Am kommenden Wochenende macht der Weltcup der Nordischen Kombination zum zweiten Mal in Folge in Deutschland Station. In Schonach bestreiten Damen wie Herren jeweils zwei Einzelwettkämpfe. Dabei geht es nicht nur um den berühmten Schwarzwaldpokal, sondern auch um die German Trophy. Außerdem verabschiedet sich Fabian Rießle am Sonntag vor heimischem Publikum vom aktiven Wettkampfsport.
Schwarzwaldpokal und German Trophy
Gleich um zwei Pokale geht es am kommenden Wochenende. Der Schwarzwaldpokal bei den Herren hat jahrzehntelange Tradition: Bereits zum 58. Mal werden die Herren um die begehrte Trophäe kämpfen. Der mit Bergkristallen verzierte Bronzepokal ist allerdings ein Wanderpokal. Nur wer ihn drei Mal in Folge oder fünf Mal insgesamt gewinnt, darf das Original behalten. Dies ist in der langen Geschichte des Pokals allerdings noch nie passiert, und auch am kommenden Wochenende wird der Pokal nur leihweise für ein Jahr den Schwarzwald verlassen. Bei den Damen gibt es die Wertung erst zum dritten Mal, und auch hier gab es, trotz der Dominanz einer Gyda Westvold Hansen (NOR), in den ersten beiden Ausgaben zwei unterschiedliche Siegerinnen. 2023 siegte Hansen, im Jahr zuvor hatte sie durch Covid-Nachwirkungen geschwächt das Rennen aufgegeben. Es gewann Anju Nakamura (JPN). Neu in diesem Jahr gibt es nun erstmals auch einen eigens angefertigten Schwarzwaldpokal für die Frauen. Zusätzlich zum Traditionspokal geht auch die im letzten Jahr neu eingeführte German Trophy in die zweite Runde. Hierzu zählen alle innerhalb der Saison in Deutschland ausgetragenen Weltcups, die in Schonach zum Abschluss kommen werden. In die Gesamtwertung kommt allerdings nur, wer an allen vier Events in Oberstdorf und Schonach teilnimmt und die Rennen jeweils auch beendet. Den sechs Bestplatzierten winkt hier jeweils zusätzliches Preisgeld. Nach den Wettkämpfen in Oberstdorf führen hier jeweils Ida Marie Hagen (NOR) und Jarl Magnus Riiber (NOR).
Damen erstmals über längere Distanz
Was die Wettkämpfe angeht, werden alle vier Ausgaben im Gundersen-Format ausgetragen. Einem Sprung auf der Langenwaldschanze (HS 100) folgt der Lauf im Wittenbachtal. Während die Herren in beiden Rennen jeweils zehn Kilometer laufen, laufen die Damen am Samstag zunächst die gewohnte Distanz von fünf Kilometern. Am Sonntag jedoch geht es für sie erstmals über die längere Distanz von 7,5 Kilometern. Florian Aichinger, Bundestrainer Nordische Kombination Frauen: „Auf Schonach freuen wir uns natürlich besonders: Heim-Weltcup, und das mit neuem Rennformat, erstmals laufen wir eine längere Distanz über 7,5 Kilometer. Der Wettbewerb wird entsprechend etwas lauflastiger werden – was einer Nathalie Armbruster sicher entgegenkommt.“ Letztere freut sich ganz besonders auf die Wettkämpfe in Schonach: „Weil Schonach so nah an meinem Zuhause liegt, ist es für mich sowieso besonders: Familie, Freunde, viele Bekannte werden dort sein. Wie letztes Jahr, werde ich mir deswegen wieder mehr Gedanken machen als anderswo und werde auch wieder mehr Druck verspüren – und trotzdem werde ich es besonders genießen, diesen Wettkampf zu bestreiten. Auf diese Stimmung freuen wir uns alle am meisten. Hier war ich schon als Fan, als ich selbst gerade erst mit dem Skispringen angefangen hatte.“
Rießle beendet Karriere
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Für einen großen Namen im deutschen Team geht am Wochenende eine Ära zuende. Fabian Rießle wird nach dem Rennen am Sonntag seine aktive Karriere beenden. Und das in Schonach, nahe an der Heimat, wo 2009 für ihn die Weltcupkarriere begonnen hatte. „Je näher das Wochenende rückt, desto sentimentaler werde ich tatsächlich. Ich bin ja nun viele Jahre im Weltcup dabei gewesen – und jetzt steht für mich das letzte Weltcup-Wochenende an. Schonach war für mich schon immer ein besonderer Weltcup-Ort, aber jetzt bekommt er natürlich nochmal eine ganz andere Bedeutung. Ich muss aber auch sagen, dass ich mich jetzt wirklich auf die Zeit danach freue. Es wird sicher spannend, wie ich mit den Gefühlen am Sonntag umgehen werde,“ blickt der Routinier auf seinen letzten großen Auftritt voraus.
Das deutsche Aufgebot
Sieben Frauen und elf Männer werden am Wochenende für den Deutschen Skiverband an den Start gehen. Neben Nathalie Armbruster sind dies bei den Damen Maria Gerboth, Anne Häckel, Ronja Loh, Sophia Maurus, Jenny Nowak und Svenja Würth. Bei den Herren wird neben Rießle mit Manuel Faißt ein weiterer Schwarzwälder aus dem Weltcupteam am Start stehen. Dazu kommen Vinzenz Geiger, Julian Schmid, Johannes Rydzek, Wendelin Thannheimer, Simon und David Mach, Terence Weber, Jakob Lange und Christian Frank.
Zeitplan
Freitag, 26.01.2024
9-11 Uhr Offizielles Training Langlauf, Skistadion Wittenbach
13:00 Uhr Offizielles Training Skispringen Frauen, Langenwaldschanze
13:45 Uhr PCR/Qualifikation Frauen, Langenwaldschanze
14:45 Uhr Offizielles Training Skispringen Männer, Langenwaldschanze
15:45 Uhr PCR/Qualifikation Männer, Langenwaldschanze
Samstag, 27.01.2024
09:00 Uhr Probedurchgang Skispringen Frauen, Langenwaldschanze
09:45 Uhr Wertungsdurchgang Skispringen Frauen, Langenwaldschanze
10:30 Uhr Wertungsdurchgang Skispringen Männer, Langenwaldschanze
13:20 Uhr Langlauf Männer, 10km, Skistadion Wittenbach
14:45 Uhr Langlauf Frauen, 5km, Skistadion Wittenbach
Sonntag, 28.01.2024
08:45 Uhr Probedurchgang Skispringen Frauen, Langenwaldschanze
09:30 Uhr Wertungsdurchgang Skispringen Frauen, Langenwaldschanze
10:20 Uhr Wertungsdurchgang Skispringen Männer, Langenwaldschanze
13:15 Uhr Langlauf Männer, 10km, Skistadion Wittenbach
14:00 Uhr Langlauf Frauen, 7,5 km, Skistadion Wittenbach
Tickets gibt es hier.