
Milla Grosberghaugen Andreassen wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und sie feierte einen souveränen Sieg im Klassik-Massenstart wie auch Lars Heggen später bei den Junioren, wo Jakob Moch die Medaille nur um Haaresbreite verpasste.
Favoritin setzt sich durch
Zu Beginn der zweiten vier Kilometer langen Runde bildete sich eine zehnköpfige Spitzengruppe, die sich danach kontinuierlich verkleinerte. Dabei spielten auch Materialunterschiede eine Rolle, denn viele Athletinnen, darunter Mitfavoritinnen wie Sammy Smith, Margot Tirloy und Olivia Puranen hatten zu spitz gewachst. Kurz vor Beginn der letzten Runde versuchte sich Topfavoritin Milla Grosberghaugen Andreassen aus der Vierergruppe abzusetzen und im Stadion an der Verpflegungszone hatte sie nur noch ihre Teamkollegin Hanna Engesæter Sørbye hinter sich hatte. Nun erhöhte Andreassen merklich das Tempo und Alison Mackie gelang es nicht mehr, die kleine Lücke zu schließen. Die Französin Annette Coupat musste sich nun damit anfreunden, keine Medaille zu gewinnen – sie verlor mehr und mehr Zeit. Im Kampf um den Sieg entschied Andreassens Stärke, aber auch das Wachs. Sørbye bekam einen Kilometer vor dem Ziel auch noch Probleme mit nachlassendem Steigwachs, so dass sie das tempo nicht mehr mitgehen konnte. Wenig später schlug sie auch noch mit dem Stock gegen ein v-Board und verpasste zunächst den ersten Ersatzstock, so dass sie nicht immer wieder nervös nach hinten zu Alison Mackie umdrehte. Vorn feierte die 19-jährige Osloerin Milla Grosberghaugen Andreassen ungefährdet ihren dritten Titel als Junioren-Weltmeisterin. Die gleichaltrige Hanna Engesæter Sørbye rettete die Silbermedaille knapp vor Alison Mackie ins Ziel, die als erste kanadische Juniorin seit 1989 eine Medaille gewann [Marie Josée Pepin gewann damals Silber hinter Stefania Belmondo]. Rang vier ging an Annette Coupat, die den Spuren ihrer großen Geschwister Sabin und Liv folgt. Beatrice Laurent aus dem westitalienischen Olympiaort Pragelato wurde Fünfte vor der nächsten Norwegerin Ingeborg Synstnes Hole sowie Olivia Puranen aus Finnland und der Französin Margot Tirloy.
Endreß und Bucher in Top-15
Als sich früh im Rennen zehn Athletinnen absetzten, zeigte sich danach über weite Strecken des Rennens die Tirolerin Heidi Bucher für die Tempoarbeit in der Verfolgergruppe verantwortlich. Durch von vorne zurückfallende Läuferinnen ging es für diese Gruppe am Ende sogar noch um Platz neun, wozu der Österreicherin aber in den letzten Anstiegen die Kräfte fehlten. Besser hielt die Allgäuerin Anna Endreß mit, die am Ende gute 13. wurde mit zehn Sekunden Rückstand auf Platz neun. Heidi Bucher wurde 15. Die beste Schweizerin Anina Hutter konnte schon in der zweiten Runde nicht mehr mit dieser Gruppe mitgehen und wurde dennoch noch 20. Ihre Teamkolleginnen Leandra Schöpfer und Estelle Darbellay wurden 30. und 33., während die zweitbeste DSV-Läuferin Seline Stadler 35. wurde. Die Thüringerin hatte wie auch die Allgäuerin Lena Einsiedler, die 39. wurde, das Tempo in der ersten Runde schon nicht mehr mitgehen können. Die vierte Schweizerin Ilaria Gruber gab das Rennen früh auf.
