Biathlon Weltcup Hochfilzen: Lena Häcki-Groß gewinnt Silber in der Verfolgung

Lena Haecki-Gross (SUI) © Manzoni/NordicFocus

Elvira Oeberg gewinnt die Verfolgung der Damen bei Biathlon Weltcup in Hochfilzen und Lena Häcki-Groß sichert sich nach einem spannenden Kampf auf der Schlussrunde den Silberrang und erreicht damit ihr bestes Karriereergebnis. Die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold wird Dritte und schlüpft ins gelbe Trikot der Gesamtweltcupführenden. Die Österreicherin Anna Gandler läuft in die Top-10 und Beste aus dem deutschen Team wird einmal mehr Vanessa Voigt.  

Die Ausgangssituation

Elvira Oeberg (SWE) © Manzoni/NordicFocus

Mit nur 4,9 Sek. Vorsprung war die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold die Gejagte. Hinter ihr kam bereits die laufstarke Schwedin Elvira Oeberg. Die Französin Justine Braisaz-Bouchet nahm nahezu zeitgleich mit Lena Häcki-Groß die Verfolgung auf und aus deutscher Sicht startete Vanessa Voigt als Beste ihres Teams mit 1:11,8 Min. Rückstand in das Rennen. Die Französin Lou Jeanmonnot ging als 15. mit dem gelb-roten Trikot in die Verfolgung und der Rückstand von Julia Simon, die Siegerin der letztjährigen Verfolgung der Damen von Hochfilzen, betrug 44,2 Sekunden.

 

Häcki-Groß geht nach erstem Schießen in Führung

Lena Haecki-Gross (SUI) © Manzoni/NordicFocus

Elvira Oeberg war schnell an Ingrid Landmark Tandrevold herangelaufen, hielt sich aber erst einmal hinter ihr, während sich mit Justine Braisaz-Bouchet, Lena Häcki-Groß und Lisa Vittozzi eine Dreiergruppe Richtung erstes Schießen bildete. Oeberg und Tandrevold mussten für eine Strafrunde abbiegen, Braisaz-Bouchet verfehlte zwei Scheiben, Lena Häcki-Groß sowie Lisa Vittozzi hielten sich schadlos und übernahmen die Führung. Elvira Oeberg und Ingrid Landmark Tandrevold folgten aus der Strafrunde kommend, während Vanessa Voigt fehlerfrei blieb und sich auf Rang 14 um eine Platzierung verbesserte. Die Österreicherin Anna Gandler traf alle fünf Scheiben und kam als Neunte zurück in die nächste Runde. 

Die Schweizerin behauptet die Spitzenposition

Elvira Oeberg (SWE) © Manzoni/NordicFocus

Auf der Runde zu zweiten Schießen übernahm Vittozzi die Spitzenposition, Häcki-Groß hielt sich hinter ihr während Elvira Oeberg und Ingrid Landmark Tandrevold Meter um Meter gut machten und beim Schießstand an die Skienden der beiden Führenden herangelaufen waren. Häcki-Groß zog das Schießen schnell und fehlerfrei durch und kam als Erste aus dem Schießstand. Auch Vittozzi räumte ab, folgte 6,8 Sek. später und auch dahinter blieben die Platzierungen unverändert. Tandrevold und Elvira Oeberg hielten sich weiterhin schadlos und damit auch den Abstand zur folgenden Julia Simon. Bei Vanessa Voigt verfehlte eine Patrone das Ziel und mit 1:46 Min. kam sie als 17. zurück in die Loipe. 

Der erste Stehendanschlag – Wechsel an der Spitze

Lena Haecki-Gross (SUI) © Manzoni/NordicFocus

Lena Häcki-Groß, Lisa Vittozzi, Elvira Oeberg und Ingrid Landmark Tandrevold stellten sich im Quartett zum ersten Stehendanschlag auf. Häcki-Groß setzte den ersten Schuss, ließ einen Fehler folgen, aber auch Vittozzi musste in die Strafrunde abbiegen. Elvira Oeberg und Ingrid Landmark Tandrevold brachten die Null und verließen nahezu zeitgleich den Schießstand als Führungsteam. Vanessa Voigt rückte nach fünf Treffern in die Top-10, während die Österreicherin Anna Gandler eine Strafrunde kassierte und auf Platz 13 die weitere Verfolgung aufnahm.

