Beim Frühjahrs-Meeting des Internationalen Skiverbands (FIS) in Prag (CZE) gab es zahlreiche Beschlüsse in Bezug auf die kommende Sommer-und Wintersaison der Nordischen Kombination. Neben einem neuen Format gibt es eine weitere kleine Kristallkugel zu gewinnen. Außerdem dürfen die Damen erstmals Wettkämpfe von der Großschanze bestreiten.
Individual Super Sprint vor der Einführung
Wer den Continental Cup (COC) der letzten beiden Jahre verfolgt hat, der kennt das Format bereits: Der Individual Super Sprint wird nach zahlreichen Tests bei nationalen Meisterschaften und im COC nun auch im Weltcup eingeführt. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus dem Sprint, wie er aus dem Langlauf bekannt ist, und einem abschließenden Sprung wie beim Massenstart. Das heißt, zunächst laufen die Athleten einen Prolog und mehrere Ausscheidungsrennen in kleinen Gruppen (Sprint Heats) auf einem 700 bis 800 Meter langen Kurs. Anschließend folgt ein Sprung, für den die Punkte gemäß der Massenstartregeln berechnet werden. Das heißt, der Sieger des Laufs startet jeweils als Letzter von der Schanze.
Kleine Kristallkugel für Massenstart
A propos Massen-start: Auch dieses Format soll künftig gestärkt werden. Analog zum Individual Compact, dem neu eingeführten Format der vergangenen Saison, soll es ab der Saison 2024/25 auch für den Sieger des Massenstarts eine kleine Kristallkugel geben. Beim Massenstart wird zuerst gelaufen, wobei alle gleichzeitig starten. Die Entscheidung fällt beim abschließenden Springen, bei dem der Laufsieger als Letzter startet.
Nordic Combined Triple auch für Frauen
Beide Formate, der Massenstart und der Individual Compact, werden künftig Teil des Nordic Combined Triples sein, welches künftig auch für die Frauen stattfinden wird. Dazu kommt ein Wettkampf im klassischen Gundersen-Format. Hier laufen die Männer 12,5 Kilometer, die Frauen deren 7,5. Wie bisher werden die Ergebnisse des Tages jeweils in den Folgetag mitgenommen. Es gewinnt, wer am dritten Tag zuerst die Ziellinie überquert. An der Vergabe der Weltcup-Punkte ändert sich nichts: Am ersten und zweiten Tag erhalten die Athleten jeweils 50 Prozent der Weltcup-Punkte, am dritten Tag dann 200 Prozent.
Großschanzen-Events für Frauen
Während laut Reglement bisher für die Frauen nur Normalschanzen-Wettbewerbe vorgesehen sind, wird es ab der kommenden Saison zumindest eine Ausnahme geben: In Oslo dürfen die Damen erstmals von der Großschanze, der legendären Holmenkollen-Schanze springen. Damit wird den Damen zudem ein volles Weltcup-Wochenende mit zwei Wettkämpfen ermöglicht. Bisher konnten sie, da sie auf der Midtstubakken-Normalschanze außerhalb der Arena sprangen, aus logistischen Gründen immer nur einen gesplitteten Wettkampf (Springen am Donnerstag, Laufen am Samstag) durchführen, da die zuständige Fernsehanstalt den Freitag zum Umbau des Kamera-Equipments benötigte.
Begrenzung bei Sprunganzügen
Im kommenden Sommer Grand Prix soll ein neues System getestet werden, bei dem jeder Athlet nur noch zwei Sprunganzüge zur Verfügung hat, die nach der Ausrüstungskontrolle jeweils mit einem Chip versehen werden. Nur gechipte Anzüge dürfen dann im Wettkampf eingesetzt werden. Mit der Reduzierung auf zwei Anzüge pro Athlet sollen finanzielle Unterschiede zwischen den Nationen ausgeglichen werden, da sich damit die Kosten für kleinere Nationen reduzieren dürften.
Kalender noch nicht veröffentlicht
Die Kalender-Entwürfe der kommenden Sommer- und Wintersaison wurden ebenfalls vorgestellt und vom Executive Board angenommen, wurden aber noch nicht veröffentlicht. Wie alle anderen Updates auch, müssen diese am 8. Mai vom Nordic Combined Committee und dem FIS Council abschließend bestätigt werden. Sobald die FIS die Entwürfe veröffentlicht, werden wir berichten.