Nordische Kombination: Geiger/Schmid gewinnen Teamsprint in Lahti

Das Podium des Team Sprints: Jarl Magnus Riiber (NOR), Joergen Graabak (NOR), Julian Schmid (GER), Vinzenz Geiger (GER), Laurent Muhlethaler (FRA), Matteo Baud (FRA), (l-r)
Das Podium des Team Sprints: Jarl Magnus Riiber (NOR), Joergen Graabak (NOR), Julian Schmid (GER), Vinzenz Geiger (GER), Laurent Muhlethaler (FRA), Matteo Baud (FRA), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Vinzenz Geiger und Julian Schmid sind die Sieger des Team Sprints beim Weltcup der Nordischen Kombination in Lahti (Finnland). Die beiden Oberstdorfer setzten sich gegen das Duo Joergen Graabak/ Jarl Magnus Riiber (Norwegen) durch. Auf Platz drei liefen die beiden Franzosen Matteo Baud und Laurent Mühlethaler.

Starke Springer aus Österreich

Jarl Magnus Riiber (NOR) zeigt den besten Sprung.
Jarl Magnus Riiber (NOR) zeigt den besten Sprung. © Thibaut/NordicFocus

Das Springen des einzigen Team Sprints der Saison lag fest in österreichischer Hand. Der Teilsieg ging an Österreich I mit Stefan Rettenegger und Johannes Lamparter. Auf Platz zwei, nur sechs Sekunden dahinter, platzierte sich mit Lukas Greiderer und Franz-Josef Rehrl das zweite österreichische Team. Der beste Sprung des Tages kam dagegen von Jarl Riiber. Zwar egalisierten Rettenegger sowie auch Baud seine Weite von 128 Metern, doch Riiber erzielte sie mit drei Luken weniger Anlauf. Damit platzierten sich Riiber/Graabak zunächst auf dem dritten Rang, zwölf Sekunden hinter der Spitze. Wiederum zwölf Sekunden hinter den Norwegern reihten sich die beiden Oberstdorfer ein, und auch die beiden Franzosen auf Rang fünf lagen ihrerseits nur fünf Sekunden hinter den Deutschen. Das zweite deutsche Team mit Jakob Lange und Johannes Rydzek landete auf Rang neun, hinter den Gastgebern aus Finnland. Auch ihr Rückstand auf die Spitze betrug nur etwas mehr als eine Minute, so dass ein spannender Lauf zu erwarten war.

Fünf Teams an der Spitze

Da waren es noch fünf: Stefan Rettenegger (AUT), Julian Schmid (GER), Matteo Baud (FRA), Joergen Graabak (NOR), Franz-Josef Rehrl (AUT), (r-l)
Da waren es noch fünf: Stefan Rettenegger (AUT), Julian Schmid (GER), Matteo Baud (FRA), Joergen Graabak (NOR), Franz-Josef Rehrl (AUT), (r-l) © Thibaut/NordicFocus

Die österreichische Doppelführung hielt denn auch keine ganze Runde. Bereits nach 1,5 Kilometern übergab Graabak auf Platz zwei an Riiber. Auch Schmid hatte den deutschen Rückstand bereits halbiert. Nach zwei Runden lag Norwegen gemeinsam mit den Österreichern in Front, Deutschland und Frankreich waren bereits bis auf acht Sekunden herangekommen. Zur Halbzeit lag Mühlethaler gar in Führung, während Österreich I sich da bereits aus der Spitzengruppe verabschiedet hatte. Österreich II hielt sich noch bis kurz vor Ende in der Spitzengruppe, doch beim letzten Wechsel übernahm Greiderer bereits mit 3,6 Sekunden Rückstand.

Geiger gegen Riiber

Vinzenz Geiger (GER) und Jarl Magnus Riiber (NOR) (l-r) gehen in die Schlussrunde.
Vinzenz Geiger (GER) und Jarl Magnus Riiber (NOR) (l-r) gehen in die Schlussrunde. © Thibaut/NordicFocus

In der Schlussrunde zogen die Spitzenleute das Tempo noch einmal an. Geiger und Riiber rissen gegenüber Mühlethaler eine kleine Lücke auf. Geiger ging als erster durch die letzte Kurve. Riiber versuchte auf der Zielgeraden noch, am Deutschen vorbeizugehen, doch der bekannt sprintstarke Geiger brachte den Sieg ins Ziel. Schmid sprach von einem taktischen Rennen: „Es war nicht einfach heute, der Abstand nach vorne war ziemlich groß. In der dritten Runde konnten wir die vor uns aber einholen. Am Ende war es ein taktisches Rennen, und Vinzenz war am Ende der Stärkere.“ Auch Graabak, mit Norwegen 0,6 Sekunden Zweiter hinter den Deutschen, zollte Geiger Respekt: „Sowohl Jarl als auch ich haben ein gutes Rennen gemacht, aber manchmal ist jemand anders besser. Vinzenz hatte eine starke Schlussrunde und verdient den Sieg.“

Frankreich auf dem Podium

Zwei Freunde auf dem Podium: Laurent Muhlethaler (FRA), Matteo Baud (FRA), (l-r)
Zwei Freunde auf dem Podium: Laurent Muhlethaler (FRA), Matteo Baud (FRA), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Mühlethaler, der im Gegensatz zu Baud mit seinem Sprung auf 114 Meter überhaupt nicht zufrieden war, verwandelte seine Wut in Energie, die er in Platz drei, 5,5 Sekunden hinter Geiger, umwandelte. Die Franzosen feierten damit das erste Podium in einem Team Sprint seit 2016. Österreich II kam 12,8 Sekunden hinter den Siegern auf Platz vier ins Ziel, Österreich I wurde Fünfter (+ 28,1 Sekunden). Stefan Rettenegger war in der Vorwoche krank gewesen und musste im Rennen auch noch einen Sturz nach einem Zusammenstoß mit Baud hinnehmen: „Es war heute ein extrem schweres Rennen, die Beine waren von Beginn an schwer und müde. Ich hab den Infekt, den ich letzte Woche hatte, dann doch noch mehr gespürt. Dann bin ich auch noch gestürzt, es hat irgendwie zu dem verkorksten Rennen dazugepasst. Auf der Schanze war die Leistung gut, das nehme ich auf jeden Fall mit in die letzten beiden Rennen am Wochenende.“

Deutschland in Nationenwertung weiter vor Österreich

Eero Hirvonen (FIN) unterliegt Andreas Skoglund (NOR) (l-r) nur knapp.
Eero Hirvonen (FIN) unterliegt Andreas Skoglund (NOR) (l-r) nur knapp. © Thibaut/NordicFocus

Finnlands Eero Hirvonen kämpfte bis ins Ziel um Platz sechs, musste sich aber Norwegens Andreas Skoglund geschlagen geben. Das zweite deutsche Team verbesserte sich um einen Platz und wurde Achter. Für die Nationenwertung zählt jeweils nur das beste Team einer Nation. So sammelte Deutschland 75 Punkte mehr als Österreich und baute seinen Vorsprung damit aus. Für die Einzelwertung sind die beiden abschließenden Gundersen-Wettkämpfe am Samstag und Sonntag relevant, wenn es um die große Kristallkugel geht.

Zwischenstand Springen
Endergebnis Team Sprint
Nationenwertung

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