 bedeuteten jedoch eine Steigerung gegenüber den letzten Wettkämpfen.
Knieverletzungen bei Hradilova und Würth
Eine Schrecksekunde gab es insbesondere für das tschechische Team: Jolana Hradilova verletzte sich offenbar beim Aufsprung schwerer am Knie. Die 19-Jährige griff sich ans linke Knie, noch bevor sie in den Schnee fiel. Sie wurde zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Vermutlich nicht ganz so schlimm erwischte es Svenja Würth, die bereits am Freitag zu Sturz kam. Eine Diagnose steht noch aus, doch Frauen-Bundestrainer Florian Aichinger sieht die Chancen bei „vielleicht 20 Prozent“, dass sie dieses Wochenende noch einmal starten kann. „Es handelt sich um das Knie, in dem Svenja bereits zwei Kreuzbandrisse hatte. Da kann auch eine kleinere Verletzung langwierig sein. Sie wird sehen, wie sich das Knie verhält, aber wahrscheinlich bräuchte es eine Wunderheilung, damit sie morgen starten könnte“, so der Bundestrainer. Jenny Nowak war im Übrigen gar nicht erst angereist, sie erkrankte kurzfristig.
Sechster Sieg im sechsten Weltcup für Hansen
So gingen nur 25 Damen in den fünf Kilometer langen Laufteil des Wettbewerbs. Erwartungsgemäß machte Hansen kurzen Prozess. Die fünftbeste Laufzeit auf der schweren Strecke von Seefeld (14:47.3 min) reichten der 20-Jährigen zum sechsten Weltcupsieg im sechsten Wettbewerb der Saison. Nathalie Armbruster konnte wenige Sekunden aufholen und kam auf Rang zwei ins Ziel, gefolgt von der schnellsten Läuferin Ida Marie Hagen (NOR). Sieff fiel auf den vierten Rang zurück. Mari Leinan Lund wurde beim Comeback Fünfte vor Anju Nakamura (JPN) und Haruka Kasai (JPN). Lisa Hirner wurde beim Heimspiel enttäuschte Achte vor Yuna Kasai (JPN), Ema volavsek (SLO) und Annalena Slamik (AUT). Gerboth und Haasch behielten ihre Platzierungen, Maurus fiel auf Rang 20 zurück. Burger blieb auf Rang 23.
Zwischenstand Sprung DamenEndergebnis Damen
Yamamoto beim Springen vor Riiber
Bei den Herren war es der Japaner Ryota Yamamoto, der das Springen für sich entscheiden konnte. Der Träger des blauen Trikots sprang mit 107 Metern zwar zwei Meter kürzer als Jarl Magnus Riiber (NOR), bekam jedoch die deutlich besseren Haltungsnoten. Ebenfalls einen weiten Sprung auf 107,5 Meter zeigte Yamamotos Landsmann Yoshito Watabe, der damit den dritten Zwischenrang belegte. Dann kam bereits Julian Schmid, der sich 36 Sekunden hinter dem Spitzenreiter einreihte. Die Österreicher präsentierten sich bei ihrem Heimspiel stark. Die Plätze fünf (Stefan Rettenegger), sechs (Franz-Josef Rehrl), sieben (Johannes Lamparter), neun (Martin Fritz), zehn (Thomas Rettenegger) und elf (Lukas Greiderer) gingen allesamt in die Alpenerpublik. Lediglich Jens Oftebro (NOR) konnte sich punkt- und zeitgleich mit Lamparter auf Rang sieben dazwischenschieben. Bester DSV-Springer war Manuel Faißt als Zwölfter, gefolgt von Eric Frenzel. Vinzenz Geiger kam auf Rang 16.
Riiber krank, Oftebro und Lamparter stark
Zu Beginn des 7,5 Kilometer langen Rennens sah alles nach der üblichen Show des Weltcupspitzenreiters aus. Riiber brauchte nicht einmal eine Runde, um den vor ihm gestarteten Japaner zu überholen. In Runde zwei jedoch kamen die Verfolger näher heran. Allen voran Oftebro und Lamparter, die beide am letzten langen Anstieg in Runde drei attackierten. Der Rest des Feldes konnte nicht mehr folgen, und schließlich gelang es Oftebro, auch Lamparter abzuschütteln. Der Norweger lief dem ersten Tagessieg beim Seefeld Triple entgegen. Lamparter wurde ungefährdet Zweiter. Schmid ließ Riiber hinter sich und lief als Dritter ebenfalls aufs Podium. Riiber wurde Vierter und sprach anschließend beim norwegischen Fernsehen davon, dass er wohl aus dem Wettbewerb aussteigen werde. Er sei seit einer Woche krank und es sei „idiotisch“ von ihm gewesen, Skilaufen zu gehen.
Starke deutsche Mannschaftsleistung
Neben Schmid kamen mit Faißt auf Rang fünf, Geiger auf sechs und Frenzel auf acht drei weitere DSV-Athleten in die Top 10. Auch Johannes Rydzek auf Rang 13 war nicht weit entfernt, und Jakob Lange (22.) und Fabian Rießle (26.) machten ebenfalls Weltcuppunkte. Die weiteren Platzierungen der Österreicher: 9. Greiderer, 10. S. Rettenegger, 11. Rehrl, 12. Fritz, 13. Rydzek, 18. T. Rettenegger, 37. Manuel Einkemmer, 38. Florian Kolb, 39. Fabio Obermeyr, 49. Christian Deuschl, 51. Marc Luis Rainer. Pascal Müller (SUI) wurde 52. und darf damit voraussichtlich beim zweiten Wettkampftag nicht mehr antreten. Die besonderen Regeln des Seefeld Triple lassen am zweiten Tag nur noch einen Start der besten 50 Athleten zu. Sollte Riiber verzichten, würde Müller noch immer ein Platz fehlen.
Zwischenstand Sprung HerrenEndergebnis Herren
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