Interview mit Lukas Bauer: „Das hat mein Training verändert“

Lukas Bauer © NordicFocus/www.nordicfocus.com

Das Aushängeschild Tschechiens in Sachen Skilanglauf, Lukas Bauer, hat mit FIS Cross-Country News über seine Vorbereitung, Trainingspläne und die Weltcup-Saison 2011/2012 gesprochen. Hier lest ihr das Interview.

FCCN: Lukas, wie war deine rennfreie Zeit bislang?

Lukas Bauer: Meine Trainingssaison war ganz okay bislang. Ich bin zufrieden mit meinem Gefühl beim Training. Es wird entscheidend sein, wie sich meine Trainingsgefühle im Winter in gute Ergebnisse verwandeln, aber im Moment bin ich überzeugt, dass das Training okay ist und ich auf einem guten Weg bin.

FCCN: Hattest du irgendwelche Verletzungen oder bist du gesund geblieben?

Lukas Bauer: Unglücklicherweise habe ich mir Anfang Juni beim Fußballspielen den Knöchel verstaucht und konnte eine Woche nicht trainieren. Dann habe ich mit Doppelstockschieben auf Skirollern und Skating begonnen. Und drei Wochen später konnte ich wieder laufen. Das liegt hinter mir, aber um sicher zu gehen, werde ich auf einen Start bei einem fünftägigen Orientierungswettkampf in Tschechien in der ersten Augustwoche verzichten. Meine oberste Priorität liegt im Winter und dafür habe ich Mountainbikerennen gestrichen.

FCCN: Wie denkst du über dein individuelles Training? Wie läuft es mit der Kooperation mit dem deutschen Team?

Lukas Bauer: Ich weiß nicht, ob es individuell ist, aber der größte Unterschied zum letzten Jahr ist, dass Mira Petrasek nicht länger mein Trainer ist. Ausgenommen gemeinsame Trainingslager mit der tschechischen Nationalmannschaft trainiere ich mit der Gruppe von Janko Neuber. Dort sind Tom Reichelt, Valentin Mättig und Monique siegel. Nach einer langen Zeit, in der ich mein Heimtraining allein durchgeführt habe, bereite ich mich mit einer Gruppe vor. Das hat mein Training verändert und die Qualität verbessert.

FCCN: Letzte Woche hast du einen Berglauf gewonnen. Wie war es?

Lukas Bauer: Mein Knöchel ist mehr oder weniger geheilt, aber ich muss noch immer vorsichtig sein. Im Trainingslager in Oberhof war das Laufen nicht ideal. Als ich zurückgekommen bin, habe ich an einem Berglauf teilgenommen, der 17,8 Kilometer lang war mit einer Höhendifferenz von ungefähr 1000 Metern. Der letzte Streckenabschnitt führte eine Abfahrtspiste hinauf. Ich habe es als einen Trainingswettkampf genommen, speziell gegen Ende hin, aber ich habe letztendlich gewonnen. Ich bin dieses Rennen zum letzten Mal vor zehn Jahren gelaufen, deswegen war ich neugierig, wie ich es dieses Mal bewältige.

FCCN: Wie sehen deine Pläne für die kommenden Wochen aus?

Lukas Bauer: Meine letzte harte Trainingseinheit steht morgen auf dem Plan. Dann fahre ich eine Woche in Urlaub mit meiner Familie. Wenn ich aus der Türkei zurückkomme, werde ich eine Woche zuhause in Bozi Dar trainieren. Danach nehme ich am Trainingslager des tschechischen teams in Rogla teil. Anfang September werde ich drei Tage in Oberhof verbringen, dann haben wir Leistungstests in Liberec. Das erste Trainingslager in Ramsau ist für die zweite Septemberhälfte angesetzt.

FCCN: Der FIS Skilanglauf Weltcup kehrt nächstes Jahr mit einem Distanzwochenende nach Nove Mesto zurück. Wie sind deine Erinnerungen an Nove Mesto?

Lukas Bauer: Ich bin wirklich froh, dass der Distanz-Weltcup in die Tschechische Republik zurückkehrt. Nove Mesto war immer großartig mit sehr guter Atmosphäre und tausenden von Zuschauern. Die Organisatoren haben immer perfekte Rennen vorbereitet, manchmal trotz miserabler Schneebedingungen. Ich freue mich auf Nove Mesto, aber der Heim-Weltcup ist nicht mein Hauptziel nächsten Winter.

FCCN: Eine Woche später zieht der Weltcup zum ersten Mal weiter nach Polen. Kennst du die Strecken in Jakuszyce?

Lukas Bauer: Ich habe ein paar Mal dort trainiert, aber ich habe noch nie einen Wettkampf in Jakuszyce bestritten. Die Rennstrecke ist ganz schön schwer und fürs Training bevorzuge ich Touristenloipen, die ideal für lange Einheiten sind. Die Tatsache, dass der Weltcup in Polen so nah an der tschechischen Grenze stattfindet, ist eine gute Nachricht für tschechische Skilanglauf-Fans.

FCCN: Hast du von der World Uphill Trophy gehört? Wirst du teilnehmen?

Lukas Bauer: Das ist wirklich interessant, aber ich werde meine Entscheidung erst ganz zum Schluss treffen.

FCCN: Petter Northug sagte, seine Schwerpunkte nächsten Winter werden Tour de Ski und Vasalauf sein. Hast du überlegt, an einem Langdistanzrennen teilzunehmen?

Lukas Bauer: Ich bin daran interessiert, aber ich lasse es offen. Ich werde meine Entscheidung nach der Tour de Ski treffen. Wenn ich ja sage, werde ich versuchen eine Vereinbarung mit einem Profi-Team zu treffen. Teamunterstützung ist sehr wichtig bei dieser Art von Rennen.

Quelle: www.fiscrosscountry.com