Nach den ersten beiden Renn-Wochenenden steht der Biathlon Weltcup in Hochfilzen auf dem Programm. Simon Kaiser und Marlene Fichtner rücken aus dem IBU Cup in das DSV-Weltcupteam auf. Mit Sprint, Verfolgung sowie Damen- und Herrenstaffeln stehen im Pillerseetal von 13. bis 15. Dezember 2024 an drei Wettkampftagen sechs Entscheidungen auf dem Programm.
Erster Weltcupstart für Marlene Fichtner und Simon Kaiser
Sechs Damen und sechs Herren wurden vom Deutschen Skiverband für den Biathlon Weltcup in Hochfilzen nominiert. Gleich nach der Eröffnung und dem sich anschließenden ersten Weltcup in Kontiolahti hat die Sportliche Leitung des DSV Veränderungen im Team vorgenommen. Nach ihrem Silberrang im Sprint und dem darauffolgenden Sieg in der Verfolgung beim IBU Cup in Geilo wurde die 21jährige Marlene Fichtner vom SC Traunstein in den Weltcup berufen. Sie wird dort ihr Debüt geben, ebenso Simon Kaiser vom WSV Oberhof. Der Polizeimeister wurde zum Saisonbeginn in die Nationalmannschaft berufen, hat aber die Weltcup-Quali in Vuokatti knapp verpasst und startete zu Saisonbeginn im IBU Cup in Idre (SWE) und Geilo (NOR). Dort platzierte er sich bei jedem Wettkampf in den Top-10 und rangiert derzeit als bester Deutscher hinter vier Norwegern auf dem fünften Rang der IBU-Cup-Gesamtwertung. Marlene Fichtner rangiert in dieser Wertung als beste Deutsche auf dem sechsten Platz.
David Zobel und Johanna Puff sind raus
David Zobel (28) und Johanna Puff (22) sind vorerst raus aus dem Weltcupteam. Johanna Puff war Startläuferin der Mixed-Staffel, die in Kontiolahti auf dem vierten Rang landete. Im verkürzten Einzel erreichte sie lediglich Rang 74 und nach dem Rennen erfuhr man, dass sie gesundheitlich nicht fit war. In der Folge musste sie in Sprint und Verfolgung passen. Da der IBU Cup diese Woche pausiert und erst zeitgleich mit dem Biathlon Weltcup in Annecy Le Grand Bornand, also nach Hochfilzen, fortgesetzt wird, werden beide vorerst einen Trainingsblock einlegen bzw. versuchen wieder fit zu werden. Es ist derzeit noch offen, wer letztlich in Frankreich im Aufgebot steht und wer tatsächlich für den IBU Cup in Obertilliach nominiert wird. David Zobel jedenfalls muss sich nach seinen Ergebnissen in Kontiolahti erst einmal neu sortieren, wie er auf Instagram schrieb, und weiter: „Vor zwei Wochen war ich noch positiv gestimmt und wollte nach der erfolgreichen Quali im Weltcup voll angreifen. Zwei beschissene Einzelrennen später war es das schon wieder mit dem Weltcup und ich muss mich erstmal neu sortieren.“ Im kurzen Einzel wurde Zobel 60., im Sprint 62. und war damit auch nicht für die Verfolgung qualifiziert.
