Johannes Høsflot Klæbo triumphierte auch im letzten Saisonrennen beim Langlauf Weltcup in Lahti über 20 Kilometer klassisch. Zweiter wurde Pål Golberg, der den Distanzweltcup gewinnt, vor William Poromaa. Albert Kuchler wurde guter 17.
Kein Kampf um Distanzkugel
Nach seinen wenigen Rennen in diesem Winter startete der frenetisch angefeuerte Lokalmatador Iivo Niskanen mit Startnummer 17 und brauchte eine Runde, bis er sich ganz nach vorne gekämpft hatte. Danach bestimmte er das Rennen – meistens mit Johannes Høsflot Klæbo direkt neben sich, der den Johaug-Rekord von 20 Saisonsiegen noch einstellen wollte. Dafür verzichtete er auf den Kampf um den Distanzweltcup, in dem er mit 112 Punkten zurück lag. Pål Golberg benötigte also nur 19 Punkte bei den beiden Zwischensprints oder im Ziel – Klæbo hätte nur eine Chance gehabt, wenn Golberg nicht hätte antreten können oder nicht ins Ziel käme. So überließ er seinem Teamkollegen demonstrativ die 15 Punkte bei Kilometer 7,5 und überquerte selbst nur als Fünfter die Linie. Beim zweiten Bonussprint war Golberg zwar nicht vorne dabei, aber er würde im Ziel noch genügend Punkte holen können.
Klæbo greift zweimal an
Schon nach der Hälfte der Distanz hätte die Konkurrenz vorgewarnt sein müssen, denn Klæbo griff im Anstieg kurz vor dem höchsten Punkt an und lief einige Sekunden Vorsprung heraus, bis er sich im Anstieg nach dem Stadion wieder einholen ließ. In der letzten Runde versuchte er es schon zu Beginn des Anstiegs, wurde aber wieder einholt, so dass er es oben über die Brücke hinweg erneut versuchte und die entscheidende Lücke riss. In der Abfahrt vergrößerte er sie weiter, so dass er im Stadion schon früh feiern konnte. „Das ist einfach großartig. Es ist perfekt, so die Saison zu beenden. Ich liebe Massenstarts und heute hatten wir extrem gute Ski. Auch meine Form war noch gut. Ich habe immer gehofft, dass die anderen das Tempo weiter erhöhen, damit wir schneller ins Ziel kommen und früher feiern können“, lachte er. „20 Siege, das fühlt sich unglaublich an. Davon hätte ich nie zu träumen gewagt, vor allem mit der Verletzung zu Saisonbeginn. Ich bin super zufrieden und sehr stolz. Das war definitiv meine beste Saison und nun habe ich ein paar Tage Pause.“ Als Zweiter sprintete Golberg über die Linie, gefolgt von William Poromaa, der seine Saison noch einmal mit einem Podium abschließen konnte.
Bestleistung für Gunnulfsen
Der 30-jährige Mikael Gunnulfsen hatte in seiner Laufbahn einen schweren Stand im norwegischen Team und wurde oft durch Krankheiten oder Verletzungen zurückgeworfen, wenn er sich gerade einen Platz für den bevorstehenden Weltcup gesichert hatte. So bedeutet der heutige vierte Platz das beste Weltcupresultat für den Klassikspezialisten. Simen Hegstad Krüger belegte in seiner schwächeren Technik Rang fünf vor Harald Østberg Amundsen und Didrik Tønseth, so dass wieder sechs Norweger auf den ersten sieben Plätzen lagen. Der Kanadier Antoine Cyr beendete die Saison als sehr guter Achter vor Iivo Niskanen, der nach seinem grippalen Infekt noch nicht wieder in Bestform ist. Andrew Musgrave wurde Zehnter vor Martin Løwstrøm Nyenget. Hugo Lapalus lag nach 18 Kilometern noch aussichtsreich im Rennen, als er schlagartig stehenblieb und sich auf die Strecke übergab. An 19. Position setzte er sein Rennen fort und warf im Ziel wütend und enttäuscht seine Stöcke in den Schnee.
Kuchler sehr guter 17.
In Abwesenheit des nach seiner hartnäckigen Erkältung immer noch nicht einsatzfähigen Friedrich Moch traten nur zwei DSV-Herren zum letzten Rennen an. Zum Abschluss der Saison konnte Albert Kuchler noch einmal als 17 auftrumpfen und ein Rennen unter den besten 20 beenden. Im Anstieg vor Kilometer 15 verlor er den Anschluss an die Spitzengruppe und lief an Position 19 allein Richtung Ziel. Auf dem Weg sammelte er neben Lapalus noch Ben Ogden ein und überquerte als 17. die Ziellinie. „Ich bin sehr zufrieden. Das war eine meiner besten Wettkämpfe dieser Saison und das ganz am Schluss, wo der Körper schon ganz kaputt ist und vielleicht auch der Geist. Da bin ich sehr zufrieden. Das ist toll hier mit den Zuschauern. Lahti ist immer viel los und gute Stimmung und das macht natürlich mehr Spaß wie wenn weniger los ist“, sagte der 24-Jährige im ZDF. Auch Teamchef Peter Schlickenrieder war zufrieden: „Das was an dem Wochenende die kleine Herrentruppe geleistet hat, ist aller Ehren wert. Man hat gesehen, die Art und Weise wie Albert gekämpft hat, wenn man schon Lücke hat, dann wieder hinlaufen, kämpfen, das ist eine Kopfleistung und es ist eine Frage der Zeit, bis man auch den nächsten Step tut. Von daher bin ich sehr zufrieden mit dem Wochenende und mit der Saison.“ Janosch Brugger hatte nach dem Reisestress der letzten Tage nicht mehr viel zuzusetzen und fiel in der zweiten Runde aus der Hauptgruppe heraus. Mit 3:22 Minuten Rückstand belegte er Rang 51.
Fähndrich und Baumann 34. und 36.
Anders als angekündigt war kein ÖSV-Starter mehr im Rennen. Für die Schweizer waren vier Athleten dabei, von denen Cyril Fähndrich und Jonas Baumann in der Gruppe ab Platz 32 unterwegs waren. Hinter Dapra und Jager sicherte sich Fähndrich Rang 34 und Baumann wurde hinter Davide Graz 36. Beda Klee kam nach Janosch Brugger als 52. über die Linie, Candide Pralong wurde 65.
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