Heggen jubelt über Gold
Auf den ersten Kilometern des Massenstarts der Junioren brachte sich der Schwede Erik Bergström nachdrücklich in Erinnerung, nachdem er im Sprint nach einem blöden Sturz in der letzten Kurve das Finale verpasst hatte. Auch diesmal lief es aber nicht rund für den Schweden und er gab das Rennen nach drei Runden auf. Nachdem Bergström in der Führung abgelöst wurde, zeigten sich auch alle vier Italiener sowie die Norweger Lars Heggen und Filip Skari und Deutschlands Jakob Moch auf den ersten Positionen, während sich das Hauptfeld immer weiter verkleinerte. Unter der Tempoarbeit von Skari konnten sich Ende der dritten Runde sieben Athleten absetzen, darunter auch Jakob Moch. Aber die Norweger hielten die Geschwindigkeit weiter hoch, so dass immer mehr Läufer Probleme bekamen. Dazu gehörte auch der junge Allgäuer, als die Norweger das Tempo in einem der langen Anstiege nach etwa 15 Kilometern weiter forcierten und sich absetzten. Damit kämpften eine Runde vor Schluss zwei Athleten um Gold und drei weitere um Bronze, aber die Verfolger arbeiteten sich wieder heran. Im letzten Anstieg verschärfte Heggen erneut das Tempo und sorgte damit für seinen entscheidenden Vorsprung, der ihm den Titel einbrachte. Mit neun Sekunden Abstand kämpften vier Athleten um die weiteren Medaillen, die sich der Italiener Gabriele Matli und der Norweger Leopold Strand sicherten.
Jakob Moch wird Vierter
Für Jakob Moch reichte es knapp nicht zum Gewinn von Edelmetall, er wurde Vierter vor Filip Skari. Der 18-Jährige ist aber einer der jüngeren Athleten und bestreitet seine erste JWM, nachdem er letztes Jahr bei den Olympischen Jugendspielen im koreanischen Gangwon groß abräumte und sich anschließend ins Goldene Buch der Stadt Isny eintragen durfte. Die weiteren Plätze gingen an Davide Negroni, Marco Pinzani, dem Esten Ralf Kivil, dem vierten Italiener Federico Pozzi sowie dem Finnen Pyry Riissanen, die alle zweischen ein und zwei Minuten Rückstand aufwiesen. Jonas Müller, der wie Jakob Moch mit Medaillen aus Korea heimkehrte, hielt drei Runden mit dem kleiner werdenden Hauptfeld mit und wurde schließlich guter 14. vor dem Engadiner Isai Näff, der im Sprint Bronze gewann, und dem Steirer David Fuchs. Der Salzburger Janne Walcher wurde 22. und der Klingenthaler Janik Weidlich 25. Für den Oberstdorfer Felix Bollwein steht Rang 30 vor dem Schweizer Robin Bläsi zu Buche, dessen Landsmann Nolan Gertsch 39. wurde.
Das sagt Jakob Moch
Der 18-jährige Jakob Moch hat sein erstes JWM-Rennen so erlebt: „Das Rennen war übel krass. Ich hätte nicht gedacht, dass das so gut für mich läuft. Vor allem weil die erste Runde richtig schnell war und die Schweden richtig Tempo gemacht haben. Das hätte ich nicht gedacht, dass ich so weiter laufen kann und beim 20er vorne mithalten kann. Aber dann lief es ganz gut und ich konnte mich die ersten drei Runden gut vorne halten und dann habe ich mich durchgekämpft. Ich habe gedacht, dass das Tempo generell langsamer ist, wir länger zusammenbleiben und ich dann selber was machen muss und eine Attacke setzen, aber das haben dann doch die Norweger übernommen. Dann musste ich schauen, dass ich da dran bleibe. Auf der letzten Runde war dann am Berg die Puste weg, da konnte ich nicht mehr ganz ran. Ich musste so eine blöde 10 Meter Lücke zulaufen und dann hat mir im Zielsprint ein bisschen die Kraft gefehlt. Da hätte ich mich besser positionieren können für die letzten hundert Meter, aber…. Aber auf jeden Fall richtig gut, hätte ich so nicht erwartet. Da habe ich mich sehr drüber gefreut.“
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