Am Rande der offiziellen Einkleidung der deutschen Sportler in der vergangenen Woche gab DSV-Sportdirektor Thomas Pfüller auch einen Ausblick auf die kommende Saison der Langläufer.
Getrennte Trainingsgruppen bei den Herren
„Bei den Langlauf-Herren haben wir uns mit Beginn der Saisonvorbereitungen auf eine neue Aufteilung der Trainingsgruppen verständigt. Ganz einfach deshalb, weil wir mit Axel Teichmann, Tobias Angerer und Jens Filbrich drei trainingsältere Athleten in unseren Reihen haben, die sich hinsichtlich Trainingsumfang und Intensität nur noch schwer in eine Trainingsgruppe mit deutlich jüngeren Sportlern integrieren lassen. Hier wären die jeweiligen Planzahlen und Zielsetzungen zu unterschiedlich gewesen. Wir haben uns deshalb dazu entschieden, diese drei Athleten aus dem bestehenden System herauszunehmen, um auf der einen Seite wieder eine homogene junge Trainingsgruppe aufbauen zu können. Andererseits wollen wir diese drei erfahrenen Leistungsträger natürlich weiterhin optimal fördern. Die ersten erfreulichen Testergebnisse und Trainingseindrücke bestätigen uns bislang in dieser Entscheidung. Während sich Cuno Schreyl nun vorwiegend um die nachrückende Generation kümmert, werden die beiden Oberhofer Teichmann und Filbrich trainingsmethodisch von Frank Ullrich beraten. Tobias Angerer, der aufgrund seiner familiären Situation überwiegend in Südbayern trainiert, hat seinen langjährigen Heimtrainer Karl Zellner an seiner Seite.
Ziele: Vor allem bei der Tour de Ski aufhorchen lassen
Gemeinsames Ziel ist es, auch im so genannten Zwischenjahr mit guten Ergebnissen im Weltcup und vor allem bei der Tour de Ski aufhorchen zu lassen. Für die junge Truppe geht es in erster Linie darum, den Abstand zur Weltspitze weiter zu verkürzen und bei den Junioren- und U23-Weltmeisterschaften um die Top-Platzierungen mitzulaufen. Wir hoffen, dass wir nach den zahlreichen gesundheitlichen Ausfällen im vergangenen Winter somit wieder etwas breiter aufgestellt in die Erfolgsspur zurückfinden.
Weltcupeinstieg von Sachenbacher-Stehle unklar
Dies wiederum dürfte uns im Bereich der Langlauf-Damen deutlich schwerer fallen. Evi Sachenbacher-Stehle begann nach langwierigen Gesundheitsproblemen deutlich verzögert mit der Saisonvorbereitung und wird uns in den ersten Weltcups sicher nicht zur Verfügung stehen. Wann sie wieder in das Renngeschehen eingreift, steht noch nicht fest. Wir haben uns in Absprache mit unserer medizinischen Abteilung darauf verständigt, dass wir das Zwischenjahr bei Evi in erster Linie dazu nutzen wollen, ihre Gesundheit vollständig zu stabilisieren.
Anschluss nach oben realisieren
Für die anderen, teilweise noch sehr jungen Sportlerinnen muss unsere Zielsetzung sein, mit gezielter Aufbauarbeit den Anschluss nach oben zu realisieren. Dass dies nicht unmöglich ist, zeigt das Beispiel Nicole Fessel, die sich im vergangen Winter nach einigen schwierigen Jahren zu einer echten Leistungsträgerin entwickelt hat. Wenn Nicole gesund bleibt, wird sie den Arrivierten sicherlich auch in der kommenden Saison wieder das eine oder andere Mal ein Schnippchen schlagen können.
Enrico Heisig übergeordneter Chef-Tehcniker
Einen speziellen Wachs-Truck wie bei den Biathleten werden wir aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen im Langlauf und in der Nordischen Kombination nicht einsetzen. Allerdings haben wir erkannt, dass wir auch in diesen Disziplinen nur dann dauerhaft erfolgreich sein werden, wenn wir unser Know-how und unsere Kräfte entsprechend bündeln. Deshalb haben wir mit Enrico Heisig einen übergeordneten Chef-Techniker installiert, der vor allem für die Entwicklung und Forschung im Materialbereich verantwortlich zeichnet. Er koordiniert seit diesem Frühjahr die verschiedenen Aktivitäten, Projekte und Tests aller nordischen Disziplinen inklusive Biathlon.“