Steckbrief
Name: Irina Khazova (geb. Artemova)
Geburtsdatum: 20. März 1984
Geburtsort: Sarov
Wohnort: Sarov
Größe: 170cm
Gewicht: 61kg
Familienstand: Verheiratet, ein Kind (Sohn Nikita *2.12.10)
Sprachen: Russisch
Hobbies: Basketball, Tiere
Sportliche Familie
Irina Khazova wurde unter ihrem Mädchennamen Irina Artemova in Sarov in der Region Nishni Novgorod geboren, wo sie auch aufwuchs und das Skilaufen lernte. Sie kommt aus einer sehr sportlichen Familie: Ihr Vater ist leidenschaftlicher Skifahrer und betreibt im Sommer Leichtathletik. Irina selbst liebt vor allem Basketball, sie wirft immer wieder gern mit ihrem Ehemann ein paar Körbe. Ihr Mann, ein ehemaliger Eishockeyspieler, steht trotz aller Schwierigkeiten durch lange Trennung während des Winters bedingungslos zu ihr und unterstützt sie in ihrer Karriere. Nach ihrer aktiven Laufbahn will Irina Medizin studieren und Ärztin werden.
Erfolgreiche Juniorin
Nach vielen regionalen und überregionalen Wettkämpfen in der Kindheit und Jugend in Russland begann Irina Artemovas internationale Laufbahn mit 18 Jahren, als sie zu den Junioren-Weltmeisterschaften 2003 ins schwedische Solleftea entsandt wurde. Dort schlug sie sofort gut ein und sie gewann die Bronzemedaille im Massenstart über 15 Kilometer Freistil und wurde Junioren-Weltmeisterin mit der Staffel. Schon im folgenden Winter erhielt sie während der gesamten Saison immer wieder Chancen, sich im Weltcup zu beweisen. Die 19-Jährige lief mehrfach in die Punkte und erreichte als bestes Resultat einen starken 14. Rang im Dezember. Zuversichtlich konnte die Russin zu den Junioren-Weltmeisterschaften fahren, wo sie dreimal Gold gewann. Weiteres Edelmetall errang sie dann zwei Jahre später, als sie zum ersten Mal bei den U23-Weltmeisterschaften starten durfte und zweimal Silber gewann. Auch 2006/2007 lieferte die inzwischen 22-Jährige immer wieder gute Ergebnisse im Weltcup ab und bestritt ihre erste Tour de Ski, die sie als 25. beendete.
Zwei Jahre Katerstimmung nach Hochzeitsfeier
Einen herben Rückschlag erlebte die Russin im Sommer 2007, als sie für zwei Jahre wegen Dopings gesperrt wurde. Sie war zuvor bei einer Trainingskontrolle positiv auf das Entwässerungsmittel Furosemid getestet worden, das zur Verschleierung anderer Dopingmittel benutzt werden kann. Die Athletin selbst gab später in einem Interview als Grund der Einnahme an, sie habe auf der Hochzeitsfeier einer Freundin zu viel Alkohol getrunken und am nächsten Morgen von der Braut ein Mittel gegen den Kater bekommen, das scheinbar Furosemid enthielt.
Erfolgreicher Wiedereinstieg nach der Sperre mit neuem Namen
Gegen Ende ihrer Sperre nahm Irina das Training mit ihrem Heimtrainer Nikolai Sedov und der Trainingsgruppe, in der sich unter anderem dessen Sohn Petr Sedov befindet, wieder auf. Sie hatte inzwischen ihren langjährigen Lebensgefährten geheiratet und ging dadurch gestärkt und mit neuem Namen in den Winter. Sie reiste inkognito zu den ersten Weltcups ohne den internationalen Kolleginnen von ihrer erfolgreichen, aber auch unrühmlichen Vergangenheit unter ihrem Mädchennamen zu erzählen. So war sie völlig überrascht, als ein Stadionsprecher sie als Irina Khazova-Artemova ankündigte. „Woher wissen die das denn?“, dachte sie sich erstaunt, wie sie später in einem Interview erklärte. Nach einem zehnten und einem zweiten Rang zu Saisonbeginn feierte sie bereits in Davos im Dezember 2009 ihren ersten Weltcupsieg, nachdem sie vorher in dem Schweizer Ort ein Höhentraining eingelegt hatte.
Verzicht auf Tour de Ski – Konzentration auf Olympische Spiele
Im Anschluss an ihren Erfolg nahm sie sich eine Pause und verzichtete auf eigenen Wunsch auf die Tour de Ski, um sich in der Heimat zu regenerieren und auf die Olympischen Spiele vorzubereiten. Bei den beiden letzten Weltcups vor dem Großereignis bewies sie als Fünfte und Dritte sehr gute Olympia-Form, enttäuschte dann aber, als es ernst wurde. Sie startete mit einem 20. Rang und wurde auch im Skiathlon nur 13.: „Nach diesem Rennen wurde mir klar, dass ich mit dem auf mir lastenden Druck nicht zurechtkommt“, erklärte die Russin später in einem Interview. Zusätzlich hemmte Khazova eine schwere Zehenverletzung, die sie nur unter großen Schmerzen laufen ließ. Dennoch erkämpfte sie sich im Teamsprint zusammen mit Natalia Korosteleva eine Bronzemedaille. Mit durchwachsenen Ergebnissen brachte sie ihren Winter zu Ende und legte anschließend eine Babypause ein. Am 2. Dezember 2010 brachte sie ihren Sohn Nikita zur Welt und stieg im Frühjahr wieder in die Saisonvorbereitung ein.