Nordische Kombination vor dem Heimweltcup in Schonach: „Die Vorfreude könnt‘ nicht größer sein!“

Svenja Wuerth (GER) muss in diesem Jahr krankheitsbedingt auf einen Start in Schonach verzichten.
Svenja Wuerth (GER) muss in diesem Jahr krankheitsbedingt auf einen Start in Schonach verzichten. © Volk/NordicFocus

Aus deutscher Sicht steht den Nordischen Kombinierern am Wochenende eines der Saisonhighlights ins Haus: das Heimspiel in Schonach mit dem traditionellen Schwarzwaldpokal. Insgesamt 18 deutsche und elf österreichische Aktive werden am Start stehen.

Schonach macht’s möglich

 

 

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Lange wurde gezittert, die Schneekontrolle, die üblicherweise am Donnerstag der Vorwoche stattfindet, wurde um drei Tage verschoben, da zu warmes Wetter wieder einmal für Schneemangel im Schwarzwald gesorgt hatte. Die zahlreichen Helfer vor Ort gaben alles und produzierten Unmengen an Kunstschnee, um Schanze und Loipe wettkampftauglich zu präparieren. Am Sonntagmittag kam dann jedoch die erlösende Nachricht: Die Wettkämpfe können stattfinden. „Ein Riesendankeschön an das OK und die Helfer. Hut ab, was die einmal mehr bereitgestellt haben, um einen Wettkampf möglich zu machen!“, spricht Nathalie Armbruster den Aktiven aus der Seele.

Schwarzwaldpokal-Tradition lebt fort

Mari Leinan Lund (NOR) gewann 2024 die erste Ausgabe des Schwarzwaldpokals der Frauen.
Mari Leinan Lund (NOR) gewann 2024 die erste Ausgabe des Schwarzwaldpokals der Frauen. © Volk/NordicFocus

Für das Wochenende in Schonach sind insgesamt vier Wettkämpfe vorgesehen: Samstags stehen für Frauen wie Männer Gundersens auf dem Plan, Sonntags Compact-Wettbewerbe. Gesprungen wird von der Langenwaldschanze (HS 100), gelaufen auf einer Zwei-Kilometer-Schleife im Wittenbachtal oberhalb der Stadt. Im Gundersen laufen die Frauen fünf Kilometer, die Männer zehn. Im Compact Race dagegen beträgt die Distanz für die Männer 7,5 Kilometer, die Frauen laufen auch hier fünf Kilometer. Die Sieger der Wettkämpfe am Samstag werden zudem mit dem traditionellen Schwarzwaldpokal belohnt, den es seit 1967 gibt. Einem Wanderpokal, den man(n) nur behalten darf, wenn ein Athlet dreimal in Folge oder fünf Mal insgesamt gewinnt. Im letzten Jahr gewann Jarl Magnus Riiber (NOR), der jedoch 2023 nicht am Start war. So ist bereits sichergestellt, dass das Original auch in diesem Jahr im Schwarzwald bleiben wird. Für die Frauen wurde im vergangenen Jahr eine eigene Trophäe geschaffen, als der Wettbewerb erstmals auch für die Kombiniererinnen stattfand. Die Erstausgabe gewann Mari Leinan Lund (NOR), die jedoch in diesem Jahr nach langer Verletzungspause noch nicht wieder am Start stehen wird.

DSV mit nationaler Gruppe am Start

Jakob Lange (GER) startet beim Weltcup in Schonach.
Jakob Lange (GER) startet beim Weltcup in Schonach. © Volk/NordicFocus

Neben den sieben Damen und den acht Herren, die gewöhnlich im Weltcup starten, darf der DSV beim Heimspiel zusätzlich drei weitere Starter einsetzen. Diese Plätze verdienten sich Jakob Lange, Simon Mach und Richard Stenzel, die zuletzt im Continental Cup gute Leistungen zeigen konnten. Zudem nominierten Frauen-Bundestrainer Florian Aichinger und der Leitende Trainer der Herren, Eric Frenzel, folgende Athleten: Nathalie Armbruster, Maria Gerboth, Trine Göpfert, Cindy Haasch, Anne Häckel, Ronja Loh und Jenny Nowak sowie Manuel Faißt, Vinzenz Geiger, David Mach, Johannes Rydzek, Julian Schmid, Tristan Sommerfeldt, Wendelin Thannheimer und Terence Weber.

