Langlauf Kurznews mit Karriereende in Norwegen, Neuigkeiten vom FIS Council und einem Wechsel vom Weltcup zu den Ski Classics

Sjur Roethe (NOR) © Modica/NordicFocus

In den heutigen Kurznews berichten wir vom Karriereende eines langjährigen norwegischen Nationalmannschaftsläufers sowie Problemen bei der Bewerbung für die WM 2029 und die FIS Games 2028. Des Weiteren konzentriert sich ein schwedischer Sprinter nun voll auf die Langdistanzrennen der Ski Classics Serie.

Sjur Røthe verkündet Karriereende

Mit Sjur Røthe beendet ein über viele Jahre erfolgreicher Langläufer aus Norwegen seine Karriere. Das gab der 35-Jährige am Mittwoch, 05. Juni, auf Instagram bekannt. Die Entscheidung dürfte durch die Tatsache erleichtert worden sein, dass er es in diesem Jahr nicht mehr ins norwegische Nationalteam geschafft hatte. Im vergangenen Winter lief der Norweger nur wenige Rennen im Weltcup sowie Scandinavian Cup. Sein letztes Rennen bestritt Røthe beim 50 Kilometer Massenstart am Holmenkollen, 15 Jahre nach seinem Weltcup-Debut, wobei er Platz 23 belegte. 218 Einsätze im Weltcup stehen am Ende einer langen Karriere zu buche. Dabei lief der Norweger aus Voss mit dem Team und in Einzelrennen 43 mal auf das Podium, 13 mal davon stand er ganz oben auf dem Treppchen. Bei der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft im Val di Fiemme 2013 gewann Røthe die Goldmedaille mit der Staffel sowie Bronze im Skiathlon. In Seefeld, sechs Jahre später, gewann er sogar in beiden Disziplinen die Goldmedaille. Die letzten großen Erfolge feierte er mit zwei weiteren Bronzemedaillen über 50 Kilometer sowie im Skiathlon bei der Weltmeisterschaft 2023 in Planica. Sjur Røthe litt jedoch auch immer wieder unter Schmerzen im Rücken und Hüftbereich, welche aufgrund der rheumatischen Erkrankung Spondylitis ankylosans auftraten, ihn jedoch sowohl im Training als auch im Wettkampf beeinträchtigten. Dennoch war er über viele Jahre ein fester Bestandteil im norwegischen Team und sorgte durch seine Beständigkeit für zahlreiche Erfolge.

WM-Bewerbung von Lahti

Nordische Ski-WM in Lahti (FIN) © NordicFocus

Am Tag vor dem 55. Internationalen Ski Kongress in Reykjavik, Island, traf sich der FIS Rat, um unter anderem zukünftige Weltmeisterschaften zu vergeben. Aus Sicht der nordischen Sportarten sollte Lahti nach der Austragung 2017 die Zusage für die Nordischen Ski Weltmeisterschaften 2029 erhalten. Jedoch wurden einige der Anforderungen für eine formelle Ernennung nicht erfüllt. In den kommenden 30 Tagen haben die Organisatoren nun die Möglichkeit, die Anforderungen nachzubessern und beim FIS Rat wieder einzureichen. Einen derartigen Vorfall hatte es bis dato noch nicht gegeben, denn sowohl Trondheim (2025) und Falun (2027) bekamen jeweils ohne Gegenkandidatur den Zuschlag. Zudem wurde die Entscheidung über die Austragung der FIS Games 2028 in St. Moritz und dem Engadin in Absprache mit Swiss-Ski und den Organisatoren verschoben. „Wir haben sehr konstruktive Gespräche geführt und klare Fortschritte gemacht, aber wir sprechen hier von einem riesigen Unterfangen, das wir zu einer Vorzeigeveran­staltung für den Schneesport machen wollen. In diesem Sommer werden wir die offenen Fragen klären und zu einer Entscheidung kommen“, wird Johan Eliasch, der FIS-Präsident, in einer Medienmitteilung zitiert. Nachdem Lillehammer/Hafjell seine Kandidatur im März diesen Jahres zurückgezogen hatte, blieben St.Moritz/Engadin als einziger Bewerber übrig. Wie genau es nun weiter geht, ist nicht bekannt. Die FIS Games sollen ab 2028 eine neue Großveranstaltung alles Disziplinen der FIS darstellen und wie die Olympischen Spiele alle vier Jahre ausgetragen werden.

Schwedischer Sprinter wechselt in die Ski Classics

Anton Persson © Alliansloppet

Das schwedische Ski Classics Pro Team Ramudden präsentierte am Dienstag Abend die Teamaufstellung für die kommende Saison. Dabei gibt es nun drei neue Gesichter im Team um die Dominatorin des vergangenen Winters Emilie Fleten. Zu den prominentesten dürfte dabei der schwedische Sprinter Anton Persson zählen. Nachdem der 29-Jährige bereits bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen starten konnte, hat er aufgrund von Operationen an einem gerissenen Kreuzband eine schwierige Zeit hinter sich und versucht nun einen Neuanfang. „Es fühlt sich großartig an, dies versuchen zu können. Ich muss alle Bereiche meines Trainings ausbauen, und es wird große Veränderungen in meinem Training geben. Es wird um hartes und spezifisches Training mit langen Einheiten gehen. Ich habe das Gefühl, dass ich in den ersten Monaten im Training sehr stark sein werde“, sagte Persson mit einem Lächeln in der Live-Übertragung des Team Ramudden in den sozialen Medien. Neben Persson gehören auch der Franzose Thomas Joly und die ehemalige Fußballspielerin Julie Kvale Støstad aus Norwegen zum Aufgebot. Ergänzend dazu wird mit Truls Gisselman ein weiterer schwedischer Nationalmannschaftsläufer immer wieder für das Team Ramudden Teil der Ski Classics Serie sein. Sein Hauptziel sind jedoch die Weltmeisterschaften in Trondheim. „Die Idee ist, bei so vielen Rennen wie möglich dabei zu sein und das zu tun, was passt. Die Rennen, die ich letzte Saison gelaufen bin, waren super schön. Ich freue mich sehr darauf, aber ich muss noch viel lernen. Dann ist der Weltcup das große Ziel, und wenn es nicht klappt, ist es ein wirklich schöner Plan B mit Vasaloppet“, berichtete der Schwede bei der Teampräsentation.