Beim Continental Cup der Nordischen Kombination im finnischen Lahti konnte Jakob Lange (GER) drei Siege in drei Tagen feiern. Am Saisonende belegte Lange den dritten Platz in der Gesamtwertung hinter Florian Kolb (AUT). Es siegte Aleksander Skoglund (NOR).
Finalwochenende mit drei Wettbewerben der Herren
Nur die Herren der Nordischen Kombination waren noch in Lahti vertreten, da alle Wettkämpfe auf der Großschanze (HS 130) ausgetragen wurden. Den Auftakt machte ein Individual Compact- Rennen (HS 130/ 7,5 km) am Freitag, dem folgte ein Team Sprint (HS 130/ 2 x 7,5 km) am Samstag. Zum Saisonfinale absolvierten die Kombinierer einen Einzelwettkampf im klassischen Gundersen-Format (HS 130/ 10 km). An diesem letzten Wochenende waren es die üblichen Verdächtigen, die die vorderen Plätze unter sich ausmachten. Verstärkt wurden sie allerdings von einem Schweizer: Pascal Müller konnte ein äußerst erfolgreiches Wochenende verbuchen.
Lange gewinnt Compact Sprint
Jakob Lange startete gewohnt stark ins Wochenende. Im Compact Sprint verschaffte er sich gleich beim Springen die Pole Position für den anschließenden Lauf. 127,5 Meter bedeuteten die zweitgrößte Weite des Tages. Damit setzte er sich an die Spitze vor Florian Kolb (AUT), der auf 125,5 Meter kam. Die größte Weite des Tages steuerte der Chinese Jiawen Zhao bei, der Hillsize sprang und den dritten Zwischenrang belegte. Dahinter landete direkt Müller mit windbegünstigten 126,5 Metern, wofür er entsprechend Abzüge erhielt. Aufgrund des Compact-Formats waren die Rückstände beim Start festgelegt, so dass der Gesamt-Führende Aleksander Skoglund (NOR) trotz eines elften Platzes lediglich 40 Sekunden hinter Lange startete. Der starke Läufer Skoglund erwies sich denn auch als der schnellste Läufer des Tages. Auf den 7,5 Kilometern gelang es ihm, alle vor ihm liegenden Konkurrenten abzufangen – bis auf einen. Denn auch Lange war schnell unterwegs. Mit der zweitbesten Zeit brachte er 26,4 Sekunden Vorsprung auf Skoglund nach Hause. Dritter wurde Manuel Einkemmer (AUT) vor Christian Frank (GER). Fünfter wurde Per Einar Skjaeret Stromhaug. Müller fiel auf Rang sechs zurück, konnte sich aber dennoch über sein bestes Ergebnis der Saison freuen. Kolb fiel hinter Müller zurück, er wurde Siebter vor Erik Lynch (USA), Andreas Ottesen (NOR) und Tom Rochat (FRA).
Zwischenstand Sprung CompactErgebnis Compact
Deutschland vor Österreich im Team Sprint
Lange und Frank bildeten am Samstag das Team Deutschland I im Team Sprint, ebenso wie Kolb und Einkemmer bei den Österreichern I. Skoglund war im Verbund mit Skjaeret Stromhaug als Team Norwegen I am Start. Bereits auf der Schanze entwickelte sich ein Dreikampf zwischen diesen Mannschaften, mit dem besseren Ende für die Österreicher. Kolb gewann das Springen der zweiten Gruppe vor Lange. In der ersten Startgruppe konnte zwar Skjaeret Stromhaug Norwegen I in Führung bringen, doch Skoglund gehörte in dieser Saison eher zu den schwächeren Springern und ließ auch am Samstag in Lahti einige Meter liegen. Mit Frank als Zweitem seiner Gruppe betrug der Rückstand der Deutschen beim Start lediglich fünf Sekunden, Norwegen I lag 13 Sekunden hinter Österreich. Im Lauf sollten sich die Abstände wenig ändern, die Platzierungen auf den ersten beiden Plätzen jedoch schon. Lange und Frank gelang es, die Führung von den Österreichern zu erobern und sich mit 10,6 Sekunden Vorsprung den Sieg zu sichern. Die Norweger wurden Dritte vor dem zweiten norwegischen Team, Frankreich, Finnland und dem zweiten deutschen Team mit Nick Schönfeld und Richard Stenzel. Deutschland III mit Jonathan Gräbert und Albin Stenzel wurde Neunter hinter Italien. Österreich III (Sebastian Brandner/ Kilian Gütl) wurde Elfte vor der Schweiz (Pascal Müller/ Nico Zarucchi), Österreich II (Jonas Fischbacher/ Andreas Gfrerer) wurde 13.