Svenja Würth muss passen

Svenja Wuerth (GER) muss krankheitsbedingt auf einen Start in Schonach verzichten.
Svenja Wuerth (GER) muss krankheitsbedingt auf einen Start in Schonach verzichten. © Volk/NordicFocus

Mit Svenja Würth muss ausgerechnet eine der Schwarz-wälderinnen aufgrund langwieriger Folgen eines Nebenhöhlen-infekts weiter pausieren. „Leider kämpfe ich seit Ende Oktober damit, nachdem ich eine Nasennebenhöhlenentzündung hatte – und bis dahin eine klasse Form. Ich war körperlich aus der Bahn geworfen, habe es aber Richtung Weltcup-Auftakt in Lillehammer geschafft einigermaßen in Form zu sein. Um dort festzustellen, dass sich mein Körper mit Atemnot und Schüttelfrost doch noch gegen derartige Belastungen sträubt. Ich bin eher aus Norwegen abgereist, bin bis Ramsau wieder in die Spur gekommen und habe mit dem Massenstart dort, auf den ich mich gezielt beschränkt hatte, gedacht, dass ich es gut weggesteckt habe und ich über Weihnachten/Neujahr einen weiteren Trainingsblock starten kann – es hat aber wieder nicht sollen sein, direkt nach der Rückkehr aus Ramsau war ich wieder drei Wochen krank, ein weiterer hartnäckiger Infekt mit Fieber. Letzte Woche bin ich langsam wieder eingestiegen, letztes Wochenende stand ich das erste Mal wieder auf Langlaufskiern – Schonach kommt für mich zu früh, so weh das tut,“ so das Update der Baiersbronnerin.

Auch ÖSV-Team ist gut vorbereitet

Johannes Lamparter (AUT) konnte 2023 bereits in Schonach gewinnen.
Johannes Lamparter (AUT) konnte 2023 bereits in Schonach gewinnen. © Volk/NordicFocus

Acht Herren und drei Damen bringen die Österreicher mit in den Schwarzwald. Auch sie wussten die lange Pause gut zu überbrücken. „Die Mannschaften nutzten die Pause für zwei Trainingsblöcke in Seefeld in Tirol, um einerseits an der Basis zu arbeiten, aber auch alte Schwächen auszumerzen, wie Herren-Cheftrainer Christoph Bieler erklärt. „Wir haben die doch lange Pause gut genützt, um viel im Grundlagen- und Kraftbereich zu arbeiten. Leider hatten wir nach Weihnachten auch einige Krankheitsfälle, jetzt sind aber soweit wieder alle fit. Nur Lukas Greiderer hat eine leichte Verkühlung, er wird aber trotzdem in Schonach starten. Wir haben in der ersten Periode gesehen, dass wir uns doch noch in einigen Bereichen verbessern können, da haben wir die Hebel bei den Trainingstagen in Seefeld angesetzt. Die Verhältnisse waren perfekt, die Schneebedingungen in Seefeld sind richtig gut. Ob die Athleten in Schonach schon bei 100% sind, ist schwer zu sagen. Die Entwicklung ist jedoch sehr positiv, speziell was unsere beiden Zugpferde Johannes Lamparter und Stefan Rettenegger anbelangt“, so Christoph Bieler. Das österreichische Team: Johannes Lamparter, Lukas Greiderer, Franz-Josef Rehrl, Martin Fritz, Paul Walcher, Fabio Obermeyr, Stefan Rettenegger, Thomas Rettenegger; Lisa Hirner, Annalena Slamik, Claudia Purker.

