Neben Norwegen, Schweden und Finnland kämpften auch die Langläufer in Frankreich, Italien, Österreich und der Schweiz um nationale Titel. Wer dort triumphierte, erfahrt ihr hier…
Formschwacher Manificat bester Franzose
Bei den französischen Meisterschaften im 300 Einwohner-Dorf Bessans in den Savoyer Alpen fielen die ersten Entscheidungen am Freitag mit dem Klassiksprint. Nachdem er in der Vergangenheit bei den Titelkämpfen aus verschiedenen Gründen gefehlt hatte, sicherte sich Lucas Chanavat diesmal im Regen trotz leichter Erkältung seinen ersten nationalen Titel. Renaud Jay und Julien Arnaud leisteten ihm auf dem Podium Gesellschaft. Richard Jouve und Jules Chappaz fehlten wegen der Militär-WM. Bei den Damen wiederholte Melissa Gal ihren Sieg vom Vorjahr, damals in der freien Technik. Sie gewann in Bessans vor Clémence Didierlaurent und Amélie Suiffet. Am Samstag wurden Massenstarts über 20 Kilometer im freien Stil ausgetragen, in dem Maurice Manificat, der am Dienstag 37 Jahre alt wird, nach einer schwierigen Saison einen weiteren Titel feiern konnte bei sehr langsamen Bedingungen und tiefem Frühjahrsschnee. Er gewann mit 14 Sekunden Vorsprung auf den jungen Simon Vulliet und 36 Sekunden vor Gérard Agnellet. Von den Weltcupstartern war nur noch Arnaud Chautemps am Start, der Achter wurde. Bei den Damen setzten sich nach der Hälfte des Rennens zwei Athletinnen ab und im Zielsprint holte sich Émilie Bulle den Titel vor Juliette Ducordeau. Maëlle Veyre wurde Dritte. Sprintmeisterin Melissa Gal kam als Siebte ins Ziel Siebte. In der abschließenden Staffel mit jeweils zwei Nachwuchsläufern und einem Elite-Athleten holte sich das Team vom Mont Blanc den Titel mit Maurice Manificat als Schlussläufer und zwei jungen U18-Athleten zuvor. Im Endspurt setzte sich Manificat gegen das zweite Team des Jura mit Simon Vuillet durch. Julian Arnaud sicherte seinem Team aus der Provence die Bronzemedaille. Im Rennen der Damen lag das von Melissa Gal angeführte Team klar vorne und holte die Goldmedaille erneut an den Mont Blanc. Juliette Ducordeau sicherte ihrem Team Dauphiné die Silbermedaille vor dem Jury mit Eve Ondine Duchaufour.
Ex-Biathletin Sanfilippo erstmals Langlauf-Meisterin
Die Nordic Arena in Toblach war letzte Woche Schauplatz der italienischen Meisterschaften, bei denen im Einzelstart, in der Mixed-Staffel und im Einzelsprint um die nationalen Titel gekämpft wurde. Die schlechte Wettervorhersage zwang die Veranstalter zum Überarbeiten des Zeitplans, so dass am Mittwoch beide Rennen gerade beendet waren, als sich das Wetter verschlechterte. Nach zehn Kilometern im freien Stil war Francesco De Fabiani der Schnellste und sicherte sich die Goldmedaille. Nachwuchshoffnung Elia Barp war acht Sekunden langsamer unterwegs und gewann damit Silber vor Giuseppe Montello sowie den U23-Titel. Federico Pellegrino verpasste die Medaille nur um etwa eine Sekunde, Simone Daprà wurde Fünfter vor Giandomenico Salvadori. Platz drei und sechs trennten nur drei Sekunden. Bei den Damen und in der U23 gewann die 23-jährige Martina Di Centa, Tochter von Giorgio Di Centa, knapp vor Stefania Corradini. Bronze ging mit 31 Sekunden Rückstand an Laura Colombo, die sich nur knapp gegen Cristina Pittin und Martina Bellini durchsetzte. Beste deutsche Gaststarterin war Alexandra Danner als Siebte, nur knapp hinter Federica Sanfilippo. Nach einem Ruhetag wurde am Freitag eine Mixed-Staffel ausgetragen mit jeweils zwei Herren und einer Dame. Völlig ungefährdet holte das Team der Fiamme Oro A mit Simone Daprà, Federico Pellegrino und Federica Sanfilippo den Titel. Silber ging an das Trio der Armee A bestehend aus Giuseppe Montello, Cristina Pittin und Francesco De Fabiani vor Armee C mit Paolo Ventura, Martina Bellini und Giacomo Gabrielli. Tags darauf holte Federico Pellegrino wie erwartet im Freistilsprint seinen zweiten Titel. Der Polizist aus Nus im Aostatal musste aber härter kämpfen als erwartet, denn Giacomo Gabrielli versuchte, ihn zu überraschen. Bronze holte Michael Hellweger. Bei den Damen legte Federica Sanfilippo nach dem Staffeltitel ebenfalls ihre zweite Goldmedaille nach und holte ihren ersten Einzeltitel im Langlauf. Die ehemalige Biathletin, die ihre Karriere nach Querelen im Biathlon-Team nun im Langlauf fortsetzen will, verwies Iris De Martin Pinter und Nadine Laurent auf die weiteren Podestplätze. Nicole Monsorno kam nach einem Sturz im Finale nicht mehr für die Medaillen in Frage.