Entscheidung beim letzten Schießen

Lena Haecki-Gross (SUI), Elvira Oeberg (SWE), Ingrid Landmark Tandrevold (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Elvira Oeberg und Ingrid Landmark Tandrevold kamen zeitgleich und mit 22,6 Sek. Vorsprung vor Lena Häcki-Groß zum entscheidenden Schießen. Elvira Oeberg zog schnell durch, während Tandrevold neben ihr nicht sauber agierte und wertvolle Zeit beim repetieren verlor.  Nervenstark traf sie dennoch alle fünf Scheiben, aber der Rückstand an Position zwei auf die in Führung liegende Elvira Oeberg war auf 17 Sek. angewachsen. Nur 0,5 Sek. später bog die Schweizerin Lena Häcki-Groß in die letzte Runde ein und ein erbitterter Kampf um den Silberrang entbrannte zwischen Häcki-Groß und Tandrevold, die es nicht schaffte, sich abzusetzen. Aus dem Windschatten kommend glitt Häcki-Groß in der nächsten Abfahrt an Trandrevold vorbei, die am Anstieg konterte, aber in der folgenden Abfahrt erneut von der Schweizerin überholt wurde. In einem starken Schlussspurt setzte sich Häcki-Groß durch und überquerte die Ziellinie nur 11,2 Sek. hinter der Siegerin Elvira Oeberg. Ingrid Landmark Tandrevold wurde 2,7 Sek. später Dritte. Lisa Vittozzi und Julia Simon folgten auf den Rängen vier und fünf und die Schwedin Hanna Oeberg verbesserte sich mit zwanzig Treffern um 14 Plätze und kam auf Rang sechs noch in den Genuss von Blumen. „Ich bin einfach nur glücklich“, sagte eine freudestrahlende Lena Häcki-Groß nach dem Rennen in der ARD. „Ich habe fast ein perfektes Rennen abgeliefert, nur ein Fehler, da bin ich überglücklich.“ Sie eröffnete auch, dass sie mit den Trainern abgesprochen haben, „wie wir es machen, wenn wir in die Situation kommen, und ich konnte es perfekt lösen,“ so Häcki-Groß, „das Wichtigste war nicht aufzugeben. Ich habe es in den Staffeln so oft geübt. Ich bin eine gute Sprinterin und eine gute Schlussläuferin.“ 

Vanessa Voigt beste Deutsche

Lou Jeanmonnot (FRA), Vanessa Voigt (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Nach den hervorragenden Platzierungen der DSV-Skijäger beim Biathlon Weltcup in Östersund folgt in Hochfilzen eine gewisse Ernüchterung. Nach Rang 14 im Sprint erreichte die Thüringerin Vanessa Voigt nach zwei Strafrunden das Ziel als Zwölfte. Läuferisch setzte die Slowenien Annamarija Lampic die absolute Bestzeit und Vanessa Voigt lag in den Runden stets nur um 14 Sekunden dahinter. „Das Rennen war ganz solide. Ich habe mich ehrlicherweise nicht so gut gefühlt vor dem Start. Da habe ich schon gemerkt, dass ich mit der Atmung nicht hinkomme.“ Das bestätigte sich auch in den Schießeinlagen, wo Voigt mit Ausnahme des dritten Schießens, welches sie in einer Zeit von 27,6 Sek. schnell und fehlerfrei absolvierte, aber in den anderen Anschlägen häufig zwischen den Schüssen noch einmal absetzte und dadurch Zeit verloren hat. „Das Schießen war eine Katastrophe. Ich musste ganz oft zwischenatmen,“ so Vanessa Voigt in der ARD. Janina Hettich-Walz war nur mit einer Strafrunde belastet und hat sich um 17 Plätze auf Rang 26 verbessert. Für Sophia Schneider und Selina Grotian ging es weiter nach hinten. Schneider lief nach drei Strafrunden auf Rang 36 ins Ziel und Selina Grotian belegte nach vier Strafrunden Platz 40, der mit einem Weltcuppunkt belohnt wird. Anna Weidel hatte als 60. die Verfolgung gerade noch erreicht und gab in der Verfolgung nicht auf. Nur ein Schuss kam nicht ins Ziel und am Ende platzierte sie sich als 49. 

Anna Gandler in Top-10

Anna Gandler (AUT) © Manzoni/NordicFocus

Anna Gandler hat ihr Ziel mit einem Top-10-Platz in der Heimat, in Hochfilzen, in der Verfolgung erreicht. Mit dieser Platzierung war sie beste Österreicherin in der Verfolgung. Anna Juppe musste fünf Mal in die Strafrunde und fiel auf den 28. Rang zurück. Auch Tamara Steiner und Lisa Theresa Hauser konnten sich nicht nach vorne arbeiten und belegten die Ränge 43 und 44. Diese vier Damen werden am morgigen Sonntag für Österreich in der Staffel starten. 

Der weitere Wettkampfplan von Hochfilzen 

Ergebnis Verfolgung Damen

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