Bei der Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaft 2025 in Östersund standen die Sprints der Jugend und der Junioren auf dem Programm. Bei den Jungs holt sich Lukas Tannheimer den Titel und bei den Juniorinnen wird die Österreicherin Anna Andexer Junioren-Weltmeisterin. Der Titel der weiblichen Jugend und der Titel der Junioren geht nach Norwegen. Die Gesamtsieger im Sprint des IBU Junior Cups wurden mit der kleinen Kristallkugel ausgezeichnet.
Lukas Tannheimer ist Jugend-Weltmeister im Sprint
116 Jugendliche kämpften um den Titel Weltmeister im Sprint. Lukas Tannheimer setzte sich in dem großen Feld durch und gewann nach einer Strafrunde aus dem Stehendanschlag mit einem Vorsprung von 14,8 Sekunden vor dem Franzosen Leo Carlier (0:1). Spannend wurde das Rennen noch einmal als der mit Startnummer 89 spät ins Rennen gekommene Norwerger Tov Roeysland nach der Null im Liegen auch stehend fehlerfrei blieb und nur 0,8 Sekunden hinter dem führenden Tannheimer in die Schlussrunde kam. Roeysland lag läuferisch deutlich hinter Tannheimer, fiel während der letzten Runde sogar noch hinter den Franzosen Carlier zurück und überquerte die Ziellinie 17,1 Sekunden hinter Tannheimer auf dem Bronzerang. Bitter für den weiteren Deutschen Koni Kübler, der bis dahin Dritter war. Kübler verfehlte liegend eine Scheibe, hielt sich stehend schadlos und am Ende fehlten ihm 10 Sekunden auf den Bronzerang. Als Vierter hatte er aber die Blumenzeremonie erreicht, ebenso Grzegorz Galica (POL) auf Rang fünf (1:2) und Camille Grataloup-Manissolle (1:1) auf Platz sechs. Luca Anding, Ersatz für den erkrankten Hannes Lipfert sortierte sich nach drei Strafrunden auf Platz 36 ein. Nach Silber mit der Mixed-Staffel ist der Jugend-Weltmeistertitel für Lukas Tannheimer der bisher größte Erfolg des Siebzehnjährigen in seiner bisherigen Karriere. Er steht damit den Erfolgen seiner großen Schwester Julia Tannheimer in nichts nach. Auch sie gewann als Jugendliche bei der JWM 2023 in Shchuchinsk den Weltmeistertitel im Sprint.
Ergebnis Sprint Jugend männlich
Melina Gaupp beste Deutsche – Norwegerin Skog siegt
Die Norwegerin Martine Skog (18) siegte im Sprint der weiblichen Jugend mit zehn Treffern und einem Vorsprung von 17,5 Sekunden vor der Französin Louise Roguet (1 Fehler). Die Tschechin Ilona Plechacova, Jugend-Weltmeisterin im Einzel von Östersund, komplettierte das Podest auf dem Bronzerang (1:1, + 25,8 Sek.). Melina Gaupp wurde beste DSV-Starterin. Schnell in der Spur mit der sechsten Laufzeit waren dennoch drei Strafrunden (2:1) zu viel um ganz vorne angreifen zu können. Auf Platz 17 hatte Gaupp im Ziel 1:24,8 Minuten Rückstand. Leni Dietersberger landete nach zwei Strafrunden als 20. im Ziel und Lena Siegmund (1:2) belegte Platz 31. Sydeny Wüstling (3:4) wurde 65. Einen beachtlichen fünften Rang sicherte sich die Schweizerin Lena Baumann (0:1) mit einem Rückstand von 39,5 Sekunden. Damit war sie bei der Siegerehrung der Top-6 dabei.
Ergebnis Sprint Jugend weiblich
Anna Andexer gewinnt Titel bei den Juniorinnen
Im Schneeregen von Östersund kam Anna Andexer (22) am Besten zurecht. Bis zum Zieleinlauf der Österreicherin lag Sara Andersson mit Startnummer zwei nach einem Fehler an der Spitze und hinter ihr liefen reihenweise die später Gestarteten ins Ziel, aber an ihre Zeitvorgabe kamen auch die Favoritinnen nicht ganz heran. Anna Andexer lag eingangs der Schlussrunde noch 3,3 Sekunden vor der Schwedin, baute ihren Vorsprung auf der Strecke aus und ging mit der schnellsten Gesamtlaufzeit 8,9 Sekunden vor Andersson in Führung. Und diese Führung sollte reichen. Anna Andexer sicherte sich mit dem Sprint-Titel das erste Einzelgold ihrer Karriere vor der Schwedin Sara Andersson und die Französin Amandine Mengin gewann die Bronzemedaille (0:1, + 30,7 Sek.). „Heute war wieder ein super Tag und dass ich mit nur einem Fehler durchgekommen bin, ist einfach richtig cool. Ich habe mich vom Start weg sehr gut gefühlt und habe fast befürchtet, dass ich die erste Runde ein wenig zu schnell angegangen bin. Schlussendlich habe ich allerdings alle drei Runden gut durchgebracht. Ich hatte heute eine etwas spätere Startnummer und habe mitgekriegt, dass Sara Andersson, die doch als große Favoritin galt, nur einen Fehler gemacht hat. Dadurch wusste ich, dass ich mir kaum Fehler leisten darf und habe einfach versucht, alles drumherum auszublenden. Dass sich am Ende die Goldmedaille ausgeht, damit habe ich wirklich nicht gerechnet und es ist einfach genial, dass ich jetzt auch meine erste Einzelmedaille habe. Ich habe mich läuferisch gut gefühlt und wusste, dass heute etwas möglich sein könnte. Aber die Junioren Weltmeisterschaften sind immer extrem stark besetzt und daher muss bei solchen Rennen einfach alles zusammenpassen. Die Bronzemedaille im Mixed-Bewerb hat schon ein wenig Druck vom ganzen Team genommen, daher hatte ich heute nichts zu verlieren und es ist einfach cool, dass das jetzt so aufgegangen ist.“ (Quelle: PM Ski Austria)
