Biathlon Weltcup Hochfilzen: Norwegischer Doppelerfolg im Sprint der Herren – Benedikt Doll wird Siebter

Sturla Holm Laegreid (NOR), Tarjei Boe (NOR), Sebastian Samuelsson (SWE), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Beim Biathlon Weltcup in Hochfilzen haben sich die Norweger im Sprint der Herren insbesondere mit hervorragenden Laufzeiten eindrucksvoll zurückgemeldet. Tarjei Boe gewinnt vor Sturla Holm Laegreid und dem Schweden Sebastian Samuelsson. Benedikt Doll und Johannes Kühn platzieren sich in den Top-10.  

Norweger melden sich zurück

Vetle Sjaastad Christiansen (NOR), Tarjei Boe (NOR), Johannes Dale-Skjevdal (NOR), Sturla Holm Laegreid (NOR), Siegfried Mazet (FRA) coach team Norway, Johannes Thingnes Boe (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Nach zehn Treffern und mit 4,9 Sek. Vorsprung gewinnt Tarjei Boe (35) vor seinem gleichfalls fehlerfrei gebliebenen Teamkollegen Sturla Holm Laegreid. Die Norweger zeigten sich deutlich anders als in Östersund, insbesondere Sturla Holm Laegreid, der in Östersund nach seinen nicht zufriedenstellenden Leistungen kurzzeitig sogar über eine Pause nachdachte. Der Schwede Sebastian Samuelsson komplettierte das Podest. Trotz einer Strafrunde aus dem liegenden Anschlag fehlten ihm im Ziel nur zehn Sekunden auf den Sieger. Martin Ponsiluoma war ebenfalls mit einer Strafrunde aus dem liegenden Anschlag belastet und überquerte die Ziellinie nur 8,4 Sek. hinter Samuelsson auf Rang vier, gefolgt von zwei Norwegern auf den Rängen fünf und sechs. Johannes Dale war absolut Schnellster in der Spur und hatte trotz zweier Extrarunden im Ziel als Fünfter nur 19,2 Sek. Rückstand auf den Sieger und Vetle Sjaastad Christiansens Abstand betrug im Ziel nach einer Strafrunde 26,5 Sek. auf die Spitze. Tarjei Boe zeigte sich nach dem Rennen in der ARD glücklich über sein „eigentlich perfektes Rennen. Der Kurs war ganz schnell, viel schneller als in Östersund. Der Sieg kommt aus dem Schießstand,“ so Tarjei Boe, der nochmals betonte, dass die Deutschen in Östersund sehr stark waren.

 

Johannes Thingnes Boe vergibt Sieg im Stehendanschlag

Johannes Thingnes Boe (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Bis zum Stehendanschlag lag Johannes Thingnes Boe nach einer konzentrierten und fehlerfreien Serie im Liegen in Führung. Ungewöhnlich, dass ihm dann drei Fehlschüsse unterliefen und obwohl er auch schnell in der Spur war, am Ende nur Rang elf für ihn möglich war. Der Rückstand auf seinen Bruder Tarjei betrug 47,1 Sek. „Da sind einfach noch zu viele Norweger vor mir“, meinte Johannes Thingnes Boe im ARD-Interview nach dem Rennen, und glaubte, dass er 20 Minuten versucht hat darüber nachzudenken, was beim Stehendanschlag passiert ist und sagte abschließend: „Ich werde weiterhin versuchen riskant zu schießen.“

Benedikt Doll wird bester Deutscher auf Rang sieben

Benedikt Doll (GER) © Manzoni/NordicFocus

In einem sehr engen Feld platzierte sich Benedikt Doll nach der Null im Liegen und einem Fehlschuss im stehenden Anschlag mit 31,1 Sek. Rückstand auf Rang sieben. Doll gehörte auch läuferisch, insbesondere auf der Schlussrunde zu den Besten. „Läuferisch war es vom Gefühl her besser als in Östersund,“ so Doll in der ARD. „Skitechnisch schwierig zu beurteilen, ich hatte keinen so großen Vergleich, bei den anderen habe ich schon gehört, dass es nicht optimal war.“ Benedikt Doll mag die Strecken und die Höhe von Hochfilzen. „In der Höhe kann ich mein Herz-Kreislauf-System besser ausnutzen. Ich laufe hier sehr gern, weil man sich richtig auspowern kann.“ Ein weiteres Top-Ergebnis gelang Johannes Kühn, der vor zwei Jahren den Sprint in Hochfilzen gewann. „Die Strecke liegt mir, der lange Berg kommt meiner Größe entgegen, da kann ich große Schritte machen,“ so Johannes Kühn, der zugab, auf der Schlussrunde sehr gelitten zu haben und dass Hochfilzen nicht sein Lieblingsschießstand ist. „Insgesamt war es ein gutes Rennen und eine gute Ausgangsposition für morgen. Ich bin froh, dass es halbwegs geklappt hat.“ 

