Biathlon Sommer WM: Marion Wiesensarter gewinnt Bronze im Massenstart

Tuuli Tomingas (EST), Marketa Davidova (CZE), Marion Wiesensarter (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

In einem spannenden Massenstartrennen zum Abschluss der IBU Biathlon Weltmeisterschaft in Brezno Osrblie erkämpft sich Marion Wiesensarter Bronze. Weltmeisterin wurde die Tschechin Marketa Davidova. Bei den Herren holte sich Taras Lesiuk den Titel und Fabian Kaskel wird auf Rang fünf bester Deutscher. In den Verfolgungswettkämpfen der Nachwuchsathleten zuvor schaffte Lora Hristova das Triple und Matja Legovic gewinnt verdient Gold. Mit einem Titel, einer Silber- und zwei Bronzemedaillen hat sich das B-Team des DSV Rang fünf im Medaillenspiegel erkämpft.

Taras Lesiuk sichert sich Gold im Massenstart

Dmitrii Shamaev (ROU), Taras Lesiuk (UKR), Vytautas Strolia (LTU), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Die 30 besten Biathletinnen und Biathleten waren für den Gala Massenstart am Abschlusstag der IBU Biathlon Sommer Weltmeisterschaft qualifiziert. Darunter die vier deutschen Damen und Herren. Die Bedingungen waren mit Temperaturen um 30 Grad nicht einfach für einen Wintersportler, dazu herrschte wiederum ein schwer berechenbarer Wind am Schießstand. Die Tribünen waren gut gefüllt und die vielen Zuschauer feuerten alle Nationen gleichermaßen an. Zwanzig Treffer waren die Grundlage für den Sieg von Taras Lesiuk aus der Ukraine. Da macht es nichts aus, dass er in der Gesamtlaufzeit über eine Minute hinter dem Letten Andrejs Rastorgujevs lag, der fünf Mal den Umweg über die Strafrunde machen musste. Silber erreichte Dmitrii Shamaev (+ 8,6 Sek.). Durch die Null im abschließenden Schießen erarbeitete er sich den entscheidenden Vorteil und überquerte die Ziellinie auf dem Silberrang. Das Podest komplettierte Vytautas Strolia aus Litauen (+ 16,7 Sek.). Rastorgujevs übernimmt Führung
Nach dem ersten Schießen setzte sich eine Vierergruppe bestehend aus Jesper Nelin (SWE), Dmitrii Shamaev (ROU), Thierry Langer (BEL) und Rene Zahkna (EST) deutlich vom Feld ab. Obwohl auch die nächsten acht Athleten, zu denen die Deutschen Fabian Kaskel und Hans Köllner zählten, fehlerfrei blieben, betrug ihr Abstand zur Spitze ca. 13 Sek. Das führende Quartett musste ihrem Tempo beim zweiten Anschlag Tribut zollen, denn alle mussten in die Strafrunde abbiegen, was Andrejs Rastorgujev, der dem Führungsquartett am Nächsten war, nutzte, und sich mit fünf schnellen Treffern an die Spitze setzte. Fabian Kaskel verfehlte eine Scheibe und kam als Sechster mit 28,4 Sek. Rückstand auf die nächste Runde. Zur Hälfte der folgenden Runde hatte der Lette seinen Vorsprung bereits auf 16,1 Sek. ausgebaut und erneut hatte sich eine vier Mann starke Verfolgungsgruppe gebildet, der Taras Lesiuk, Dmitrii Shamaev, Tierry Langer und Andrzej Nedza-Kubiniec angehörten. Fabian Kaskel bleibt dran…
Nun hatte Rastorgujevs Probleme am Schießstand, verfehlte die letzten beiden Scheiben im ersten Stehendanschlag, der Ukrainer Lesiuk agierte fehlerfrei und übernahm die Führung. 14,1 Sek. betrug sein Vorsprung vor dem aus der Strafrunde zurückkommenden Rastorgujevs. Fabian Kaskel ging das hohe Tempo in der Runde nicht mit, lief sein Tempo und büßte dadurch auf der Runde zwar deutlich Zeit ein, aber dafür stand die Null. Mit 23,8 Sek. Rückstand auf die Spitze verließ er an sechster Position den Schießstand. Vorne liefen die Verfolger von Lesiuk ein sehr hohes Tempo, allen voran Rastorgujevs, der eingangs des Schießstands bereits wieder zu Lesiuk aufgeschlossen hatte. Bei tänzelnden Windfahnen standen Lesiuk, Rastorgujevs und Strolia im Anschlag. Der Ukrainer räumte zum vierten Mal Scheibe um Scheibe ab, während Rastorgujevs zwei und Strolia eine Strafrunde kassierte. Mit 18,9 Sek. Vorsprung lief Lesiuk Richtung Ziel, gefolgt von dem ebenfalls fehlerfrei gebliebenen Rumänen Dmitrii Shamaev. An dritter Position kam der Deutsche mit 24,6 Sek. Rückstand, allerdings lief Strolia nur 2,7 Sek. hinter ihm. Am Ende zogen Strolia und Rastorgujevs noch an Kaskel vorbei, der sich nach nur einem Schießfehler mit Rang fünf glücklich zeigte.
…und wird auf Rang fünf bester Deutscher
„Dadurch, dass ich relativ gut geschossen habe, schwimmt man im Laufen immer so mit und muss sich nicht selbst um die Tempogestaltung kümmern, das ist sehr angenehm“, so Fabian Kaskel nach dem Rennen, dem das Laufen, wie er selbst sagt, bei der Hitze ziemlich schwer fiel, „darum habe ich es über das Schießen gemacht. Ich hätte nicht gedacht, dass es so weit nach vorne gehen kann, denn es sind ja relativ gute Leute da. Aber ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen.“ Dominic Schmuck kam nach insgesamt vier Schießfehlern und der zweitschnellsten Schlussrunde auf Rang 13 ins Ziel, Hans Köllner wurde 24. (3 Fehler) und Benjamin Menz (7 Fehler) überquerte die Ziellinie als 28.

