Nordische Kombination: Seefeld Triple – Vorschau aufs Highlight

Vorfreude aufs Heimspiel bei den Ski Austria Kombinierern (v.l. Fabio Obermeyr, Florian Kolb, Lisa Hirner, Lukas Greiderer)
Vorfreude aufs Heimspiel bei den Ski Austria Kombinierern (v.l. Fabio Obermeyr, Florian Kolb, Lisa Hirner, Lukas Greiderer) © Ski Austria/Derganc

Die Nordische Kombination steuert auf das Seefeld Triple zu. In einer Saison ohne Olympische Spiele und Weltmeisterschaften ist dies der Höhepunkt der Saison. Von Freitag bis Sonntag bestreiten die Männer drei Wettbewerbe im Kampf um die begehrte Trophäe. Für die Damen gibt es zwei Wettkämpfe. Zudem entscheidet sich bei den Damen die Gesamtwertung in der Kategorie Compact-Format.

Triple-Trophäe als Preis

Johannes Lamparter (AUT) gewann das Seefeld Triple im letzten Jahr.
Johannes Lamparter (AUT) gewann das Seefeld Triple im letzten Jahr. © Volk/NordicFocus

Eine über-dimensionierte Ausgabe der Triple-Trophäe begrüßt Besucher des WM-Ortes von 2017 bereits am Ortseingang von Seefeld in Tirol. Aber nicht nur der Pokal macht das Nordic Combined Triple zu einem besonderen Wettkampf innerhalb des Weltcups. Drei Wettkämpfe in drei Tagen, drei unterschiedliche Distanzen, doppelte Weltcuppunkte am letzten Weltcuptag, dazu eine tolle Atmosphäre und viele Zuschauer machen das Triple zu einem Highlight für die Nordischen Kombinierer.

Besonderer Wettkampfmodus

Eric Frenzel (GER) bei seinem letzten Weltcup in seinem "Wohnzimmer"
Eric Frenzel (GER) bei seinem letzten Weltcup in seinem "Wohnzimmer" © Volk/NordicFocus

Um allerdings bis zuletzt um die Trophäe mitkämpfen zu können, müssen die Athleten an den einzelnen Wettkampftagen erst einmal eine Mindest- platzierung erreichen. So dürfen am Freitag alle gemeldeten Athleten antreten. Am Samstag und Sonntag starten dann jedoch nur noch die Top 50 des Freitagswettkampfes, vorausgesetzt, sie beenden die Wettkämpfe regulär. Wird jemand disqualifiziert oder muss vorzeitig aufgeben, ist er aus dem Rennen. An den ersten beiden Tagen erhalten die Platzierten nur die Hälfte der regulären Punktzahl, das heißt, maximal 50 Punkte für den Sieger. Am Sonntag dagegen gibt es doppelt so viele Punkte wie gewöhnlich, so dass der Sieger sich über 200 neue Punkte auf dem Weltcup-Konto freuen darf. Die Ergebnisse der Vortage entscheiden auch über die Startreihenfolge beim Springen an den Folgetagen. So starten die Aktiven in umgekehrter Reihenfolge des Ergebnisses vom Vortag von der Schanze. Gelaufen wird wie gewohnt in der Reihenfolge und mit den erreichten Abständen aus dem Springen. Mit dem Zusatz, dass die Top 15 des Vortages zusätzliche Punkte erhalten. Wer am Sonntagnachmittag im Lauf als Erster die Ziellinie überquert, darf sich Triple-Sieger 2024 nennen. Schließlich unterscheiden sich auch die Renndistanzen von normalen Weltcups: Am Freitag laufen die Herren 7,5 Kilometer, deren 10 am Samstag und 12,5 Kilometer am Sonntag. Gesprungen wird jeweils einmal auf der HS 109-Meter-Schanze.

Gundersen und Compact für die Damen

Auch Annalena Slamik (AUT) freut sich auf ihr Heimspiel.
Auch Annalena Slamik (AUT) freut sich auf ihr Heimspiel. © Volk/NordicFocus

Seit letztem Jahr dürfen auch die Damen in Seefeld an den Start gehen. Für sie stehen am Freitag ein Gundersen-Einzelwettkampf und am Samstag ein Compact Race, das letzte der Saison, an. Das Compact-Format bildet im Weltcup wie bei den Herren eine eigene Serie, und der Sieger wird am Ende der Saison mit einer kleinen Kristallkugel belohnt. Da im Compact Race die Abstände zum Start in den Lauf festgelegt und sehr eng beieinander sind, präferiert dieses Format die stärkeren Läufer etwas mehr als es das Gundersen-Format tut. Damit ist dieses Format insbesondere einer laufstarken Athletin wie Ida Marie Hagen (NOR) wie auf den Leib geschneidert. Doch die Norwegerin ist derzeit auch in einer sehr guten Sprungform und übernahm in Schonach am vergangenen Wochenende das gelbe Trikot von der jahrelangen Dominatorin Gyda Westvold Hansen (NOR) an der Spitze der Gesamtwertung der Damen. Aus deutscher Sicht wird sich insbesondere Nathalie Armbruster auf diesen Wettkampf freuen. Die Schwarzwälderin konnte in dieser Saison auf der Schanze meist noch nicht ganz an ihre Sprungleistungen aus der vergangenen Saison anknüpfen, kann durch starke Laufleistungen in der Loipe jedoch regelmäßig mehrere Plätze gutmachen. Zuletzt in Schonach gelang ihr der erste Podestplatz der Saison.