Große Vorfreude auf die tolle Stimmung

Jarl Magnus Riiber (NOR) bedankt sich beim tollen Schonacher Publikum.
Jarl Magnus Riiber (NOR) bedankt sich beim tollen Schonacher Publikum. © Volk/NordicFocus

Neben der allgemeinen Vorfreude auf die ersten Wettkämpfe nach langer Zeit freuen sich insbesondere die DSV-Aktiven auf die traditionell tolle Stimmung beim Heimspiel. „Ich bin froh, dass der Weltcup überhaupt stattfinden kann und die Bedingungen vor Ort richtig gut sein sollen. Auf unseren einzigen Heim-Weltcup in dieser Saison freue ich mich ganz besonders. Oft war das schon der coolste und schönste Weltcup im Jahr, und ich glaube, das wird dieses Jahr auch wieder so,“ bringt Jenny Nowak die Stimmung im Team auf den Punkt. Die Schwarzwälderin Nathalie Armbruster kann es kaum erwarten: „Es ist endlich wieder so weit, die Vorfreude könnt‘ nicht größer sein, die Atmosphäre ist wahnsinnig cool: Der Weltcup in Schonach ist definitiv auch diese Saison wieder ein Highlight […]. Das Coole an Schonach ist, wie viele Menschen immer dorthin kommen und die Nordische Kombination feiern. Ein Heim-Weltcup bedeutet irgendwo aber auch mehr Druck, weil man noch einmal mehr zeigen will, was man kann. Letztendlich möchte ich einfach die positive Stimmung und die einzigartige Schonacher Atmosphäre mitnehmen.“

Im Zeichen der Nachhaltigkeit: Kostenlos mit dem ÖPNV an- und abreisen

Beste Stimmung ist Tradition beim Weltcup in Schonach.
Beste Stimmung ist Tradition beim Weltcup in Schonach. © Volk/NordicFocus

Damit die Menschen auch möglichst zahlreich und zudem umweltfreundlich an die Wettkampfstätten gelangen können, gibt es von Seiten der Veranstalter wichtige Informationen: Die Eintrittstickets gelten gleichzeitig als Fahrkarte im ÖPNV. Somit können die Ticketinhaber aus ganz Baden-Württemberg kostenlos mit Bus oder Bahn nach Schonach anreisen. In den Stoßzeiten sorgen zusätzliche Busse zwischen dem Bahnhof Triberg und Schonach für ein rechtzeitiges Erreichen der Wettkampfstätten. Der Veranstalter hofft, dass viele Zuschauerinnen und Zuschauer das Angebot, klimafreundlich in den Schwarzwald zu kommen, nutzen werden. Auch darüber hinaus fördert der Veranstalter die Nachhaltigkeit: Im Rahmen der #SCHNEEvonMORGEN- Kampagne setzt man sich für eine Gestaltung des Weltcups basierend auf den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen ein. Dazu gehört zum Beispiel die Stromerzeugung durch Photovoltaik auf dem Loipenhaus, der Einsatz von wiederverwendbarem Geschirr statt Wegwerfprodukten und der Bezug von regionalen Dienstleistern und Partnern wie z.B. Schwarzwaldmilch, sowie die Beheizung des VIP-Zelts und des gemeinsamen Wachszelts statt wie bisher mit Öl nun erstmals mit Pellets oder Hackschnitzeln. Dadurch wird der CO₂-Fußabdruck wesentlich verringert.

Zeitplan

Freitag, 17.1.2025
9.00 Uhr: offizielles Langlauftraining
12.00 Uhr: offizielles Sprungtraining Damen HS100
12.30 Uhr: provisorischer Wertungsdurchgang Damen HS100
13.30 Uhr: offizielles Sprungtraining Herren HS100
14.30 Uhr: provisorischer Wertungsdurchgang Herren HS100

Samstag, 18.1.2025
8.30 Uhr: Probedurchgang Herren HS100
9.30 Uhr: Wertungsdurchgang Herren HS100
10.45 Uhr: Wertungsdurchgang Damen HS100
13.10 Uhr: Langlauf Damen 5km
13.40 Uhr: Langlauf Herren 10km

Sonntag, 19.1.2025
8.15 Uhr: Probedurchgang Herren Compact HS100
9.15 Uhr: Wertungsdurchgang Herren Compact HS100
10.30 Uhr: Wertungsdurchgang Damen Compact HS100
14.15 Uhr: Langlauf Herren Compact 7.5km
15.40 Uhr: Langlauf Damen Compact 7.5km