Das deutsche Aufgebot
Damen
– Marlene Fichtner (SC Traunstein)
– Selina Grotian (SC Mittenwald)
– Julia Kink (WSV Aschau)
– Franziska Preuss (SC Haag)
– Julia Tannheimer (DAV Ulm)
– Vanessa Voigt (SV Rotterode)
Herren
– Philipp Horn (SV Frankenhain)
– Simon Kaiser (WSV Oberhof)
– Johannes Kühn (WSV Reit im Winkl)
– Philipp Nawrath (SK Nesselwang)
– Danilo Riethmüller (WSV Clausthal-Zellerfeld)
– Justus Strelow (SG Stahl Schmiedeberg)
„Wir wollen den positiven Trend mitnehmen“
„Nach langen Wochen in Finnland mit wenig Tageslicht freuen sich alle im Team auf den Weltcup im benachbarten Tirol. Die Wettervorhersage für Hochfilzen lässt auf faire Wettbewerbe hoffen. Das Programm ist ein Interessantes: mit Sprints, den ersten Verfolgern der Saison und den abschließenden Staffeln. Wir wollen den zuletzt positiven Trend aus Kontiolahti mitnehmen und gerade am Schießstand mannschaftsübergreifend besser performen. Dies ist die absolute Grundlage, um in der Weltspitze mitmischen zu können. Bei den Sprints möchten wir die zuletzt guten Resultate einiger auf eine größere Gruppe ausweiten. Ähnlich wie bei den Massenstarts in Kontiolahti, wollen wir auch bei den Verfolgern eine gute, wettbewerbsfähige Rolle spielen. In der letzten Saison gehörte diese Wettkampfform nicht unbedingt zu unseren Stärken. Für die Staffeln am Sonntag haben wir uns vorgenommen, wieder das Podium anzugreifen und bis zum Schluss darum mitzukämpfen,“ so Felix Bitterling, Sportdirektor Biathlon, in einer Verbandsmitteilung.
Vier Wochen Dunkelheit reichen
„Ich bin sehr zufrieden mit den Wettkämpfen in Kontiolahti. Mit den Plätzen fünf, vier und drei kann ich mit einem sehr positiven Gefühl nach Hochfilzen reisen. Ich war seit vier Wochen in Finnland und freue mich jetzt sehr auf Sonne und die Berge. Die eine Woche in Vuokatti, in der ich nicht optimal trainieren konnte, und die zwei Tage in Kontiolahti, in denen ich nicht ganz fit war, habe ich versucht, mich nicht verrückt zu machen. Ich habe den ganzen Sommer und Herbst gut trainiert, sodass mich das jetzt nicht verunsichern muss. Ich freue ich mich jetzt erstmal auf daheim. Nach vier Wochen in der Dunkelheit reicht mir das jetzt auch. Daheim möchte ich nochmal abschalten, andere Leute sehen und die Speicher für Hochfilzen auffüllen. Da geht es am Freitag wieder von Null los. Man darf nie locker lassen im Biathlon, das ist ein hartes Business. Aber ja, das ist auch wieder eine Challenge, auf die ich mich freue,“ so Franziska Preuß in der Mitteilung des DSV.
Zufrieden mit aktueller Verfassung
„Die ersten beiden Wettkampfwochenenden in Kontiolahti liefen gut. Ich bin mit meiner aktuellen Verfassung und dem Podestplatz im Sprint sehr zufrieden. Jetzt geht es als nächstes zum Weltcup nach Hochfilzen. Ich freue mich schon auf die Kulisse und die Fans vor Ort. Zwischen den Rennen ist nicht viel Zeit, aber ich werde die Zeit für Regeneration daheim nutzen. Vielleicht liegt ja auch schon etwas Schnee in der Heimat, und man kann von der Haustür weg mit den Ski laufen,“ wird Philipp Nawrath in der PM des DSV zitiert.
Der Wettkampfplan
13.12.2024 – 11.30 Uhr: Sprint Damen, 7,5 km
13.12.2024 – 14.20 Uhr: Sprint Herren, 10 km
14.12.2024 – 12.30 Uhr: Verfolgung Damen, 10 km
14.12.2024 – 14.45 Uhr: Verfolgung Herren, 12,5 km
15.12.2024 – 11.30 Uhr: Staffel Damen, 4 x 6 km
15.12.2024 – 14.15 Uhr: Staffel Herren, 4 x 7,5 km
Die Rennen aus Hochfilzen werden vom ZDF und von EUROSPORT übertragen.