Das traditionsreichste Langlaufrennen der Welt, der Vasalauf, hat auch bei seiner 99. Auflage nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Am Sonntag begaben sich von Sälen nach Mora (Schweden) wieder fast 16.000 Langläufer auf die 90 Kilometer lange Loipe. Die Sieger des Vasalaufs 2023 heißen Emilie Fleten (Norwegen) und Emil Persson (Schweden).
Emil Persson bricht norwegische Dominanz
Er wurde heute seiner Favoritenrolle mehr als gerecht: Der Dominator der diesjährigen Ski Classics Saison, Emil Persson, bestätigte auch heute, dass er aktuell der beste Skimarathonläufer der Welt ist. Der 27-jährige Schwede vom Lager 157 Ski Team war von Beginn an immer ganz vorne dabei und bestimmte oft das Tempo. Lange hatte Persson auch Helfer von seinem Team um sich herum, doch ab Kilometer 70 war er völlig auf sich alleine gestellt. Zusammen mit den Norwegern Andreas Nygaard, Kasper Stadaas, Petter Staksten und Johan Hoel kämpfte er um eine gute Sprintposition für die Zielgerade. Dabei war Persson ganz klar im Nachteil, denn gleich mehrere Athleten aus dem norwegischen Team Radge Charge versuchten ihren Top-Man Nygaard in eine gute Position zu bringen. Umso bemerkenswerter war es, dass Persson genau wusste, an welchem Punkt er angreifen musste: Geschickt setzte er sich unwesentlich ab und sprintete souverän auf der Zielgeraden in Mora zum Sieg. Nach seinem zweiten Platz im Vorjahr konnte sich Persson endlich zum Vasaloppet-Sieger krönen und brach somit die norwegische Dominanz. Es war bereits elf Jahre her, dass ein Schwede den Vasalauf gewonnen hatte. Zuletzt siegte der Schwede Jörgen Brink im Jahr 2012. Seither haben nur norwegische Athleten die Zieline in Mora als Erstes überquert. „Es war an der Zeit. Ich hatte einen super Tag und es war eine unglaubliche Erleichterung heute als Erster die Ziellinie zu überqueren.“, sagte Persson gegenüber dem norwegischen Sender NRK. Der Schwede siegte in einer Zeit von drei Stunden 37 Minuten und verwies die beiden Norweger Andreas Nygaard und Kasper Stadaas (beide Team Radge Charge) auf die Plätze zwei und drei. Bester deutscher Mann beim Vasa wurde heuer Jakob Walther auf Platz 72.
Emilie Fleten siegt bei den Frauen
Es war ihr erster Sieg beim Vasalauf und auch der Erste in einem Ski Classics Rennen. Die Norwegerin Emilie Fleten krönte sich bei den Frauen zur Vasalauf-Siegern. Die 30-Jährige vom Team Ramudden setzte sich von ihren Konkurrentinnen deutlich ab und das, obwohl sie während des Rennens stürzte und sich übergeben musste. Zwischen Risberg und Evertsberg führte Fleten mit drei Minuten Vorsprung, im Ziel war sie dann zweieinhalb Minuten vor der Zweiten. „Es war eine Achterbahnfahrt. Ich begann mit einem Sturz, dann hatte ich starke Magenprobleme und dachte, es sei vorbei. Aber dann kam ich zu neuen Kräften und bin so froh, dass es noch so gut lief.“, sagte Emilie Fleten unter Tränen zu dem schwedischen Sender SVT Sport. Auf Platz zwei lief überraschenderweise Silje Øyre Slind, die Schwester von Astrid Øyre Slind. Diese verpasste nach einem Reise-Marathon von der WM in Planica knapp das Podest und wurde aber trotzdem noch starke Fünfte. Die Bronzemedaille beim Vasalauf 2023 sicherte sich die Schwedin Ida Dahl, die anfangs nicht richtig ins Rennen hereinkam, sich dann aber stark nach vorne kämpfte. „Ich hatte heute einfach nicht genug Energie. Am Anfang war es hart und ich konnte nicht das zeigen, was ich kann. Heute ging einfach nicht mehr, deswegen muss ich heim und wohl noch mehr trainieren“, sagte Ida Dahl dem schwedischen Sender SVT Sport. Beste deutschsprachige Athletin war die Südtirolerin Michaela Patscheider auf Rang 44.
Ergebnisse Vasalauf 2023 in Schweden