Das deutsche Team hat das Unmögliche möglich gemacht und auch mit der Herren-Staffel eine Medaille geholt. Hier lest ihr, was sie zu dem großen Erfolg sagten…
Pressegespräch Donnerstag
Albert Kuchler (GER)
Die Strecken liegen mir auf jeden Fall. Natürlich hat man Respekt, weil sehr sehr gute am Start stehen werden. Ich denke, dadurch dass die Runde so hart ist, dass vielleicht de ersten ein zwei Berge noch dosiert gelaufen werden, aber spätestens in der zweiten Runde wird es richtig abgehen. (Quelle: DSV)
Janosch Brugger (GER)
Taktik für die ersten drei ist es, im Spiel zu bleiben fürs Podium, dabei sein oder Lücke schließen zum Vordermann. Möglichst bis zum Schluss im Kampf ums Podium dabei sein. Ich freue mich extrem, denn da ist endlich auch wieder meine stärkere Technik zu laufen, darum bin ich da auch safe. (Quelle: DSV)
Jonas Dobler (GER)
Ziel ist, so lange wie möglich dabei zu bleiben. Es wird ein großes Ausscheidungsrennen, zweimal diesen langen Anstieg hoch. Man muss bei sich selber bleiben und schauen, dass man den Rückstand gering hält. Wir wollen möglichst lang das Rennen offen halten. Aus meiner Sicht sind wie eine von vielen Nationen, die auf Rang drei schielen und da wollen wir möglichst lange dabei bleiben.(Quelle: DSV)
Friedrich Moch (GER)
Wir wollen so lange wie möglich vorn mitzulaufen, wir haben auf jeder Einzelstrecke den Besten, der das kann. Ich bin auf jeden Fall nervös, aber ich hoffe, es wird gut. Die Fünfer ist eine richtig harte Strecke, zweimal von unten bis ganz oben. Ich denke, es wird ein relativ hohes Tempo auf jeder Strecke gelaufen, darum wird es ziemlich hart, denke ich.(Quelle: DSV)
Stimmen während des Rennens
Albert Kuchler (GER)
Nicht überraschend. Wir wussten, dass Norwegen heute im Alleingang unterwegs ist. Es war hart. Die Ski waren nicht perfekt. Aber es gelang mir dann doch, noch dranzubleiben. (Quelle: Eurosport)
Richard Jouve (FRA)
Wir haben überlegt, wen wir wo aufstellen, aber als wir hörten, dass Norwegen mit Holund startet, haben wir entschieden, dass ich den Startläufer mache und dranbleiben muss am Rest der Gruppe. (Quelle: Eurosport)
Hans Christer Holund (NOR)
Der Plan war es, die Gruppe zu kontrollieren. Nach zwei Kilometern habe ich mich stark genug gefühlt und habe das Tempo erhöht. Ich wollte versuchen, die anderen abzuhängen. Aber ich war überrascht, dass es direkt geklappt hat. Dann habe ich direkt weitergemacht. (Quelle: Eurosport)
Iivo Niskanen (FIN)
Ich war überrascht wie schnell die Lücke aufging, obwohl ich mich auch nicht so gut gefühlt habe. Ich war total am Limit und die zweite Runde war auch nicht mehr so gut. (Quelle: Eurosport)
Direkt nach dem Rennen
Peter Schlickenrieder (GER)
Wir haben heute die Teamrakete gestartet. Unsere Team-Assistentin Wenke Hölig hat heute ein Überraschungsei aufgemacht und hat genau diese Rakete da drinnen gefunden. Das ist ein Zeichen gewesen, der Tag ist schon gut losgegangen. Super super geil! Das freut mich für die ganze Trainermannschaft, für die ganzen Wachsler… Das war heute wieder super schwierig und sie haben meiner Meinung nach wieder einen super Job gemacht. Das braucht es einfach und eine risikovollere Aufstellung auch mal aufgeht, wo man dachte, die sind schon weg, hat Jones [Jonas Dobler] es mit einer Hammerleistung zugelaufen. Frie [Moch] ist cool geblieben, hat taktisch alles richtig gemacht, auf Sicherheit und dann diese Bronzemedaille mit nach Hause nimmt. Geile Geschichte!
