Der 101. Vasaloppet über 90 Kilometer von Sälen nach Mora hat überraschende Sieger und schnelle Zeiten hervorgebracht. Am Ende durfte das Gastgeberland Schweden über die Erfolge im wohl traditionsreichsten und bekanntesten Skilanglaufrennen weltweit jubeln.
Myhlback krönt sich zum jüngsten Sieger

Pünktlich um 8:00 Uhr ertönte in Berga By nahe Sälen der Startschuss zum Hauptlauf der Vasaloppet Woche und knapp 16.000 Teilnehmer machten sich auf den 90 Kilometer langen Weg nach Mora. Über Nacht hatte Frost für schnelle Bedingungen gesorgt, größere Wasserlachen waren zumindest für die Elite zugefroren. Hinauf zum höchsten Punkt der Strecke wurde von den Männern schon mal ordentlich aufs Tempo gedrückt und mit Alvar Myhlback sicherte sich der Drittplatzierte des letzten Jahres die Bergwertung nach drei Kilometern. Im weiteren Verlauf formierte sich dann aber eine eher große Spitzengruppe und der Sturz von Vorjahressieger Torleif Syrstad blieb die einzige Schrecksekunde bis zur Halbzeit des Rennens. Da hatte Syrstad schon lange wieder aufgeschlossen und auch Thomas Bing gehörte zur 42-köpfigen Spitze des Feldes. Zwischen Evertsberg und Oxberg begann dann allerdings das gewohnte Ausscheidungsrennen und der beste Deutsche fiel deutlich zurück. Vorne verkleinerte sich die Gruppe auf schließlich elf Läufer, unter denen Lager 157 mit Myhlback, Emil Persson und Runar Skaug Mathisen prominent vertreten waren. Auf dem letzten Kilometer konnten sich Persson und Myhlback an die Spitze setzen und im Zielsprint schließlich den Sieg unter sich ausmachen. Da hatte der erst 18-jährige Myhlback schließlich deutlich die Nase vorn und gewann als bislang jüngster Teilnehmer den Vasaloppet. Seine Zielzeit von 3:28:45 Stunden lag zudem nur 27 Sekunden über der Rekordzeit von Tord Asle Gjerdalen aus dem Jahr 2021. „Es war ein hartes Rennen, es verlief von Beginn an schnell und auch wenn es noch eine große Gruppe in Smagan war, habe ich gefühlt, dass ich eventuell der Stärkste heute bin“, so Myhlback im Ziel. Hinter Persson sorgte Max Novak für einen schswedischen Dreifach-Triumph, Johan Tjelle kam als bester Norweger auf Platz vier. Thomas Bing erreichte das Ziel 13:29 Minuten nach dem Sieger auf Rang 43.
Ex-Sprinterin Nilsson mit Premierensieg

Das Rennen der Damen, die traditionell zeitgleich mit den Herren gestartet waren, entwickelte sich zur „One Woman Show“ von Stina Nilsson. Die Sprint-Olympiasiegerin und Staffel-Weltmeisterin war nach einem zwischenzeitlichen Gastspiel im Biathlon erst zu dieser Saison auf die Langdistanz gewechselt. Am höchsten Punkt der Strecke sicherte sich zwar noch Anikken Gjerde Alnes die Bergwertung, Nilsson löste sich aber bereits kurz vor Smagan von der Norwegerin und baute ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Zur Halbzeit lag dieser bereits über drei Minuten und Nilsson auf Rekordkurs. Zwar konnte die aus der Vasaloppet-Region Dalarna Stammende am Ende die Siegerzeit von Astrid Oeyre Slind aus dem Jahr 2022 nicht unterbieten, gewann aber mit riesigem Vorsprung von 5:11 Minuten ihr erstes Ski Classics Rennen und mit dem Vasaloppet noch dazu ihr Heimrennen. „Ich wollte einfach nur mein eigenes Rennen und so schnell wie heute möglich laufen“, so die Siegerin im Ziel. Hinter Nilsson hatte sich mit Alnes und Silje Oeyre Slind ein Verfolger-Duo gefunden, das bis zur Ziellinie zusammenblieb. Die bessere Sprinterin Alnes konnte sich schließlich außerhalb der Spuren an Slind vorbeischieben und sich Rang zwei sichern. Vorjahressiegerin Emilie Fleten fiel bereits früh im Rennen deutlich zurück und kam „nur“ auf Rang vier. Jenny Larsson, Siegerin beim Tjejvasan vor einer Woche kam sogar über Rang 15 nicht hinaus. Anna Schmidhofer kam als beste Österreicherin auf Rang 34, Luisa Griesbaum als beste Deutsche auf Rang 60.
Alle Ergebnislisten findet ihr hier: Ergebnisse Vasaloppet (Schweden)