Biathlon EM 2025: Anna-Karin Heijdenberg und Sivert Guttorm Bakken sind Europameister im Sprint

Vetle Sjaastad Christiansen (NOR), Sivert Guttorm Bakken (NOR), Fredrik Muehlbacher (AUT), (l-r) © Manzoni/IBU

Die Schwedin Anna-Karin Heijdenberg und der Norweger Sivert Guttorm Bakken sind Europameister im Sprint. Bei der offenen Biathlon Europameisterschaft in Martell (ITA) stand der Österreicher Fredrik Mühlbacher nach Einzel-Silber im Sprint erneut auf dem Podest. Johanna Puff, Lucas Fratzscher und David Zobel platzierten sich in den Top-10 und haben sich dadurch eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung geschaffen.

Schwedin Anna-Karin Heijdenberg ist Sprint-Europameisterin

Anna-Karin Heijdenberg (SWE) © Manzoni/IBU

111 Damen starteten beim Sprint der Damen bei der offenen Biathlon Europameisterschaft in Martell in Südtirol. Die Bedingungen ohne Niederschläge mit Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt waren hervorragend ebenso die Pistenverhältnisse. Die Schwedin Anna-Karin Heijdenberg übernahm früh die Führung. Die 24jährige ging das Rennen leicht verhalten an, und zündete in der zweiten und vor allem in der dritten Runde den Turbo. Nur 3,6 Sekunden in der Gesamtlaufzeit hinter der Schnellsten und mit zehn Treffern am Schießstand kam sie mit einem Vorsprung von 49,3 Sekunden als Europameisterin ins Ziel. An ihre Zeit kam keine mehr heran aber hinter ihr ging es äußerst eng zu und die Plätze hinter Heijdenberg entschieden sich förmlich auf den letzten Metern. Dass um jede Hundertstelsekunde gekämpft wurde zahlte sich für die im Ziel völlig erschöpften Athletinnen aus. Anna-Karin Heijdenberg stand bereits im Eröffnungseinzel hinter den beiden Deutschen Johanna Puff und Marlene Fichtner auf dem Podest. Bereits dort überzeugte sie mit ihrer Laufleistung und kam trotz dreier Strafminuten für drei Fehlschüsse am Ende nur 18 Sekunden hinter der fehlerfrei gebliebenen Sprint-Europameisterin Johanna Puff ins Ziel. Sprintsilber holte sich die Französin Amandine Mengin. Nach einer Strafrunde hatte sie im Ziel einen Rückstand von 49,3 Sekunden und nur 0,1 Sekunden danach platzierte sich die Lettin Baiba Bendika nach zwei Strafrunden auf dem Bronzerang. Die Norwegerin Marthe Krakstad Johansen traf die zehn Scheiben und verpasste das Podest auf Rang vier um 1,5 Sekunden. Sophie Chauveau aus Frankreich hat im entscheidenden Schießen eine Medaille vergeben. Sie brachte zwei Schüsse nicht ins Ziel und landete nur 4 Sekunden hinter Johansen auf dem fünften Rang. Die weitere Norwegerin Siri Skar (1:0) lag 0,6 Sekunden hinter Chauveau auf Rang sechs. Heijdenberg kann mit gutem Vorsprung als Gejagte in die Verfolgung starten, aber dahinter dürfte es einen spannenden Kampf um die weiteren Plätze geben.

 

Johanna Puff beste Deutsche

Johanna Puff (GER) © Manzoni/IBU

Am Schießstand arbeiteten sowohl Johanna Puff und auch Stefanie Scherer fehlerlos. In der Spur kamen alle deutschen Starterinnen nicht an die Laufleistung der Besten heran. Puff lag eingangs der Schlussrunde noch an der dritten Position, hat aber gerade auf der Schlussrunde deutlich eingebüßt und wurde schließlich auf dem siebten Rang mit einem Rückstand von 58,4 Sekunden beste Deutsche. Auch Stefanie Scherer kam in der letzten Runde nicht an die Laufbestzeiten heran. Trotz tadelloser Leistung am Schießstand belegte sie am Ende nur Rang 17 mit einem Rückstand von 1:31 Minuten. Anna Weidel blieb liegend fehlerfrei, kassierte im stehenden Anschlag zwei Strafrunden und belegte mit 2:14 Minuten Rückstand Rang 37. Marlene Fichtner, ebenfalls mit zwei Extrarunden belastet kam auf Platz 47 ins Ziel und Marion Wiesensarter überquerte die Ziellinie nach zwei Fehlern auf Rang 49. Diese fünf und auch Julia Kink auf Rang 60 (2:3) haben sich für die Verfolgung qualifiziert.
Aus dem Team der Österreicherinnen landete Anna Juppe (1:1) als Beste auf dem 14. Platz und Anna Andexer (1:2) wird von Rang 19 aus in die Verfolgung gehen. Lea Meier kam als beste Schweizerin (0:1) auf Platz 22. 

