Johannes Thingnes Boe gewinnt das Verfolgungsrennen beim Biathlon Weltcup in Annecy Le Grand Bornand vor den Franzosen Eric Perrot und Emilien Jacquelin. Danilo Riethmüller macht mit der schnellsten Verfolgungszeit einen großen Sprung nach vorne und wird auf Rang sieben bester Deutscher.
Die Jagd nach Newcomer Martin Uldal
Martin Uldal, der norwegische Senkrechtstarter war nach seinem Sprintsieg in Annecy Le Grand Bornand, der gleichzeitig sein erster Weltcupsieg war, der Gejagte in der Verfolgung. Nur 1,4 Sekunden hinter ihm ging bereits der Dominator Johannes Thingnes Boe ins Rennen. Aber auch der Drittplatzierte aus dem Sprint, der Schwede Sebastian Samuelsson hatte nur 10,8 Sekunden Rückstand und nicht zuletzt Philipp Horn aus Deutschland, der mit 28,6 Sekunden Rückstand als Vierter auf die Jagd ging. Johannes Thingnes Boe siegte zuletzt in der Verfolgung in Hochfilzen, führte vor dem Start in der Verfolgungswertung und war demnach im gelb-roten Trikot unterwegs. Mit Eric Perrot, Emilien Jacquelin und Quentin Fillon Maillet starteten drei Franzosen in aussichtsreicher Position und wollten den Norwegern gerade vor ihrem Heimpublikum Paroli bieten. Bei vier Schießeinlagen war es wichtig vor allem am Schießstand fehlerfrei zu arbeiten.
J. T. Boe und Uldal bleiben an der Spitze
Wie zu erwarten übernahm Johannes Thingnes Boe im ersten Teil der ersten Runde schnell die führende Position, später ging Uldal wieder nach vorne und mit 13,9 Sekunden Vorsprung kamen sie gemeinsam zum ersten Anschlag. Beide blieben fehlerfrei und wie zuvor bogen sie auch in die nächste Runde gemeinsam ein. Der Franzose Emilien Jacquelin hat von den Verfolgern am meisten Boden gut gemacht und mit 31,6 Sekunden Rückstand war er nach fehlerfreiem Schießen auf die dritte Position nach vorne gerückt. Philipp Horn brachte die Null, auch Justus Strelow und Danilo Riethmüller begannen das Rennen mit fehlerfreiem Schießen. Philipp Horn kam als Sechster in die Spur zurück, Nawrath nach einer Strafrunde als Achter und Justus Strelow als Elfter.
Martin Uldal patzt – die Deutschen arbeiten sich vor
Die beiden Norweger hatten ein Dreiergespann aus Jacquelin, Sebastian Samuelsson und Sturla Holm Laegreid mit gutem Abstand hinter sich. Philipp Horn musste zu diesem Trio etwas abreißen lassen und hatte den Franzosen Eric Perrot an den Skienden. Zum zweiten Anschlag machten sich wieder beide Norweger gemeinsam bereit. Uldal setzte den ersten Treffer, ließ aber zwei Fehlschüsse folgen, während J. T. Boe abräumte und als Erster zurück in die Spur kam mit 23,6 Sekunden Vorsprung vor dem Franzosen Jacquelin, gefolgt von Samuelsson und Laegreid. Uldal kam knapp vor Perrot zurück ins Rennen und hatte durch die beiden Strafrunden einen Rückstand von 41,4 Sekunden auf J. T. Boe. Dahinter kamen Horn auf der sieben, gefolgt von Nawrath und Strelow. Danilo Riethmüller hielt sich auch im zweiten Anschlag schadlos und hatte sich dadurch auf die elfte Position nach vorne gearbeitet. Johannes Kühn absolvierte die ersten beiden Schießen perfekt und lag auf Rang 14.
J. T. Boe lässt den Verfolgern keine Chance
Von vorne sein eigenes Rennen zu bestimmen, das liebt J. T. Boe und mit einem Vorsprung von gut einer Strafrunde absolvierte er das Rennen Richtung drittes Schießen. Hinter ihm kämpften Jacquelin und Samuelsson um jeden Meter während Laegreid dahinter lauerte. Schnell räumte Boe an der Spitze seine fünf Scheiben ab, für die Verfolger ging es in die Strafrunde. Der Schwede Samuelsson mit zwei, Jacquelin nur mit einer und dadurch behauptete er mit 44,1 Sekunden Rückstand auf die Führung vorerst Rang zwei, gefolgt von Eric Perrot, Sturla Holm Laegreid und den aus der Strafrunde zurück in die Loipe kommenden Schweden. Philipp Horn bog als Sechster in die nächste Runde ein, hinter ihm Danilo Riethmüller und Justus Strelow. Philipp Nawrath war nach einem weiteren Fehler zurückgefallen und nunmehr Zwölfter.
