Große Neuigkeiten für die Nordischen Kombinierer: Erstmals soll es Skiflugwettbewerbe geben. Außerdem wurde der Wettkampfkalender für den kommenden Winter aktualisiert. Dazu gibt es Verletzungsupdates aus Norwegen.
2026: Skifliegen am Kulm
Nun also doch: Die Nordische Kombination geht auf die ganz großen Schanzen. Nachdem ein erster Anlauf vor wenigen Jahren – vorgesehen waren Wettkämpfe auf der Skiflugschanze von Oberstdorf – im Sande verlief, sieht ein neuer Anlauf nun vielversprechend aus. Im Februar 2026 sollen die Herren am Kulm in Bad Mitterndorf (AUT) erstmals skifliegen dürfen. Nachdem vergangene Saison das Skifliegen formal in die Internationalen Wettkampfregeln der Nordischen Kombination Einzug gehalten hatte, bestätigte das Komitee der Nordischen Kombination nun die Umsetzung in die Tat. FIS-Renndirektor Lasse Ottesen, seinerzeit selbst Weltrekordhalter im Skifliegen, freut sich: „Mit dem ersten Skiflugevent für die Männer machen wir den nächsten großen Schritt. Diesen hatten wir bereits seit mehreren Jahren geplant. Letzte Saison waren wir nah dran, aber jetzt sind wir stolz, Skifliegen am Kulm in Österreich 2026 ankündigen zu können.“
Damen vor Großschanzendebüt
Bereits im kommenden Winter wird es für die Damen einen weiteren Schritt nach vorne gehen. Sie dürfen erstmals einen Weltcup auf der Großschanze von Oslo (NOR) am Holmenkollen absolvieren. Nach der gelungenen Generalprobe in Oberstdorf (GER) und Chaux-Neuve (FRA) während des Sommer Grand Prix sagt Ottesen: „Diese Testwettkämpfe haben gezeigt, wie gut die Athletinnen sich an die Großschanze angepasst haben. Wir freuen uns sehr auf die Holmenkollenwettbewerbe diesen Winter.“
Herren-Kalender ausgedünnt
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Auch die Wettkampf-Kalender der kommenden Saison wurden aktualisiert – nicht ohne Kritik auch durch die Aktiven. Denn mit dem ersatzlosen Entfall der geplanten Wettkämpfe in Predazzo, Italien (Schanzenumbau nicht abgeschlossen) und Hakuba, Japan (fehlende Finanzierung) ist der Kalender reichlich ausgedünnt. So gibt es im kompletten Januar 2025 lediglich zwei Weltcups in Schonach (GER, 18.-19.01.25), und damit volle vier Wochen Pause mitten im Winter. Auch im Februar gibt es, abgesehen von der Weltmeisterschaft in Trondheim (NOR) Ende des Monats, mit Seefeld und Otepää lediglich zwei Stationen. Insgesamt sind mit Finnland, Norwegen, Deutschland, Österreich und Estland nur fünf Länder im Kalender vertreten. Anders als in den vergangenen Jahren gibt es in Deutschland – aus finanziellen Gründen – mit Schonach nur noch ein Wettkampfwochenende. In den sozialen Medien äußerten mehrere Athleten aus verschiedenen Nationen, darunter auch Vinzenz Geiger (GER), herbe Kritik an den Plänen.
Oftebro erneut operiert
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Einar Luraas Oftebro (NOR) konnte sich nur kurz über sein gelungenes Comeback freuen. Nachdem er die komplette letzte Wintersaison aufgrund einer Knieverletzung verpasst hatte, meldete er sich beim diesjährigen Sommer Grand Prix mit einem zweiten Platz und seinem ersten Grand Prix-Sieg in Tschagguns (AUT) eindrucksvoll zurück. Nun musste der Norweger jedoch einen Rückschlag hinnehmen. Komplikationen im verletzten Knie machten eine erneute Operation notwendig und zwingen ihn zu einer weiteren Pause.
Graabak mit Seuchensommer
Oftebros Landsmann Joergen Graabak (NOR) hat dagegen einen Sommer zum Vergessen hinter sich. Nachdem er bereits Ende April bei der ersten Skirollereinheit zu Sturz kam und sich neben einem Bruch des Ellenbogens auch einen ein Zentimeter großen Stein im Gewebe einhandelte, der zunächst unentdeckt blieb, brach er sich, kaum wieder zurück im Training, im Juni bei einem weiteren Sturz bei einer Laufeinheit das Schlüsselbein. Damit nicht genug: Bei einem weiteren Unfall rutschte er zuhause auf der Treppe aus, schlug aufs Treppengeländer und brach sich eine Rippe. NRK gegenüber berichtete Graabak, dies sei ihm so peinlich gewesen, dass er seinen Trainern bei der Sprungeinheit zwei Tage später nichts davon erzählte und unter Schmerzen trainierte.
Mari Leinan Lund auf dem Weg zurück
Bessere Nachrichten gibt es dagegen von Mari Leinan Lund (NOR). Auch sie erlitt in der vergangenen Saison eine schwerwiegende Knieverletzung (Kreuzbandriss und Meniskusverletzung), befindet sich aber auf dem Weg zurück. Zwar ist noch ungewiss, ob sie Anfang des Jahres bereits so weit ist, wieder an Weltcups teilzunehmen. Jedoch ebnete ihr Norwegens Sportchef Ivar Stuan den Weg zur Weltmeisterschaft, sebst wenn sie vorher keinen einzigen Weltcup bestreiten würde: „Ich habe Mari gesagt: ‚Wenn du bereit bist, bist du bereit‘. Sie ist gut genug, dem Weltcupteam beizutreten, wenn sie dazu bereit ist. Sie hat ein so hohes Niveau und war letzte Saison immerhin unter den ersten drei im Weltcup“, sagte Stuan gegenüber NTB.