Man konnte sich sehr gut einfühlen in Janosch [Brugger], denn jeder der mal Langlauf Wettkämpfe gemacht hat, kennt das Gefühl, wenn du ein Tüpferl zu schnell läufst und dann irgendwann der Mann mit dem Hammer kommt und dich niederstreckt. Dann steigt das Laktat in der Muskulatur so an, dass du nicht mehr hinterherlaufen kannst und denkst an deine Kollegen: Du willst keine Lücke hinterlassen. Sie haben sich viele Gedanken gemacht. Der Janosch hat auch gestern noch eine Ansprache an die Gruppe gemacht und eingeschworen darauf und gerade ihm passiert es dann, dass es heute so hart wird und diese kleine Lücke entsteht. Da fühlt man auch sehr mit aber natürlich auch mit dem Startläufer, der brutal gekämpft hat. Chapeau Albert! Der hat bei den Ski ein bisschen zu sehr auf Abfahrt gesetzt und deswegen nicht so viel Stieg gehabt. Das hat er bravorös durchgezogen. Und Jones… Hammer! Was soll man mehr sagen! In einer Staffel sind es mehr als vier Einzelleistungen, das ist ein Teamerfolg, wo jeder für jeden kämpft und so viel mehr gibt wie er in einem Einzelrennen geben würde.
Lucas Bögl hat sich im Laufe der WM am Krawattl rausgezogen, einen guten 15er Skating gemacht, darum war es schon schwer, wen stellen wir jetzt auf beziehungsweise auch schwer einzuschätzen, wen stellen wir jetzt auf welche Position. Luggi Bögl hätte man wahrscheinlich auf jeder Strecke einsetzen können, er ist wieder in der Stärke wie ganz zu Beginn der Saison. Ich muss mich freuen, dass er Teil des Gesamtteams ist und eigentlich auch diese Medaille mit gewonnen hat. Da kann sich jeder im Team mitfreuen, weil jeder seinen Anteil daran hat.
Aber unsere Jungen brauchen schon noch ein bisschen, bis sie die Leistungsfähigkeit von Jones, Lucas Bögl, Albert und allen voran Friedrich Moch hat.
[über geplantes Karriereende Jonas Dobler] Jonas können wir noch nicht verabschieden. Als gutes Zeichen werte ich es, dass er seinem Hauptwachsler, dem Max Achatz, noch nicht gesagt hat, dass er aufhören will. Vielleicht haben wir noch eine Chance, dass wir ihn noch im Boot halten, vielleicht bis 2026 und das kann man auch gut vereinbaren mit Familie. Die kann er auch gern mitnehmen zum Trainingslager nach Oberstdorf. Wir versuchen natürlich, ihn zu überzeugen. Er ist ein wichtiger Mann, wir hätten die Medaille sicher nicht ohne ihn gewonnen und ich glaube, ein Team braucht solche Leute, die einfach voranmarschieren, die einen starken Willen haben. Er hat sich im letzten Jahr viel in Eigeneregie vorbereitet, selbst die Planung in die Hand genommen, fokussiert auf diese WM hier, vermeintlich seine letzte. Aber ich sage, da ist das letzte Wort nicht gesprochen, solange der Wachsler nichts weiß davon, haben wir noch gute Chancen.(Quelle: ARD)
Friedrich Moch (GER)
Ich weiß noch gar nicht, was ich sagen soll. Der Traum ist heute für uns in Erfüllung gegangen. Wir haben es uns seit langer Zeit vorgenommen, mal wieder eine Medaille zu holen und heute konnten wir den Mädels endlich mal nachziehen.(Quelle: ARD)
Janosch Brugger (GER)
Ich habe echt überhaupt keine Worte. Nach meiner Runde war ich echt ein bisschen skeptisch, ob das gereicht hat, aber im Nachhinein… unfassbar! Jetzt sind wir nicht mehr die kleinen Langläufer in Deutschland, jetzt haben wir unsere fucking Medaille.(Quelle: ARD)
Albert Kuchler (GER)