Zwischenstand Sprung Team SprintErgebnis Team Sprint
Lange mit Finalsieg
Beim finalen Sprungdurchgang der Saison war es der Chinese Jiawen Zhao, der das Springen für sich entscheiden konnte. Den zweiten Zwischenrang belegte Skjaeret Stromhaug vor Kolb, Lange war Vierter (+ 0:20 min) vor Müller (+ 0:24 min). Skoglund lag als 15. 1:04 Minuten zurück. Mit der abermals schnellsten Laufzeit konnte er bis auf den zweiten Platz nach vorne laufen, Lange war für ihn jedoch auch am Sonntag außer Reichweite. Der Kiefersfeldener gewann den abschließenden Lauf mit 35,3 Sekunden Vorsprung vor dem Norweger. Christian Frank verbesserte sich vom zehnten auf den dritten Platz. Vierter wurde Kolb, Simon Mach (GER) wurde Fünfter vor Skjaeret Stromhaug. Müller, Richard Stenzel, Eidar Johan Stroem (NOR) und Einkemmer komplettierten die Top Ten, Schönfeld wurde Elfter vor Jonathan Gräbert.
Zwischenstand Sprung GundersenErgebnis Gundersen
Gesamtsieg an Skoglund, Lange Dritter
Langes Gesamtbilanz der COC-Saison kann sich sehen lassen. Drei Siege, drei zweite Plätze und insgesamt keine Platzierung schlechter als Platz fünf – dass es dennoch nicht zum Sieg in der Gesamtwertung reichte, ist der Tatsache geschuldet, dass Lange in Kuusamo und Trondheim nicht am Start stand. Skoglund und auch Kolb absolvierten dagegen alle 14 Einzelwettkämpfe der Saison – Klingenthal musste aufgrund von Schneemangel ausfallen – und setzten sich folgerichtig gegen Lange durch. Skoglund belegte den ersten Platz, 113 Punkte vor Kolb. Lange lag als Dritter trotz fünf Wettkämpfen weniger nur 170 Punkte hinter Skoglund. Vierter der Gesamtwertung wurde Einkemmer vor Marius Solvik (NOR), Fabian Rießle, der Ende Januar seine Karriere beendete, liegt auf Gesamtrang sechs vor Frank. Mario Seidl (AUT), der nur an insgesamt sechs COC-Wettkämpfen teilnahm, bevor er in den Weltcup zurückkehrte, konnte von diesen vier gewinnen, er beendete die Saison auf Rang acht vor Fabio Obermeyr und Skjaeret Stromhaug. Die Nationenwertung ging knapp an Norwegen, die sich mit 95 Punkten Vorsprung gegen Deutschland durchsetzte, Österreich wurde Dritter.
Gesamtwertung HerrenNationenwertung Herren
Kil Siegerin bei den Damen
Die Saison der Damen kam bereits Mitte Februar zu einem verfrühten Ende. Das geplante COC-Wochen-ende in Oberwiesenthal Ende Februar war bereits frühzeitig abgesagt worden, doch auch Ersatzausrichter Klingenthal musste sich den frühlingshaften Verhältnissen geschlagen geben. So waren die Wettkämpfe in Eisenerz (AUT) zugleich die letzten der Saison. Joanna Kil (POL) konnte sich mit einem Sieg und konstant guten Ergebnissen in den Top fünf gegen Sophia Maurus (GER) durchsetzen. Marie Nähring (GER) wurde Dritte vor Greta Pinzani (ITA), Hanna Midtsundstad (NOR), Alexa Brabec (USA), Laura Pletz (AUT) und Silva Verbic (SLO). Minja Korhonen (FIN), Lisa Hirner (AUT) und Claudia Purker (AUT), die jeweils nur zwei Wettkämpfe bestritten hatten und ansonsten im Weltcup angetreten waren, belegten die Plätze neun und zehn.