In den heutigen Kurznews geht es um die neuen Kalender-Entwürfe ebenso wie um den neuesten Nachwuchs im Hause Riiber, Halbmarathonsieger Jakob Lange und die finanziellen Sorgen im finnischen Team.
Schonach einziger Weltcup in Deutschland
Während die deutschen Langläufer im kommenden Winter gänzlich auf einen Heim-Weltcup verzichten müssen (wir berichteten), kommen die deutschen Nordischen Kombinierer in der kommenden Saison zumindest einmal in den Genuss der Unterstützung durch die heimische Kulisse. Das sieht zumindest der kürzlich vom Internationalen Skiverband (FIS) vorgestellte Entwurf für den kommenden Weltcup-Winter vor. Dieser muss beim FIS-Kongress am 8. Mai noch final bestätigt werden, doch schon jetzt ist klar, dass weder Klingenthal noch Oberstdorf im kommenden Winter Weltcups der Nordischen Kombination austragen werden. Grund dafür ist, ebenso wie bei den Langläufern, die finanzielle Situation. Zusätzliche TV-Rechte zu erwerben wäre schlichtweg zu kostspielig. In den bestehenden Verträgen wurde eine bestimmte Anzahl an deutschen Weltcups innerhalb des betreffenden Zeitraums vereinbart. Durch zahlreiche deutsche Weltcups in den letzten Jahren, man denke nur an die German Trophy, die eigens ins Leben gerufen worden war, sieht man sich beim DSV hier nun vor die Wahl gestellt, zusätzlich Budget für die Organisation in die Hand zu nehmen, oder aber auf weitere Heimweltcups vorerst zu verzichten und das Geld stattdessen lieber in den Sport zu investieren.
Japan und Val di Fiemme zurück im Weltcup
Große Überraschungen hält der neue Kalender der Nordischen Kombination, Stand jetzt, für kommenden Winter ansonsten nicht bereit. Den Auftakt wird für die Herren wie gewohnt Ruka (FIN) Ende November ausrichten, gefolgt von Lillehammer (NOR) Anfang Dezember und Ramsau am Dachstein (AUT) kurz vor Weihnachten, jeweils gemeinsam mit den Damen. Nach Dreikönig geht es für beide Geschlechter nach Val di Fiemme (ITA) zur Olympia-Generalprobe auf der frisch renovierten Sprunganlage. Anschließend folgt mit Schonach das Highlight für die deutschen Fans. Mindestens zwei, möglicherweise sogar drei Weltcups sollen hier für Damen und Herren ausgetragen werden. Für die Herren soll es anschließend nach Hakuba (JPN) gehen, wenn die dortige Anlage den Check durch die FIS besteht. Danach geht es direkt in die Alpen, wo mit dem Seefeld Triple das nächste Highlight wartet. Wie berichtet, werden erstmals auch die Damen einen Triple-Wettkampf bekommen. Ebenfalls jeweils drei Wettkämpfe gibt es am folgenden Wochenende, Anfang Februar, in Otepää (EST). Danach folgt mit der Nordischen Ski-WM in Trondheim (NOR) der Saisonhöhepunkt. Nach der WM bleibt der Tross gleich in Norwegen. In Oslo finden für Männer und Frauen jeweils zwei Wettkämpfe statt. Während dies für die Frauen zugleich auch das Saisonfinale sein wird, beenden die Männer ihre Saison im finnischen Lahti.
Kalenderentwurf DamenKalenderentwurf Herren
Sommer Grand Prix mit neuem Finalort
Zwei kleine Überraschungen hält dafür der Kalenderentwurf für den Sommer Grand Prix parat. Im Gegensatz zu den letzten Jahren wird es in diesem Jahr auch im Sommer nur einen Wettkampf in Deutschland geben. Oberwiesenthal, traditioneller Auftakt in den letzten Jahren, fällt aus dem Kalender. Stattdessen beginnt die kurze Sommersaison in Tschagguns (AUT), wo Damen und Herren zunächst ein Mixed Team Event und dann jeweils einen Einzelwettkampf bestreiten (24./25.08.24). Mitte der Woche geht es wie in den letzten Jahren nach Oberstdorf zum Nightrace (28.08.24). Neu ist allerdings, dass hier erstmals die Damen ebenfalls von der Großschanze (HS 137) springen werden. Das Finale des SGP findet dann erstmals in Frankreich statt. Nachdem der geplante Weltcup in Chaux-Neuve im vergangenen Winter dem Schneemangel zum Opfer fiel, sollen Damen und Herren nun jeweils zwei Sommer-Wettkämpfe im französischen Jura absolvieren. Auch in Chaux-Neuve wird von der Großschanze gesprungen, auch wenn diese mit einer Hillsize von 118 Metern eher zu den kleinere Schanzen zählt.
Kalenderentwurf Sommer Grand Prix (Damen und Herren)
Finnland aktuell ohne Geld und Nationaltrainer
Dass Finnlands Skiverband tief in den Miesen steckt, war in den letzten Monaten bereits bekannt geworden. Wie groß die Misere allerdings tatsächlich ist, kam erst jüngst ans Tageslicht – und hat für die Nordischen Kombinierer nun gravierende Folgen. Wie am Montag bekannt wurde, habe der Verband seinen Nationaltrainern im Skispringen und der Nordischen Kombination, hier namentlich Cheftrainer Antti Kuisma und Sprungtrainer Lauri Asikainen sowie anderen Teammitgliedern am vergangenen Wochenende mitgeteilt, dass kein Geld da sei für Vertragsverlängerungen. Da fast alle Verträge (mit Ausnahme von dem des Physio Jari Hiekkavirta) mit dem Ende der Saison auslaufen, heißt das konkret, dass den Athleten über den Sommer keinerlei Trainingsaktivitäten der Nationalmannschaft zugesichert werden können. YLE zufolge sei den Trainern geraten worden, „ihren Lebensunterhalt auf anderem Weg zu sichern“. Aus Kreisen der Mannschaft selbst war zu hören, die Athleten sollten sich, ähnlich wie beispielsweise Iivo Niskanen im Langlauf das bereits tut, selbst private Trainer organisieren. Zwar will man nun versuchen, selbst Sponsoren zu finden, um zumindest einige Trainingscamps im europäischen Ausland abhalten zu können. Wie gut unter solchen Voraussetzungen eine professionelle Vorbereitung auf die WM-Saison, wo insbesondere die großen Teams sicherlich noch weitere Entwicklungsschritte auch in Sachen Material machen dürften, allerdings vonstatten gehen kann, bleibt abzuwarten.
Jakob Lange gewinnt Halbmarathon
Für den deutschen Kombinierer Jakob Lange verlief das vergangene Wochenende dagegen deutlich erfreulicher. In Leipzig trat er zum Halbmarathon an, und siegte überlegen mit einer Fabelzeit. Nicht nur hatte Lange, der im Vorjahr an selber Stelle Zweiter geworden war, im Ziel mehr als fünf Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Seine Laufzeit von 1:06:56 Stunden bedeutete nach Angaben des Veranstalters auch die zweitschnellste jemals gelaufene Zeit bei diesem Event.
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Nachwuchs im Hause Riiber
Auch im Hause des norwegischen Topstars der Nordischen Kombination, Jarl Magnus Riiber, gab es in den vergangenen Tagen Anlass zur Freude. Wie Riiber und seine Partnerin in den sozialen Netzwerken bekanntgaben, wurde Söhnchen Birk geboren. Das Paar hat zusammen bereits die knapp vierjährige Tochter Ronja.