Skimarathon Kurznews: Stina Nilsson überrascht bei Langdistanzdebüt, Zusammenarbeit zwischen Petter Northug und König Ludwig Lauf

Stina Nilsson (SWE) © SOLSTAFOTO

Erstes Rennen, erster Sieg – so lautet der überraschende Einstand von Stina Nilsson in ihre Langdistanzkarriere. Beim 90 Kilometer langen Klarälvslopet setzte sie sich gegen einige Skimarathonspezialistinnen durch. Bei den Herren gab es gleich zwei Sieger vom Team Aker Daehlie. Petter Northug und „sein“ Rennen, der Janteloppet, starten eine Zusammenarbeit mit dem König Ludwig Lauf. 

Stina Nilsson gewinnt gegen Langdistanz-Elite

Mit Spannung wurde das Debüt von Stina Nilsson bei einem Langdistanzrennen erwartet. Nach ihrem Wechsel vom Biathlon zum Skimarathon im Frühjahr blieb ihre Form auf der Langstrecke ein großes Fragezeichen. Bis zum vergangenen Wochenende trainierte die Schwedin hauptsächlich alleine oder mit ihren Teamkollegen vom Team Ragde Charge. Beim schwedischen Ski Classics Challenger Event Klarälvslopet konnte sich die 31-Jährige zum ersten Mal mit ihren zukünftigen Konkurrentinnen messen. Beziehungsweise ihre Konkurrentinnen konnten sich mit Nilsson messen. Denn die Schwedin zeigte über die 90 Kilometer von Uddeholm nach Karlstad eine beeindruckende Leistung. Rund 20 Kilometer vor dem Ziel bildeten nur noch drei Läuferinnen die Spitzengruppe – eine davon war Stina Nilsson. Die anderen beiden waren Vorjahressiegerin Jenny Larsson (Lager 157 Ski Team) sowie Ski Classics Gesamtsiegerin Emilie Fleten (Team Ramudden). Beide versuchten die ehemalige Sprinterin vor dem Ziel abzuhängen, was ihnen jedoch nicht gelang. Auch mit einem langen Sprint drei Kilometer vor dem Ziel konnte Fleten nur Larsson abhängen, nicht jedoch die Läuferin vom Team Ragde Charge. Im Zielsprint bestätigte Stina Nilsson schließlich ihre Sprintstärke und feierte einen sensationellen Sieg. Es bleibt jedoch mit Spannung zu erwarten, wie sich Nilsson im Winter auf den deutlich selektiveren Strecken in der Ski Classics Serie schlägt. Dass mit ihr jedoch beispielsweise auch beim Vasaloppet zu rechnen ist, bewies die Schwedin mit ihrem Sieg beim Klarälvslopet, dessen Profil und Streckenlänge ähnlich dem des Vasaloppet ist.

Novak uns Stakston gleichzeitig auf Platz Eins

Max Novak (SWE), Petter Stakston (NOR), (l-r) © Fredrik Karlsson / SolstaFoto

Beim Herrenrennen des Klarälvslopet dominierten die Läufer vom Team Aker Daehlie. Zusammen mit Amund Hoel (Team Engcon) und Mathias Aas Rolid (Team Ragde Charge) bildeten Max Novak sowie Petter Stakston die Spitzengruppe, aus welcher sich Stakston rund zehn Kilometer vor dem Ziel absetzte. Kurze Zeit später schloss Novak wieder zu seinem Teamkollegen auf und beide kontrollierten anschließend den Vorsprung. Wie schon die Slind-Schwestern bei der Toppidrettsveka überquerten Novak und Stakston gemeinsam die Ziellinie. Anders als bei der Toppidrettsveka wurden gleich beide Läufer zum Sieger ernannt. Max Novak präsentiert sich, nachdem er eine Woche zuvor bereits das 80 Kilometer lange Rennen Båstad-Mølle gewann, in hervorragender Form. Mathias Aas Rolid setzte sich im Zielsprint um den dritten Platz durch, musste völlig entkräftet und von Krämpfen geplagt im Ziel erst einmal vom medizinischen Personal betreut werden, bevor er an der Siegerehrung teilnehmen konnte.

„Petter Northug zieht nach Deutschland“

So lautet zumindest der Titel einer Pressemeldung von Northugs Unternehmen Janteloppet AS, welche am Samstag veröffentlicht wurde. Gemeint ist damit jedoch nicht Petter Northug persönlich, sondern vielmehr die Ausweitung seines Geschäftes nach Deutschland. Genauer geht es dabei um eine neu beginnende Zusammenarbeit zwischen Janteloppet AS und dem König Ludwig Lauf, Deutschlands größtem Skimarathon. Der Mehrjahresplan sieht vor, das Interesse am Skilanglauf in Deutschland und weltweit zu steigern. Die soll unter anderem durch ein starkes Starterfeld, höhere Preisgelder, aber auch eine Stärkung des Breitensports gehen. „Es geht darum, die Verbindungen zwischen Norwegen und Deutschland im Skilanglauf zu stärken, einer Sportart, die Teil unserer nationalen Identität ist. Das norwegische Know-how in eine der größten deutschen Langlaufveranstaltungen einzubringen, ist ein Beweis für den wachsenden Einfluss von Janteloppet und unser Engagement, den Sport über die Landesgrenzen hinaus zu fördern“, so Northug in der Pressemitteilung vom Samstag. „Die Partnerschaft mit Janteloppet ist eine unglaubliche Gelegenheit, den Skilanglauf zu neuen Höhen zu führen. Diese Vereinbarung ermöglicht es uns, die Liebe der Deutschen zum Skilanglauf auf einer internationalen Bühne zu präsentieren und gleichzeitig von der Expertise und Leidenschaft zu profitieren, die Janteloppet und Petter Northug mitbringen. Gemeinsam werden wir sowohl für die Athleten als auch für die Zuschauer unvergessliche Erlebnisse schaffen“, sagt der Vorsitzende des König Ludwig Laufes, Marc Schauberger. Langfristig hat Petter Northug jedoch noch größere Ziele. Ab 2026 soll es mit der „Janteloppet Grand Prize Championship“ eine neue internationale Langlaufserie mit großen und prestigeträchtigen Skirennen in Norwegen und Mitteleuropa geben. Mehr Details zu dieser Serie sind jedoch noch nicht bekannt.