 

Marketa Davidova gewinnt Massenstart – Marion Wiesensarter holt Bronze

Marketa Davidova (CZE) © Manzoni/NordicFocus

Die Tschechin Marketa Davidova gewann den Gala-Massenstart der Damen. Mit nur einem Schießfehler im ersten Anschlag und drei folgenden fehlerfreien Schießen kam sie mit 8,1 Sek. als Siegerin vor der Estin Tuuli Tomingas auf dem Silberrang ins Ziel. Bereits nach dem ersten Stehendanschlag übernahm Marketa Davidova die Spitze. Ihr Vorsprung auf Tuuli Tomingas an zweiter Position betrug 17,6 Sek. An Tomingas Rollerenden lief Yuliia Dzhima und durch eine Null war Marion Wiesensarter auf die vierte Position gerückt. Tomingas kam auf der Runde näher an die führende Davidova heran, Wiesensarter hielt sich dicht hinter Dzhima. Marketa Davidova schoss fehlerfrei und war bereits zurück in der Schlussrunde, als auch die nächsten Verfolgerinnen Tomingas, Dzhima, Wiesensarter und Vobornikova gleichsam abräumten. Davidova war der Sieg nicht mehr zu nehmen, aber dahinter entbrannte ein harter Kampf um die beiden verbliebenen Medaillen. Tomingas versuchte sogar noch an Davidova heranzukommen, dahinter setzten sich Marion Wiesensarter und Yuliia Dzhima von Vobornikova ab und es blieb spannend bis zuletzt wer welche Medaille gewinnt. Marion Wiesensarter behauptete sich eindrucksvoll gegen Yuliia Dzhima. Mit kräftigen Schüben verschaffte sie sich auf der letzten Brücke einen kleinen Vorsprung, den sie schließlich mit der schnellsten Laufzeit auf der Schlussrunde auf dem Bronzerang ins Ziel brachte. Yuliia Dzhima wurde Vierte, gefolgt von den drei Tschechinnen Vobornikova, Charvatova und Jislova. Mareike Braun war nach zehn Treffern im Liegen bis zur Hälfte des Rennens vorne dabei, kam nach zwei Strafrunden aus den Stehendschießen als Elfte ins Ziel, gefolgt von Lisa Spark (3 Fehler). Stefanie Scherer (5 Fehler) belegte Rang 19.