Die letzten zehn Kilometer waren schlimm. Als in der ersten Runde der Schwede schon leicht abreißen musste, da dachten wir, ‚Okay, das könnte klappen‘. Es war ein starker Nervenkitzel.(Quelle: ARD)
Jonas Dobler (GER)
Ich habe noch keine Erfahrung mit Medaillen, deswegen weiß ich nicht, wie man feiert. Es ist unsere allererste Medaille bei einem Großereignis. Wir werden uns was einfallen lassen und von den Mädels können wir uns Tipps holen. Das wird ein schöner Abend für uns. Es war ein kleines Langlaufwunder heute. Da kann man nur stolz sein und Danke an die Techniker, wir hatten überragendes Material heute.(Quelle: ARD)
Im Sportschau Studio
Albert Kuchler (GER)
Ich war wahnsinnig aufgeregt. Das erste Mal Staffel und dann gleich bei einer WM, ist war ziemlich aufgeregt, aber wir haben versucht, uns gegenseitig zu beruhigen, dass das ein ganz normaler Wettkampf unterm Strich ist. Aber die Anspannung war schon riesig. Aber es war ein Rennen, wie wir es immer machen und da haben wir die Abläufe drauf. Als Frie [Moch] zum Start ging, war es greifbar und da war die Anspannung dann riesig.(Quelle: ARD)
Janosch Brugger (GER)
Das war auf jeden Fall nicht der Plan. Ich war nach dem Rennen ein bisschen geknickt, weil ich die Gruppe nicht halten konnte, aber ich habe mir die FIS-Zeit angeschaut und es war ein normales Rennen. Es war nicht sonderlich gut und nicht sonderlich schlecht. Am Ende hat es ja gereicht, von demher alles okay. Wenn man die Lücke aufgehen lässt und dann sieht, wie der Jones [Jonas Dobler] das souverän zuläuft. War sehr schön, war emotional und gerne wieder!
Die Medaille von Pia [Pia Fink, Freundin] und den Mädels hat mich extrem heiß gemacht. Ich war gestern so nervös, dass ich eine runde Limo für alle ausgegeben habe, dass wir die Speicher für alle auffüllen. Heute Abend geht auf jeden Fall der ganze Abend auf mich!(Quelle: ARD)
Jonas Dobler (GER)
Wir waren alle bis in die Haarspitzen motiviert und haben uns viel vorgenommen, weil wir gewusst haben, dass es heute möglich ist und dass es nicht nur ein absolutes Hirngespinst ist. Gegen die Norweger etwas auszurichten, ist unmöglich, aber es sind noch zwei andere Plätze auf dem Podium frei. Darum streiten sich mehrere Nationen und eine davon wollten wir sein. Absolut traumhaft, wie das dann ausgegangen ist!
Das ist mit Abstand das Größte, was wir vier sportlich erreicht haben. Das ist ein absoluter Traum, der in Erfüllung geht. Man könnte es sich nicht schöner vorstellen, dass heute die Medaillenzeremonie zusammen mit den Mädels ist. Hätte nicht schöner laufen können.(Quelle: ARD)
Friedrich Moch (GER)
Ich war schon sehr sehr nervös. Ich war schon öfters Schlussläufer, aber es ging da noch nie um eine Medaille. Meist musste man es nur ins Ziel zurück laufen. Heute war ich hinten im Tal einlaufen und als ich nach vorne kam, habe ich gesehen, dass der Jones [Dobler] wieder in der Gruppe drin ist und das wir dabei sind. Dass wieklich alles möglich ist. Ich bin zum Start gelaufen und wusste nicht, was ich denken sollte und war sehr angespannt, dann ging es los. Ich weiß nicht mehr so viel vom Rennen aber… ja….
So richtig gefeiert wird erst am Ende der Saison, aber heute Abend fahren wir mit den Mädels zur Medaillenzeremonie und ich denke, das wird ein sehr besonderer und schöner Moment für alle. Heute Abend geht auf jeden Fall ein bisschen was.(Quelle: ARD)