Nicht nur die Athleten des Deutschen Skiverbandes kürten Mitte des Monats ihre nationalen Meister. Auch Österreich, Italien und die USA trugen ihre nationalen Meisterschaften aus. Pascal Müller (SUI) und Laurent Mühlethaler (FRA) plagen derweil Verletzungssorgen. Dagegen meldet sich Joergen Graabak (NOR) zurück.
Österreich: Staatsmeistertitel für Hirner und die Retteneggers
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Die österreichischen Staatsmeister des Jahres 2024 heißen Lisa Hirner, Stefan und Thomas Rettenegger. Während sich Hirner in ihrer Heimatstadt Eisenerz bereits den vierten Staatsmeistertitel von der Normalschanze sichern konnte, feierten die beiden Rettenegger-Brüder jeweils ihre Premiere. Hirner, die bereits nach dem Springen in Führung lag, setzte sich gegen Claudia Purker und Katharina Gruber durch. Lisa Hirner: „Daheim ist es natürlich nochmal schöner. Mit dem Staatsmeistertitel kann ich zufrieden sein. Wir haben heute mit Traumwetter begonnen. Das hat sich leider sehr schnell geändert. Das hat das ganze Rennen dann nochmal spannender gemacht. Es war dann tendenziell sehr rutschig auf der Stecke. Aber ich habe das sehr gut hinbekommen.“ Bei den Herren siegte in Eisenerz Stefan Rettenegger vor Franz-Josef Rehrl und Manuel Einkemmer. Nach dem Springen hatte noch Rehrl in Führung gelegen, doch im Lauf war er auf verlorenem Posten gegen die vereinten Kräfte der Konkurrenten: „Ein bissl regnerisch war es heute. Die Straße war beim Rollerlauf immer recht rutschig und recht naß. Das war nicht so ein einfaches Rennen heute. Ich glaube, der Franz Josef (Rehrl) vorne hat auch recht gekämpft. Alleine ist das doch etwas schwerer. Wir haben uns hinten der Gruppe das eine oder andere Körnchen gespart für die letzte Runde. Jetzt ist das natürlich richtig cool. Das ist mein erster Staatsmeistertitel,“ bilanzierte der zufriedene Sieger. Für den Großschanzenwettbewerb ging es für die Herren nach Bischofshofen. Dort konnte sich auch der ältere Rettenegger-Bruder Thomas mit dem Meistertitel krönen. Er gewann vor Martin Fritz und Lukas Greiderer.
Italien: Kostner und Gianmoena Meister, Buzzi Papa
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Auch die Italiener trugen am selben Wochenende ihre Meisterschaften aus, und zwar ebenfalls in Österreich, genauer in Villach. Auf der Normalschanze siegte Veronica Gianmoena vor Daniela Dejori und Greta Pinzani. Bei den Herren siegte Aaron Kostner vor Raffaele Buzzi und Rückkehrer Alessandro Pittin. Letzterer trat erstmals seit seinem Kreuzbandriss vor gut einem Jahr während des Sommer Grand Prix in Oberwiesenthal (GER) wieder in einem Wettkampf an. Für Buzzi war es ein Wochenende, welches er sicher nicht vergessen wird: Bevor er sich am Sonntag die Silbermedaille umhängen ließ, wurde er am Samstagmorgen erstmals Vater.
Malacinski und Brabec US-Meister
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In den USA sicherte sich Niklas Malacinski erstmals den Meistertitel. Im Rahmen des Flaming Leaves Festivals in Lake Placid, New York siegte er vor Ben Loomis und Stephen Schumann. Bei den Damen gewannen mit Alexa Brabec, Ella Wilson und Haley Brabec drei Damen aus Steamboat Springs. Annika Malacinski musste ihre Teilnahme dagegen aufgrund einer Knöchelverletzung, die sie sich eine Woche zuvor zugezogen hatte, kurzfristig absagen.
Tschechien: Konvalinka und Osmerova Meister
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Bereits Anfang Oktober trug das tschechische Team seine nationalen Meisterschaften aus. Im kleinen tschechischen Damenteam der höchsten Klasse traten nur zwei Athletinnen an. Die Juniorin Julie Osmerova (Jahrgang 2009) gewann deutlich vor Jolana Hradilova. Bei den Herren siegte Jiri Konvalinka vor Jan Vytrval und Jan John. Da das tschechische Team seit einiger Zeit mit dem deutschen Team kooperiert, traten einige der Herren auch außer Konkurrenz bei den Deutschen Meisterschaften in Oberhof und Zella-Mehlis an. Konvalinka gehörte auch hier zu den erfolgreichen Athleten. Im Teamsprint belegte er gemeinsam mit Vytrval den zweiten Rang; im Einzel wurde er Sechster.
Pascal Müller verletzt
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Schlechte Nachrichten aus der Schweiz: Pascal Müller muss die Saison beenden, bevor sie überhaupt begonnen hat. Und das, nachdem er im Sommer durch hervorragende Leistungen auf sich aufmerksam machte. Er gewann sogar die Wertung des besten Springers während des Sommer Grand Prix. Nun aber die Hiobsbotschaft: Nachdem er sich bereits vor einigen Wochen einer Operation am gerissenen Innenmeniskus unterziehen musste, wurde nun bekannt, wie es zu der Verletzung Ende September kam. Und das war durchaus kurios: Wie er dem Schweizer Blick berichtete, war die eigene Katze schuld. Die sollte zum Tierarzt, doch als Müller sie in den Transportkorb packen wollte, habe sie sich an seinem Bein festgeklammert. Er sei erschrocken, habe sich weggedreht und dabei das Krachen in seinem Knie gehört. Nun steht Müller eine längere Reha bevor, die Saison ist gelaufen. Dennoch hatte er möglicherweise Glück im Unglück: Der Innenmeniskus war schon vorher beschädigt gewesen; beim Springen hätte dies möglicherweise zu einem Sturz mit noch schwereren Verletzungen führen können.
Mühlethaler mit Rippenbruch
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Nicht ganz so langwierig ist dagegen die Verletzung, die sich der Franzose Laurent Mühlethaler kürzlich zuzog. Wie er auf Facebook veröffentlichte, brach sich Mühlethaler zwei Rippen. Glücklicherweise kein Beinbruch, aber dennoch nicht die optimale Vorbereitung auf die anstehende Wintersaison.
Graabak auf dem Weg zurück, Late mit Gehirnerschütterung
Dagegen ist Joergen Graabak nach seinen diversen Verletzungen des Sommers auf dem Weg zurück. Beim Norgescup in Trondheim trat er erstmals wieder im Wettkampf an – wie er in den sozialen Netzwerken teilte, nach Meinung seiner Ärzte noch zu früh, aber sonst werde es zu spät für die Vorbereitung der Wintersaison. Die Form scheint aber bereits jetzt nicht zu schlecht zu sein: Graabak konnte den Wettbewerb mit einem starken Schlussspurt gegen Andreas Skoglund gewinnen. Kristjan Ilves (EST), der mit dem norwegischen Team trainiert und ebenfalls in Trondheim lebt, wurde Dritter. Bei den Damen siegte Ida Marie Hagen vor Marte Leinan Lund und Nora Helene Evans, während Ingrid Late nach einem weiten Sprung stürzte und sich eine Gehirnerschütterung zuzog.