Ergebnis Sprint Damen

Österreicher Mühlbacher holt zweite Medaille – Bakken gewinnt vor Christiansen

Am Nachmittag bei den Herren gingen 132 Starter in den EM-Sprint. Unter den ersten Startern war der Österreicher Fredrik Mühlbacher, er brachte alle zehn Schüsse ins Ziel und kam schließlich mit einem knappen Vorsprung vor dem Italiener Patrick Braunhofer in die letzte Runde. Mühlbacher war in der Spur gut unterwegs, baute seinen Vorsprung auf der Schlussrunde noch aus und überquerte die Ziellinie als vorerst Führender. Der Schwede Emil Nykvist, ebenfalls mit zehn Treffern, attackierte die Laufzeit von Mühlbacher, war aber in der Schlussrunde minimal langsamer unterwegs und kam schließlich hinter dem Österreicher ins Ziel. Mühlbachers Führung hielt bis der Sprint-Europameister Isak Frey nur 4,8 Sekunden hinter ihm in die letzte Runde ging, auf der Schlussrunde zwar aufholte und sich schließlich auch hinter ihm mit 2,5 Sekunden Rückstand einreihte. Mühlbacher hat mit fehlerfreiem Schießen eine Zeit vorgelegt, die auch von den starken Norwegern nur schwer zu egalisieren war und um ihn von der Führungsposition zu verdrängen war offensichtlich zwingend die Null erforderlich. Wenig später attackierte der weitere Norweger Vetle Sjaastad Christiansen die Spitzenposition. Er hielt sich in beiden Schießen schadlos, verlor Richtung Ziel gegenüber Mühlbacher, der eine grandiose Schlussrunde lief, aber der Vorsprung von Christiansen war groß genug. Er rettete 3,6 Sekunden Vorsprung und verdrängte Fredrik Mühlbacher auf den Silberrang. Christiansen blieb nicht lange in Führung. Sein Teamkamerad Sivert Guttorm Bakken war ebenso fehlerfrei geblieben, hatte Rückstand auf Christiansen als er in die Schlussrunde einbog aber durch die bessere Schlussrunde und über die Zeit informiert kam er 6,6 Sekunden vor Christiansen ins Ziel. Sivert Guttom Bakken ist Sprint-Europameister vor Vetle Sjaastad Christiansen und Fredrik Mühlbacher. Die drei Podestplatzierten waren schnell in der Spur unterwegs und überzeugten mit zehn Treffern am Schießstand. Rang vier belegte Sverre Dahlen Aspenes. Nach zwei Strafrunden fehlten ihm mit der schnellsten Gesamtlaufzeit nur 1,8 Sekunden zur Bronzemedaille. Isak Frey (NOR) wurde Fünfter und der Schwede Emil Nykvist rangierte am Ende auf Rang sechs.      

Fratzscher und Zobel zeitgleich auf Rang Neun

Lucas Fratzscher und später David Zobel waren beide mit einer Strafrunde belastet und haben sich mit exakt dem gleichen Rückstand von 24,7 Sekunden auf den Sieger als beste Deutsche auf Rang neun platziert. Franz Schaser kam sogar fehlerfrei durch und hat mit lediglich 32,6 Sekunden Rückstand die Ziellinie auf Rang 14 überquert. Ihre Abstände nach vorne sind relativ gering und in der Verfolgung mit vier Schießeinlagen kann es, wenn sie auch im Jagdrennen so treffsicher agieren, durchaus weiter nach vorne gehen. Roman Rees war als erster der DSV-Herren ins Rennen gegangen, hat in beiden Schießen eine Scheibe verfehlt und kam mit einem Rückstand von 1:05 Minuten auf Rang 26. Simon Kaiser war in der Spur richtig schnell unterwegs aber am Schießstand hat es nicht fehlerfrei geklappt. Zwei Fehler im Liegendanschlag folgten zwei weitere im Stehen. Dennoch qualifizierte er sich auf Rang 33 für die Verfolgung (+ 1:18 Min.). Fabian Kaskel hat die Verfolgung auf Rang 90 nicht erreicht (0:2, + 3:37,7 Min.). Bester Schweizer wurde James Pacal. Am Schießstand fehlerfrei platzierte er sich mit einem Rückstand von 42,6 Sekunden als 19. Im Gegensatz zu den Damen, wo Anna-Karin Heijdenberg mit einem großen Vorsprung ins Jagdrennen geht, sind die Abstände bei den Herren bis zu Rang 24 unter einer Minute.   

Ergebnis Sprint Herren

Aktueller Medaillenspiegel

Der weitere Wettkampfplan der EM in Martell