Swiss-Ski prüft mit St. Moritz/Engadin die Durchführung der FIS Games 2028

Athleten vor Schloss Crap da Sass am Silvaplanasee, erbaut im 20. Jahrhundert im rätoromanischen Stil © Modica/NordicFocus

Ende Mai hat die FIS bekanntgegeben, dass die ersten FIS Games 2028 stattfinden sollen (wir berichteten). Nun hat mit St. Moritz/Engadin ein erster Kandidat sein Interesse bekundet. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Schweizer Skiverbandes Swiss Ski hervor. 

Konzept soll erarbeitet werden

In der Pressemeldung heißt es: „Swiss-Ski ist daran interessiert, in engem Austausch mit dem Internationalen Ski- und Snowboard-Verband FIS eine Kandidatur für die erstmalige Durchführung der FIS Games im Jahr 2028 zu prüfen und ein entsprechendes Konzept mit der Destination St. Moritz/Engadin als Hauptaustragungsort und allfälligen weiteren Wettkampfstandorten zu erarbeiten. In einem ‚Letter of Intent‘ teilte Swiss-Ski der FIS am 19. Juni 2023 mit, dass der Dachverband des Schweizer Schneesports gemeinsam mit St. Moritz/Engadin sehr daran interessiert ist, die erhaltenen Unterlagen betreffend die FIS Games 2028 zu prüfen und dabei zu evaluieren, ob eine Schweizer Kandidatur für die Durchführung dieses neuen Schneesport-Großanlasses eine Option ist. Ziel von Swiss-Ski und St. Moritz/Engadin ist es, ein neues, innovatives Veranstaltungskonzept zu entwickeln, in welchem alle drei Elemente der Nachhaltigkeit (ökonomisch, ökologisch und sozial) zum Tragen kommen und glaubhaft umgesetzt werden können.“

Vier-Jahres-Rhythmus

Bei den FIS Games handelt es sich um Titelkämpfe, die künftig alle vier Jahre durchgeführt werden sollen – und zwar in jenen Wintern, in denen keine Olympischen Spiele oder Weltmeisterschaften stattfinden. Wettkämpfe sind dabei grundsätzlich in den klassischen FIS-Sportarten Ski Alpin, Langlauf, Nordische Kombination, Skispringen, Snowboard, Skicross, Freeski, Aerials und Moguls vorgesehen. Ebenfalls sollen Telemark, der Para-Sport sowie Speedski und Freeriden in die FIS Games integriert werden. Die Durchführung von Skilanglaufrennen im Rahmen der Spiele sollte das Engadin vor keinerlei Probleme stellen, hat man doch mit dem Engadin Skimarathon, der La Diagonela und Weltcup-Rennen im Jahr 2021 reichlich Erfahrung und die entsprechenden Strecken zur Verfügung. Anders sieht es für die Nordischen Kombinierer aus. Eine Schanze befindet sich aktuell im Engadin nicht in Betrieb. Hierzu müsste man nach Engelberg oder Einsiedeln ausweichen. 

Historisches und Kosten

1928 fanden in St. Moritz die ersten Olympischen Spiele in der Schweiz statt. Exakt 100 Jahre später würde gleichenorts bei einer allfälligen erfolgreichen Kandidatur die Premiere der neuen FIS Games, einer Art «Mini-Winter-Olympia» über die Bühne gehen. Die Anzahl Disziplinen und Wettkämpfe, die anders als bei Olympischen Spielen allesamt Outdoor-Events wären, sind dabei ebenso Gegenstand des zu entwickelnden Konzepts wie die Prüfung weiterer möglicher Wettkampfstandorte innerhalb und außerhalb des Kantons Graubünden. Noch nicht abgeschätzt werden können die Kosten allfälliger FIS Games; sie sind ebenfalls Gegenstand eines gemeinsam mit der FIS zu entwickelnden Konzepts.