Nach zwei wetter- und schneebedingt herausfordernden Jahren fand die 55. Ausgabe des Engadin Skimarathon bei idealen Bedingungen statt. 12.400 Starterinnen und Starter ging auf die Strecke im Engadin. Nadine Fähndrich präsentierte sich nach den zwei Medaillen bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim auch auf der Marathondistanz von Maloja nach S-chanf in Top-Form. Bei den Männern gab es ein Photofinish um den Tagessieg, welcher schließlich an den Norweger Håvard Moseby ging.
Moseby gewinnt aus großer Gruppe
Aus dem Feld der rund 12.400 Langläuferinnen und Langläufer konnte sich bei bestem Wetter und sehr guten Schneebedingungen zu keinem Zeitpunkt des Rennens eine nennenswerte Spitzengruppe entscheidend absetzen. So kamen zwölf Läufer innerhalb von sieben Sekunden ins Ziel. Insgesamt sogar 41 Läufer wiesen einen Rückstand von weniger als einer Minute auf. Der Sieg bei den Herren wurde im Photofinish zweier Norweger entschieden. Håvard Moseby, Fünftplatzierter des diesjährigen Tour de Ski, hatte dabei minimal die Fußspitze vor Sverre Dahlen Aspenes. „Es war nie übermäßig hart, ich musste einfach in den ersten zehn Rängen bleiben“, bilanzierte der Sieger im Ziel. Eine halbe Sekunde dahinter wurde Valerio Grond als bester Schweizer Dritter, nachdem auf den Golanhöhen eine kleine Lücke zu den Führenden aufgegangen war. „Ist man bei der Kurve vor der letzten Abfahrt einmal hinten, wird es brutal schwierig, noch einmal nach vorne zu kommen“, sagte Grond dazu, war aber dennoch sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Bester Deutscher wurde auf dem 33. Rang Valentin Haag, rund 50 Sekunden hinter dem Sieger.
Fähndrich läuft trotz Stockbruch zum Sieg
Im Damenfeld bestimmte Giuliana Werro über lange Zeit des Rennens das Geschehen. Mit einer zwischenzeitlichen Führung von bis zu 39 Sekunden auf Nadine Fähndrich sah es auch lange Zeit nach dem zweiten Sieg nach 2023 für Werro aus. Sie profitierte dabei unter anderem von einem Stockbruch in Surlej bei Nadine Fähndrich. Diese profitierte jedoch wiederum davon, dass Werro in der Rennhektik nichts von ihrem Vorsprung mitbekam. „Ich fühlte mich gut, aber wusste nicht, dass ich führe und vor allem nicht mit welchem Vorsprung“, sagte diese im Ziel. Fähndrich bekam zudem Hilfe von Roman Schaad, welcher ihr half, den Rückstand auf die Führende wieder aufzuholen. Im Zielsprint zeigte Nadine Fähndrich erwartungsgemäß, warum sie in Trondheim die Bronze-Medaille im Sprint gewinnen konnte und holte sich den Sieg beim Engadin Skimarathon 2025. Giuliana Werro freute sich dennoch über den wiederholten zweiten Platz, nachdem sie auch im Vorjahr auf Rang Zwei gelaufen war, und ihr drittes Podium in Folge beim Engadiner. Knapp über zwei Minuten hinter der Siegerin lief Mélina Berthet auf den dritten Rang. Sophie Lechner wurde mit einem Rückstand von 6:47 Minuten beste Deutsche auf dem 18. Rang.
Volotka und Emmeneger gewinnen Halbmarathon
Deutlich klarer fiel die Entscheidung um den Tagessieg im Halbmarathon aus. Der ehemalige kasachische Weltcup-Läufer Denis Volotka gewann mit 34 Sekunden Vorsprung auf den erst 17-Jährigen Schweizer Julien Rossier. Der Italiener Christian Cusini wurde Dritter. Die Schweizerin Antonia Emmenegger holte den Sieg bei den Damen vor ihren Landsfrauen Hanna Domke und Alice Cortesi.
Näff und Elmer gewinnen ausgebuchten Nachtlauf
Der Engadin Nachtlauf war bei der siebten Ausgabe in diesem Jahr zum ersten Mal ausgebucht. 935 Langläuferinnen und Langläufer gingen auf die 17 Kilometer lange Strecke von Sils nach Pontresina. Der Unterengadiner Noe Näff war direkt von den Weltmeisterschaften in Norwegen zurück, wo er im Sprint eine starke Leistung zeigte und sich unter den besten 20 platzierte. Auch im Engadin bewies er seine Spurtstärke und entschied das Rennen hauchdünn für sich, mit einem Vorsprung von lediglich zwei Zehntelsekunden. Der dritte Platz ging an den Deutschen Jakob Milz. Bei den Frauen zeigte Malia Elmer eine souveräne Vorstellung und siegte mit klarem Abstand von 1:42 Minuten auf die Zweitplatzierte Noémi Charrière. Den dritten Platz sicherte sich Anna Happ aus Deutschland.
Alle Ergebnisse des 55. Engadin Skimarathon findet ihr auch noch einmal hier.
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