Alle Deutschen in der Verfolgung

Johannes Kuehn (GER) © Manzoni/NordicFocus

Neben Benedikt Doll und Johannes Kühn, die sich eine sehr gute Ausgangsposition für die Verfolgung erarbeitet haben, lief es bei den weiteren deutschen Startern nicht nach Maß. Justus Strelow hielt sich am Schießstand schadlos, aber für eine Podestplatzierung hat es nicht gereicht. „Läuferisch war heute leider nicht mehr drin,“ so Strelow, der als schnellster Liegendschütze am Ende mit 1.09 Min. Rückstand auf Rang 15 landete. David Zobel zog das Liegendschießen sauber und fehlerfrei durch und verfehlte stehend zwei Scheiben. „Ich bin an den Stand gekommen und habe mich gut gefühlt. Zum ersten Schuss habe ich so ein leichtes Zittern am ganzen Körper verspürt, habe noch einmal abgesetzt und auch getroffen. Leider verfehlte ich dann eine Scheibe und dem letzten Schuss habe ich gar keine Chance gegeben, zu treffen. Zwei Fehler stehend sind einfach zu viel.“ Mit 1:37 Min. Rückstand wird Zobel von Rang 26 aus die Verfolgung aufnehmen. Roman Rees lag schon nach der zweiten Runde, obwohl er fehlerfrei agierte, deutlich zurück und nach zwei Extrarunden aus dem Stehendanschlag spülte es ihn weiter nach hinten. Auf Rang 31 hatte er 1:47 Min. Rückstand. Philipp Nawrath, der im gelben Trikot des Gesamtweltcupführenden ins Rennen startete, muss dieses nun an den heutigen Drittplatzierten Sebastian Samuelsson abgeben. Nawrath war früh mit Nummer neun ins Rennen gegangen und hat bereits nach zwei Fehlern im liegenden Anschlag die Chance auf ein Top-Ergebnis vergeben. Stehend kam eine weitere Extrarunde dazu und mit 1:53,8 Min. Rückstand blieb nur Rang 34 für ihn. „Ich habe mir Zeit genommen für den ersten Schuss, schade, wenn das Rennen dann so los geht, man ist nicht so richtig dabei.“ Zu seinem Laufrückstand meinte Nawrath: „Ich kann es mir nicht erklären. Die Saison ist immer noch jung, es gilt weiterhin Attacke nach vorne.“     

Österreicher und Schweizer mit geschwächtem Team

Joscha Burkhalter (SUI) © Manzoni/NordicFocus

Nachdem Magnus Oberhauser wegen einer Coronainfektion nicht starten konnte und Simon Eder ebenfalls wegen Halskratzen auf einen Start verzichtete, blieben nur noch drei Starter im Sprint beim Heimweltcup der Österreicher. David Komatz und Felix Leitner konnten sich für die Verfolgung qualifizieren. Mit zehn Treffern belegte Komatz Rang 19 und Leitner Platz 29. Patrick Jakob hatte auf Rang 90 fünf Extrarunden im Gepäck.
Auch die Schweizer mussten auf einen ihrer Top-Athleten verzichten. Niklas Hartweg ist erkrankt und kuriert sich zu Hause aus, in der Hoffnung bis zum Heimweltcup in der Lenzerheide am nächsten Wochenende wieder am Start stehen zu können. Bester wurde Joscha Burkhalter, der nach zehn Treffern als 25. die Ziellinie überquerte. Sebastian Stalder verfehlte liegend eine Scheibe, blieb stehend fehlerfrei und kam mit 1:42 Min. Rückstand auf Rang 30. Jeremey Finello hat sich nach vier Strafrunden auf Rang 51 ebenso für die Verfolgung qualifiziert.   

Der weitere Wettkampfplan in Hochfilzen

Ergebnis Sprint Herren

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