In Oslo wurde am heutigen Samstag das traditionelle Distanzrennen am Holmenkollen ausgetragen. Über 50 Kilometer Massenstart in der klassischen Technik setzte sich Eldar Roenning vor Dario Cologna und Martin Johnsrud Sundby durch.
Erstklassige Form trotz strapaziösem Vasalauf
Bei neun Grad über Null war die Strecke extrem weich und die Spur zertreten, so dass das Rennen eher langsam war, aber dennoch eine etwa 50-köpfige Spitzengruppe lange zusammenblieb. Erst zehn Kilometer vor dem Ziel erhöhten die Favoriten um Dario Cologna erstmals das Tempo, viel geschah aber noch nicht. Eine Vorentscheidung fiel bei einer erneuten Tempoverschärfung zu Beginn der letzten 3,3 Kilometer-Schleife, als die Spitzengruppe sich auf etwa 25 Athleten verkleinerte. Als die Athleten das letzte Mal ins Stadion kamen, konnten sich Dario Cologna und Eldar Roenning einige Meter von den übrigen Siegaspiranten Martin Johnsrud Sundby, Maxim Vylegzhanin und Konstantin Glavatskikh absetzen. Roenning lief alles von vorn, obwohl er noch den Vasalauf vom letzten Sonntag in Armen und Beinen hatte. Auf der Zielgeraden sah der Schweizer, der scheinbar noch mehr zuzusetzen hatte, wie der sichere Sieger aus, doch Roenning wechselte auf den letzten Metern die Frequenz und holte sich den prestigeträchtigen Sieg im 50 Kilometer-Rennen am Holmenkollen. Martin Johnsrud Sundby und Maxim Vylegzhanin blieben knapp vor der großen Gruppe und sicherten sich die Plätze drei und vier. Im Massensprint holte sich Konstantin Glavatskikh den fünften Rang mit insgesamt sieben Sekunden Rückstand auf Roenning vor seinen russischen Landsmännern Ilia Chernousov und Alexander Legkov. Johan Olsson, Niklas Dyrhaug und Devon Kershaw komplettierten die besten Zehn.
Wichtige Bonussprints gehen an Kershaw
Schon früh im Rennen hatte das Tempo immer wieder an Fahrt aufgenommen, da sechsmal Bonuspunkte verteilt wurden. Zu Beginn mischte dort auch Axel Teichmann beim ersten Sprint mit und sicherte sich die 15 Punkte. Danach fiel der Deutsche aber schnell weit zurück und erreichte weit abgeschlagen das Ziel. Bei allen weiteren Sprints trat immer wieder Devon Kershaw ganz vorn in Erscheinung, der sich dadurch und durch die Zähler für den zehnten Endrang den zweiten Platz im Gesamtweltcup vor Petter Northug erkämpfte. Bester Deutscher wurde Tobias Angerer als 16., wenn er im Ziel auch nicht ganz zufrieden war. „Ich habe mir mehr ausgerechnet. Ich habe mich gut gefühlt und war bis zum Schluss in guter Position. Mit dem Skiwechsel habe ich mich etwas vertan, weil ich meinen besten Ski in der vorletzten statt in der letzten Runde hatte. Das ist ein bisschen ärgerlich“, meinte Angerer. Tim Tscharnke und Jens Filbrich gehörten als 25. und 26. ebenfalls zur Spitzengruppe, während Hannes Dotzler nach einem starken Rennen auf der Schlussrunde den Anschluss verlor und am Ende als 31. knapp außerhalb der Weltcuppunkte gewertet wurde. Axel Teichmann kämpfte sich mit mehr als zehn Minuten Rückstand als 55. ins Ziel, Franz Göring verlor als 63. sogar 18 Minuten auf die Spitze.