Im norwegischen Team gibt es Unruhe nach Kritik von Frode Pedersen, dem vom Verband unerwünschten persönlichen Skitechniker von Johannes Høsflot Klæbo, der von Mobbing, Homophobie und Sabotage berichtet, von der auch der Ausnahmeathlet persönlich betroffen war.
Mobbing gegen Klæbos Wachser
Ist DAS der Grund, warum immer noch die Unterschrift von Klæbo unter dem Vertrag mit dem Verband fehlt und vielleicht auch nicht mehr erfolgen wird? Gerüchten zufolge will der Superstar sogar ein Jahr Weltcuppause in Kauf nehmen und eventuell nur trainieren und Skimarathons laufen, wenn man sich nicht mehr einigt. Im norwegischen Skiverband gibt es einen Fall von Whisleblowing. Frode Pedersen, der Wachser von Johannes Høsflot Klæbo, berichtet von Mobbing, Homophobie, zerstörten Ski und Vergeltungsmaßnahmen im Verband. Schon 2022 gab es Diskussionen um Pedersens Weiterbeschäftigung, man einigte sich aber schließlich, dass der Erfolgswachser von Klæbo weitermachen darf. Seither ist die Atmosphäre aber scheinbar vergiftet, jeder Arbeitstag sei für den Skitechniker eine Qual gewesen. Warum? „Ich habe kritikwürdige Dinge angesprochen und das hat man gegen mich verwendet“, sagte er im August in einem Interview mit der VG, das erst jetzt veröffentlicht wurde. Auch diesmal wurde Pedersens Vertrag nicht verlängert. Er prangert falsche Vorwürfe und respektlose Behandlung wie Mobbing, Ausgrenzung und üble Nachrede hinter seinem Rücken an, was ihn psychisch sehr belastet habe. Er wolle aufmerksam machen und sagen, was nicht akzeptabel gewesen sei in den letzten Jahren.
Klæbo mehrfach von Sabotage betroffen
Als Beispiele führt er zwei Vorfälle in der letzten Saison an:
1.) Les Rousses 20 Kilometer Freistil. Klæbo gewann das Rennen, aber hinter den Kulissen herrschte Chaos. Es gab sehr spezielle Wachsbedingungen und Norwegen hatte sich entschieden, ein bestimmtes Wachs zu benutzen, von dem es nur eine bestimmte Menge gab. Es gab eine Wachsdose für jeden Wachser plus zwei in Reserve. Aber als er das Wachs suchte, gab es für Pedersen keines mehr. „Ich habe es direkt angesprochen und wir haben alles abgesucht, ohne was zu finden. Deswegen begann ich zu testen ohne wirkliche Alternative. Aber ich habe dann kurz vor dem Start etwas bekommen und konnte die Ski gerade noch fertigstellen“, sagte er.
2.) WM Planica 15 Kilometer Freistil. Vor dem Rennen war das beste Paar Ski von Klæbo plötzlich verschwunden. Dazu sagte Pedersen: „Ich dachte, vielleicht habe ich sie verschlampt, aber es war schon komisch, weil ich noch nie ein paar Ski verschlampt habe. Zwei Stunden vor dem Start waren die Ski plötzlich an ihrem Platz, aber ich konnte sie nur zur Seite legen, weil die Zeit zu knapp war.“ Ein sehr unerfreuter Klæbo wurde Vierter. Später entdeckte Pedersen, dass die Ski verkratzt waren. „Sie waren total ruiniert auf der Lauffläche, irgendjemand muss mit denen über Schotter gelaufen sein, aber sicher nicht über eine Loipe. Ich glaube nicht, dass jemand aus Versehen die Ski genommen hat, weil alle mit Namen markiert sind. Ich habe es dem Wachschef gemeldet, aber man konnte nichts mehr tun“, sagte Pedersen.
„Arbeitsbedingungen müssen sich ändern“
Klæbo fordert, dass sich die Zustände ändern und Pedersen weiter beschäftigt wird. Das wäre zumindest ein wichtiger Grund, warum seine Unterschrift noch fehlt. Auch Pedersen fordert Änderungen. „Das ist ein Unding, mein Wunsch ist, dass die Arbeitsbedingungen für die Angestellten besser werden. Ich möchte den Fokus auf die grundlegenden Sachen legen und dass man normal miteinander umgehen kann und dass Menschen mit Respekt behandelt werden. Hinter den Kulissen passiert viel, was die Menschen draußen nicht sehen können“, sagte er. Warum sollte man ihm seine Unterstellungen glauben, fragt der Reporter. Frode Pedersen antwortet: „Das ist faktenbasiert, konkrete Vorfälle. Ich stehe für Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und dass Menschen mit Respekt behandelt werden. Das sind für mich Grundwerte, die wichtig sind und eine Basis für ein Zusammenleben. Ich erzähle über wahre Dinge, die so passiert sind. Ich will keine einzelnen Personen anklagen, sondern diese Unkultiviertheit aufdecken und bekämpfen, leider muss ich diesen Kampf angehen.“ Die VG kontaktierte inzwischen den Verband, in der Folge wurde eine Untersuchung der Vorfälle angekündigt.