Wer gewinnt den Kampf um Silber und Bronze?
J. T. Boe baute seinen Vorsprung auf die beiden Franzosen Jacquelin und Perrot aus und auch die deutschen Verfolger Horn, Riethmüller und Strelow kamen nicht weiter nach vorne. 46,9 Sekunden vor seinen Verfolgern kam er zum entscheidenden Schießen. Der erste Schuss verfehlte das Ziel, vier Treffer folgten und schon war er weg Richtung Strafrunde, bevor die Verfolger zum Schießstand kamen. Jacquelin schoss als erster und wie Boe ging der erste weg und vier Treffer folgten. Laegreid verfehlte zwei Scheiben, nur Eric Perrot hielt sich schadlos und nahm mit 35,4 Sekunden Rückstand die Verfolgung auf, sein Teamkollege Emilien Jacquelin kam nur 7,7 Sekunden später. Die beiden kämpften um die verbliebenen Podestplätze hinter J. T. Boe. Der Rückstand von Laegreid, Soerum und Samuelsson war bereits zu groß um in den Kampf um die Medaillen eingreifen zu können. Philipp Horn und Danilo Riethmüller, die beide auch eine Extrarunde im entscheidenden Anschlag kassierten lagen auf den Rängen sieben und acht und hatten Sichtkontakt zum Schweden Samuelsson auf Rang sechs. Johannes Thingnes Boe gewann die Verfolgung in Annecy Le Grand Bornand in 31:25,4 Minuten (1 Fehler) und feierte damit seinen 88. Weltcupsieg. Der 23jährige Eric Perrot blieb fehlerfrei und kam 27,6 Sekunden dahinter auf Rang zwei ins Ziel. Emilien Jacquelin komplettierte das Podest (2 Fehler) mit einem Rückstand von 47,5 Sekunden. Der Norweger Vebjoern Soerum (2 Fehler) wurde Vierter vor Sebastian Samuelsson (5 Fehler) auf Platz fünf, gefolgt von Sturla Holm Laegreid (3 Fehler). Martin Uldal landete nach insgesamt sechs Fehlern nur auf Rang 21.
Danilo Riethmüller bester Deutscher
„Ich bin froh, dass ich das, was ich mir im Training erarbeitet habe, rüberbringen konnte,“ so Danilo Riethmüller nach dem Wettkampf im Interview der ARD. Mit der schnellsten isolierten Verfolgungszeit und mit der zweitschnellsten Schlussrunde, nur 0,4 Sekunden hinter dem Schweden Martin Ponsiluoma, machte Danilo Riethmüller einen Satz von 29 auf den siebten Rang. „Das gibt mir auf jeden Fall Selbstvertrauen für die kommenden Rennen und die kommenden Aufgaben und ich möchte da auf jeden Fall weiter anknüpfen.“ Nach drei fehlerfreien Schießen blieb ausgerechnet im entscheidenden Schießen eine Scheibe schwarz. „Dann ist mir beim letzten Stehendschießen einer weggegangen, aber ich glaube, da kann man darüber hinwegsehen, im Vergleich zu den Rennen in der Vergangenheit, die am Schießstand nicht so ganz gut gelaufen sind.“ Zuletzt unzufrieden mit seinem Schießen gab er zu „es hat ziemlich in mir gearbeitet“. Direkt hinter ihm platzierte sich Philipp Horn auf Platz acht. „Es ist mir heute etwas schwerer gefallen, an die Gruppen ranzulaufen oder die Gruppen zu halten, das war richtig hart. Mit der Schießleistung bin ich zufrieden, 90 %, das ist das was ich mir vornehme und ich denke mit dem achten Platz kann ich ganz gut leben. Jetzt geben wir morgen noch einmal richtig Gas.“ Justus Strelow verlor auf der Schlussrunde und wurde 13. Philipp Nawrath kam auf Rang 17 ins Ziel, Johannes Kühn (3 Fehler) auf Rang 23 und Simon Kaiser (6 Fehler) erreichte Platz 47. Simon Eder, einzigster Starter für Österreich, platzierte sich von Rang 45 aus gestartet nach einem Fehler auf Platz 27. Der Schweizer Jeremy Finello (5 Fehler) kam auf Rang 34, Joscha Burkhalter (1 Fehler) belegte Rang 36 und Sebastian Stalder (1 Fehler) fiel von Rang 14 auf den 50. Platz zurück.
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