Teresa Stadlober und Benjamin Moser neue Staatsmeister
In Galtür wurde beim Saisonfinale für die österreichischen Langläufer um Medaillen gekämpft. Die Radstädterin Teresa Stadlober und Benjamin Moser aus Maurach holten sich im Paznauntal die Staatsmeistertitel über die Langdistanz. Die Titelkämpfe wurden im Rahmen der Galtür Nordic Volumes ausgetragen. Auf der 30 Kilometer langen und mit 680 Höhenmetern herausfordernden Strecke von Galtür hinauf auf die Bielerhöhe gaben vor allem die Athleten aus dem deutschen Nationalteam den Ton an. Bei den Damen war Laura Gimmler eine Klasse für sich und setzte sich klar vor Teamkollegin Pia Fink durch. Teresa Stadlober hatte am Ende knapp zwei Minuten Rückstand, war aber mit dem Ergebnis und dem Staatsmeistertitel zum Saisonabschluss sehr zufrieden. Silber holte sich mit Anna Seebacher eine weitere Radstädterin und Bronze ging an die Tirolerin Lisa Achleitner. Einen deutschen Dreifach-Erfolg gab es bei den Herren. Janosch Brugger gewann in einem packenden Finale vor Florian Notz und Friedrich Moch. Mit dem vierten Platz sicherte sich der Tiroler Benjamin Moser den Staatsmeistertitel. Eine ganz starke Vorstellung lieferte auch der junge Obertilliacher Tobias Ganner, der sich vor dem Bad Ausseer Fabio Obermayer den Vize-Staatsmeistertitel holte. Auf der 15 Kilometer langen Kurzdistanz gewann bei den Herren der Österreicher David Fuchs. Bei den Damen setzte sich die Deutsche Lena Einsiedler durch.
Roman Furger gewinnt letztes Karriere-Rennen
Nach dem ersten Teil der Schweizer Langlauf-Meisterschaften Mitte Januar in Ulrichen, stand nun der zweite Teil in Silvaplana an mit drei Wettkampftagen. Los ging es am Freitag mit dem Klassiksprint, in dem Nadine Fähndrich erwartungsgemäß nicht zu schlagen war. Lea Fischer und Malia Elmer komplettieren das Podest. Bei den Herren lief Erwan Käser zum Sieg. Der 30-Jährige setzt sich gegen den Favoriten Valerio Grond durch. Roman Schaad wird in seiner schwächeren Technik guter Dritter. Bei den U18 Damen heißt die neue Schweizer Meisterin Ilaria Gruber, bei den Herren Isai Näff. Marina Kälin gewinnt Gold in der U20-Kategorie wie auch Ilan Pittier. Über 30 Kilometer klassisch holte sich Nadine Fähndrich den nächsten Titel mit über drei Minuten Vorsprung. Silber ging an Lea Fischer, Dritte wurde Giuliana Werro. Roman Furger konnte seine aktive Karriere mit einem Sieg über 50 Kilometer beenden. Die Entscheidung fiel aber erst im Zielsprint, in dem er sich gegen Toni Livers und Jason Rüesch durchsetzte. Elf Sekunden dahinter wurde Valerio Grond Vierter. Ilaria Gruber gewann auch den Massenstart-Titel der U18 über 15 Kilometer als Sechstplatzierte des Rennens, das Marina Kälin als U20-Meisterin dominierte. Nolan Gertsch gewann das 20 Kilometer-Rennen in der U18 knapp vor Isai Näff und im U20-Alter über 30 Kilometer geht der Titel an Pierrick Cottier, der sich im Zielsprint gegen Fabrizio Albasini durchsetzte. Die Titelkämpfe endeten mit Teamsprints, in denen sich die Schwestern Nadja und Marina Kälin aus st. Moritz die Goldmedaillen sicherten. Mit 14 Sekunden Rückstand belegten Nadine Fähndrich und Nadia Steiger aus Horw die Silbermedaille, Bronze ging an die Neu-Biathletin Lydia Hiernickel zusammen mit der ehemaligen Biathletin Selina Gasparin. Auch bei den Herren lief mit Jason Rüesch und Valerio Grond vom Skiclub Davos ein Bündner Team zum Sieg. Auf dem zweiten Rang landeten Beda Klee und Jan Fässler vom Skiclub Speer Ebnat-Kappel. Mit Cédric Steiner und Toni Livers sicherte sich das zweite Davoser Team den dritten Rang.