„Ich habe mir gedacht, jetzt einfach alles geben“

Marketa Davidova (CZE), Marion Wiesensarter (GER), Mona Brorsson (SWE), Lucie Charvatova (CZE), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

„Heiß, sehr heiß heute einfach nur,“ das waren die ersten Worte von Marion Wiesensarter auf die Frage nach ihrem Rennen. „Hat natürlich richtig Spaß gemacht, vor allem weil noch einmal das Podium rausgesprungen ist. Aber es war wirklich extrem heiß, ich habe zwei Mal pro Runde von den Betreuern Wasser genommen, es wäre sonst nicht möglich gewesen. Ich habe mich stehend wieder zurückgearbeitet, habe mir vor dem letzten Rennen gewünscht, dass es kein harter Kampf mehr wird, aber das war es leider. Aber ich bin froh, dass ich den Kampf gewonnen habe und aufs Podium gesprungen bin.“ Über ihre starke Schlussrunde hat sich Marion Wiesensarter besonders gefreut. „In der letzten Runde da konnte ich noch einmal alles rausholen, denn in der vierten Runde, da habe ich schon ziemlich gekämpft, da habe ich mir gedacht, oh Gott, jetzt noch die Schlussrunde. Aber auf einmal ging es dann doch sehr gut. In der letzten Runde hat sich Wiesensarter stark durch eine Olympiasiegerin durchgesetzt. „Ich habe es gar nicht glauben können auf den letzten Metern, da sieht man ja doch, dass eine Lücke aufgegangen ist. Da habe ich mir gedacht, jetzt einfach alles geben.“

Lora Hristova gewinnt drittes Gold

Stepan Kinash (UKR), Bohdan Borkovskyi (UKR), Vitalii Mandzyn (UKR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Die 20jährige Bulgarin Lora Hristova ist auch in der Verfolgung nicht zu schlagen. Als Sprintsiegerin ins Rennen gestartet ließ sie in den ersten drei Anschlägen jeweils eine Scheibe stehen und selbst als sie nach dem entscheidenden Schießen zwei Mal in die Strafrunde musste und kurzzeitig die Slowakin Ema Kapustova die Führung übernahm, gelang es der Bulgarin mit einer überragenden Schlussrunde einen Rückstand von 17,8 Sek. aufzuholen. In einem spannenden Schlussfight setzte sie sich schließlich an die Spitze und gewann mit 2 Sek. Vorsprung vor Kapustova ihre dritte Goldmedaille. Kapustova verpasste nur eine der zwanzig Scheiben, kam aber auf der Strecke nicht an die Laufzeit der Siegerin heran und freute sich am Ende über ihre zweite Silbermedaille. Olena Horodna aus der Ukraine setzte sich zur Mitte des Rennens an die dritte Position und verteidigte diese auch nach zwei Strafrunden im entscheidenden Schießen bis ins Ziel (+ 56,5 Sek.). Anna Nedza-Kubiniec wurde Vierte, gefolgt von Barbara Skrobiszewska, beide aus Polen und Oleksandra Merkushyna (UKR) auf Rang sechs.

Matija Legovic ist Verfolgungsweltmeister der Junioren auf Rollski

Lisa Maria Spark (GER) © Manzoni/NordicFocus

Der 17jährige Kroate Matjei Legovic gewinnt mit einer Minute Vorsprung das Verfolgungsrennen der Junioren vor den drei Ukrainern Vitalii Mandzyn, Bodhan Borkovskyi und Stepan Kinash. Jakub Borgula vom Gastgeberland vergibt nach drei fehlerfreien Schießeinlagen mit drei Fehlschüssen im letzten Anschlag einen Podestplatz und reiht sich im Ziel als Fünfter ein mit deutlichem Vorsprung vor Jan Gunka (POL) auf Rang sechs. Der siegreiche Legovic war auch Schnellster über das gesamte Rennen gesehen.  

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Medaillenspiegel

Bei der Medaillenausbeute führt Bulgarien klar durch die drei Goldmedaillen von Lora Hristova und einer weiteren Bronzemedaille. Platz zwei belegt die Ukraine (2 Gold/4 Silber/5 Bronze), gefolgt von Estland (1 Gold/2 Silber). Deutschland hat sich Rang vier gesichert (1 Gold/1 Silber/2 Bronze). Tschechien liegt auf dem fünften Platz (1 Gold/1 Silber/1 Bronze). 

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