Unterwegs im Thüringer Wald: Skilanglaufen rund um Masserberg und Brotterode

Thüringer Wald: Loipe Friedrichshöhe Masserberg © Maik Angermüller/xc-ski.de

Der Rennsteig durchzieht den Thüringer Wald wie eine Perlenschnur, an der die Langlaufdestinationen der Region aufgereiht sind. Mit Masserberg und Brotterode haben wir uns dieses Mal zwei dieser Perlen etwas genauer angesehen.

Thüringer Wald: Loipe Friedrichshöhe Masserberg © Maik Angermüller/xc-ski.de

Dass man entlang des Rennsteigs in Thüringen zahlreiche Langlaufdestinationen findet, habe ich ja bereits bei einem meiner früheren Besuche im Thüringer Wald festgestellt. Nun war es an der Zeit, sie auch mal zu entdecken. Deshalb habe ich mich am Eröffnungstag der Biathlon-Weltmeisterschaften mit Stefan vom Regionalverbund Thüringer Wald in Masserberg verabredet. Er ist der Mann, der hinter der Schnee-App sowie dem Schneetelefon steckt und dafür sorgt, dass die Loipendaten immer auf dem aktuellen Stand sind. Wir treffen uns am Rennsteighaus am Ortseingang, das Sommer wie Winter als Schutzhaus dient. Im Inneren ist das Präparieren der Ski, Duschen und der Gang zur Toilette möglich. Vor dem Haus befindet sich ein großer Parkplatz und eine stark frequentierte Bushaltestelle. Man hat also mehrere Möglichkeiten, hierhin zu gelangen. Nach Überqueren der Straße nehmen wir die Loipe Friedrichshöhe in Angriff. Knapp 17 Kilometer ist sie lang und bietet das eine oder andere Highlight. Bereits kurz nach dem Start führt sie an der Multifunktionsloipe vorbei. 1,2 Kilometer auf überschaubarem Gelände mit Anstiegen, Abfahrten und Kurven laden zu intensivem Skilanglauf-Training ein. Das lasse ich mir dann auch nicht entgehen und drehe eine schnelle Runde, ehe wir dem Verlauf unserer Tour weiter folgen.

Thüringer Wald: Werraquelle bei Masserberg © Maik Angermüller/xc-ski.de

Über einen langgezogenen leichten Anstieg gelangen Stefan und ich zur Rennsteigwarte am Eselsberg. Dort könnte man einkehren oder vom Turm das Panorama genießen. Wir laufen aber direkt weiter und machen nach der folgenden Abfahrt einen Abstecher zur Werraquelle. Diese liegt eigentlich nicht direkt an der Loipe, ist aber gut erreichbar und auf jeden Fall einen Besuch wert. Auf der Terrasse der Werraquell-Hütte tanken wir Sonne und unsere Flüssigkeitsspeicher auf, ehe wir wenig später über einen flachen Zubringer wieder auf unsere Loipe stoßen. Weiter geht’s tendenziell bergab bis zur Eisfelder Ausspanne. An diesem Knotenpunkt werden wir später noch einmal vorbeikommen, erklimmen nun aber zunächst ein paar Höhenmeter bis nach Friedrichshöhe. Hier könnte man dem Rennsteig-Skiwanderweg weiter folgen, wir schlagen aber den Rückweg ein. Nach 2,5 Kilometer stehen wir wieder an der Eisfelder Ausspanne, halten uns nun aber rechts und biegen auf einen schmalen Waldweg ab. Hier beginnt der für mich schönste Teil, der zur Zeit nur durch ein kurzes Stück geräumten Forstwegs unterbrochen wird. Aber bereits nach 100 Metern geht es zurück auf die Loipe. Jetzt wird es etwas steiler, aber das Ziel ist nah. Und so stehen wir nach circa 1:30 Stunden wieder am Ausgangspunkt. Wer länger Zeit hat, kann sich an der knapp 40 Kilometer langen Kati Wilhelm Runde versuchen, die gleich mehrere Loipen kombiniert.

Thüringer Wald: Rennsteig Skiwanderweg © Maik Angermüller/xc-ski.de

Nach einer geruhsamen Nacht in Suhl treffe ich Stefan an Tag zwei am Mommelstein-Parkplatz oberhalb von Brotterode. Hier startet unter anderem die Kalte Heide Loipe, die mit ihren 200 Höhenmetern auf sieben Kilometern Klänge als schwer eingestuft ist. Wir haben uns die Klassik-Ski untergeschnallt und laufen gemütlich los in Richtung Rennsteig. Nach einem knappen und stetig steigenden Kilometer passieren wir die Reitbahnhütte und es geht weiter bergan. Unterhalb der Heideschänke schlägt mir Stefan vor, unsere Runde noch bis zur Grenzwiese zu verlängern. Die Sonne lacht, der Schnee ist schnell und so gehe ich gerne auf diesen Vorschlag ein. Zehn Minuten später stehen wir dort, wo sich im Sommer viele Familien im Funpark Inselsberg tummeln, jetzt im Winter aber nur Skilangläufer unterwegs sind. Für den Rückweg nehmen wir dann den Rennsteig-Skiwanderweg, der uns zunächst steil bergan zum Trockenberg und weiter in rasanter Abfahrt hinunter zur Waltershäuser Hütte führt. Hier treffen wir dann wieder auf die Kalte Heide Loipe und folgen ihr zum Namensgeber auf 831 Metern Höhe. Oben angekommen hat man es geschafft. 2,5 Kilometer ist die nun folgende Abfahrt lang, die erst am Parkplatz endet. Wer es nicht ganz so anspruchsvoll mag, der kann die Seimberg Loipe absolvieren und von dort ebenfalls herrliche Ausblicke genießen.

Stefan will mir aber noch eine weitere Loipe in Brotterode zeigen. Direkt an der Schanze in der Werner Lesser Skiarena wird eine 500 Meter Runde ähnlich der Multifunktionsloipe in Masserberg präpariert. Highlight ist der kurze Anstieg an der kleinen Schanze und die anschließende Unterquerung der Anlaufspur. Wer mag, kann von hier aus über den Alpinhang ins Loipennetz oben am Kamm einsteigen. Einen kurzen Berglauf muss man dafür aber in Kauf nehmen. Ich muss dagegen langsam an meine Rückfahrt denken und verabschiede mich von Stefan. Allerdings haben wir schon eine Verabredung für nächsten Winter. Der Rennsteig-Skiwanderweg ruft!

Bildergalerie