Lotta de Buhr beste deutsche Juniorin
Lotta de Buhr aus Deutschland blieb liegend fehlerfrei, war läuferisch vorne dabei, aber stehend kam der letzte Schuss nicht ins Ziel. Lange lag sie auf Rang sechs und wurde schließlich von der fehlerfrei gebliebenen Norwegerin mit der Startnummer 95 Silje Berg-Knutsen aus den Top-6 auf den siebten Platz verdrängt. „Ich dachte mir Attacke, aber es hat nicht ganz so funktioniert, wie ich mir das erhofft hatte,“ so Lotta de Buhr nach dem Rennen in der ARD. Bei extrem nassen Schnee zeigte sich de Buhr enttäuscht, aber auch etwas ratlos im Hinblick auf ihre Laufleistung. De Buhr wollte den positiven Schwung nach dem Titelgewinn mit der Mixed-Staffel mitnehmen. „Es hat nicht funktioniert. woran es lag, weiss ich leider gerade noch nicht.“ Lea Zimmermann platzierte sich nach einer Strafrunde als Neunte und Alma Siegismund, die mit einem sehr guten Ergebnis, besser als die derzeit in der Sprintwertung des IBU Junior Cups führende Italienerin Fabiana Carpella, noch Chancen auf die kleine Kugel hatte, beendete das Rennen (0:1) auf Platz 18. „Stehend habe ich einfach abgedrückt, obwohl ich noch gar nicht im Ziel war,“ so Siegismund in der ARD, und weiter: „Die Bedingungen waren sehr schwer, körperlich habe ich mich nicht so gut gefühlt. Es war von Anfang an sehr tief und kräfteraubend. Vielleicht wird es morgen (Massenstart60) besser.“ Carpella wurde mit einem Schießfehler 13 und hat damit die Sprintwertung gewonnen. Charlotte Gallbronner kam 0,7 Sekunden hinter ihr als 19. ins Ziel. „Ich bin leider auch wieder ein bißchen enttäuscht über mein Stehendschießen. Liegend war gut. Auf der Strecke habe ich mich nicht ganz so toll gefühlt. Es war nass und anstrengend und die Strecke ist auch aufgegangen. Es war sehr schwer zu laufen, aber der Ehrgeiz war da.
Norweger Haavard Tosterud ist Junioren-Weltmeister
Der Norweger Haavard Tosterud (20) gewinnt mit fehlerfreiem Schießen und der schnellsten Laufzeit den Weltmeister-Titel im Sprint der Junioren. Er verdrängte den bis dahin führenden Jakub Borgula (SVK), der ebenfalls zehn Treffer setzte, auf den Silberrang. Um Bronze wurde es noch einmal spannend, als der Deutsche Leo Pfund mit der Startnummer 84 nach fünf Treffern im Liegen auch im Stehendanschlag alle Scheiben weiß werden ließ und an der zweiten Position nur 19,6 Sekunden hinter Tosterud in die Schlussrunde einbog. Pfund, der im letzten Jahr in Otepää Junireon-Weltmeister im Einzel wurde, ging auf der Schlussrunde ein, fiel zurück und kam schließlich als Siebter mit einem Rückstand von 46,5 Sekunden ins Ziel. „Es ging gar nichts mehr,“ sagte Leo Pfund nach dem Rennen in der ARD, „ich konnte die Beine nicht mehr heben.“ Grund für den Einbruch könnte das hohe Tempo in der zweiten Runde, in der er nur 11,4 Sekunden hinter dem Schnellsten lief, gewesen sein. Vor ihm platzierten sich auf Rang vier Kasper Kalkenberg (NOR), Matija Legovic (CRO) auf Rang fünf und nur 3,1 Sekunden vor ihm auf Rang sechs Fabian Müllauer. Der Österreicher brachte auch seine zehn Schüsse ins Ziel und war insbesondere in der Schlussrunde stark unterwegs. Linus Kesper (1:1) belegte Rang 17, Karl Schütze (1:0) Platz 32 und Elias Seidl (2:2) überquerte die Ziellinie auf Rang 56.
Sprint-Gesamtsieger geehrt
Fabiana Carpella gewinnt die Sprintwertung der Junioren und wurde in Östersund mit der kleinen Disziplinkugel ausgezeichnet. Obwohl sie die ersten beiden Sprints in Ridnaun nicht mitgelaufen ist, punktete die Italienerin mit einem Sieg in Jakuszyce, Rang zwei in Goms und drei Platzierungen in den Punkterängen. Am Ende reichte es zu einem Vorsprung von 12 Punkten vor Alma Siegismund aus Deutschland. Bei den Junioren siegte in der Sprint-Gesamtwertung Matija Legovic aus Kroatien mit deutlichem Vorsprung vor dem Italiener Davide Compagnoni. Vor dem Rennen lag noch Fabian Kaskel auf dem zweiten Rang. Der Deutsche konnte krankheitsbedingt im Sprint von Östersund nicht starten und fiel auf den dritten Sprint-Gesamtrang zurück.