Vorfreude bei der Heimmannschaft

Stefan Rettenegger (AUT) und Thomas Rettenegger (AUT) (l-r) präsentierten sich bereits im vergangenen Jahr stark.
Stefan Rettenegger (AUT) und Thomas Rettenegger (AUT) (l-r) präsentierten sich bereits im vergangenen Jahr stark. © Volk/NordicFocus

Nach der positiven Schneekontrolle durch den Internationalen Skiverband (FIS) fiebern insbesondere die österreichischen Aktiven dem Heimspiel entgegen. Johannes Lamparter, derzeit Vierter in der Gesamtwertung, hofft noch, seine Erkältung bis dahin überwunden haben, die ihn zum Verzicht auf die Wettkämpfe in Schonach gezwungen hatte. „Das Triple ist wirklich was Besonderes, letztes Jahr war es ein einziger Gänsehaut-Moment. Wir sind dieses Jahr als ganzes Team echt gut drauf. Der spezielle Triple-Modus spielt eine wichtige Rolle, zwei Wettkämpfe sind normal für uns, das packen wir eigentlich ganz gut. Aber bei den drei Wettkämpfen in Seefeld ist es besonders wichtig, sich die Energie gut über das ganze Wochenende einzuteilen. Man muss auch am Sonntag noch 100 Prozent dastehen können. Das Triple ist schon kräftezehrender als ein „normales“ Weltcup-Wochenende, aber genau das macht es aus,“ sagt der 22-Jährige. Allerdings ist Lamparter dem ÖSV zufolge auch in den Tagen vor Seefeld noch nicht hundertprozentig fit. Er steht zwar auf der Meldeliste, wird wohl aber erst am Donnerstag entscheiden, ob er an den Start gehen kann. Auch der derzeit Zweitplatzierte kommt aus Österreich. Stefan Rettenegger befindet sich derzeit in bestechender Form und wird sicherlich im Kampf um die Triple Trophy ein Wörtchen mitreden wollen.

Gute Stimmung vorprogrammiert

Lisa Hirner (AUT) möchte auch in Seefeld gerne über einen Podestplatz jubeln.
Lisa Hirner (AUT) möchte auch in Seefeld gerne über einen Podestplatz jubeln. © Volk/NordicFocus

Bei den österreichischen Damen gilt dies insbesondere für Lisa Hirner: „Mir gefällt es in Seefeld richtig gut, die Schanze und Loipen sind immer perfekt hergerichtet. Ich bin sehr oft zum trainieren hier, es gibt dafür fast keinen besseren Ort wie Seefeld. Ich wohne ja seit letztem Jahr in Tirol, da ist Seefeld fast schon so wie meine zweite Heimat.“ Nach ihrem Podestplatz in der Ramsau möchte sie auch in Seefeld angreifen: „Ein Heimweltcup ist immer was Besonderes. Familie, Freunde und viele Zuschauer werden vor Ort sein und motivieren einen noch zusätzlich. Ich möchte zeigen, was ich drauf habe, setze meine Erwartungen aber nicht so hoch, da ich in letzter Zeit etwas krank war“, so die gebürtige Steirerin.

Die Aufgebote von DSV und Ski Austria im Überblick

DSV

Frauen
– Nathalie Armbruster (SZ Kniebis)
– Maria Gerboth (WSV Schmiedefeld)
– Jenny Nowak (SC Sohland 1928)
– Svenja Würth (SV Baiersbronn)

Männer
– Manuel Faißt (SV Baiersbronn)
– Vinzenz Geiger (SC Oberstdorf)
– David Mach (SC Buchenberg)
– Johannes Rydzek (SC Oberstdorf)
– Julian Schmid (SC Oberstdorf)
– Wendelin Thannheimer (SC Oberstdorf)
– Terence Weber (SSV Geyer)

Ski Austria

Männer
– Johannes Lamparter
– Lukas Greiderer
– Florian Kolb
– Manuel Einkemmer
– Mario Seidl
– Stefan Rettenegger
– Thomas Rettenegger
– Martin Fritz
– Franz-Josef Rehrl
– Fabio Obermeyr
– Paul Walcher

Frauen
– Lisa Hirner
– Annalena Slamik
– Claudia Purker

Zeitplan

Freitag, 02.02.2024
10:00 Uhr Herren Skisprung (HS109)
11:00 Uhr Damen Skisprung (HS109)
15:10 Uhr Herren Langlauf 7,5 Km
15:55 Uhr Damen Langlauf 5,0 Km (Gundersen)

Samstag, 03.02.2024
09:30 Uhr Herren Skisprung (HS109)
10:45 Uhr Damen Skisprung (HS109)
14:20 Uhr Herren Langlauf 10,0 Km
15:05 Uhr Damen Langlauf 5,0 Km (Compact)

Sonntag, 04.02.2024
13:45 Uhr Herren Skisprung (HS109)
15:25 Uhr Herren Langlauf 12,5 Km