Marit Bjoergen hat sich beim Langlauf-Weltcup am Osloer Holmenkollen ihren insgesamt 54. Weltcupsieg geholt. Die Norwegerin gewann deutlich vor Justyna Kowalczyk und Therese Johaug.
Favoritinnen beanspruchen früh das Podium für sich
Obwohl die Siegerin und auch die anderen Damen auf dem Podium schon früh feststanden, wurde der 30er am Holmenkollen im Massenstart in der klassischen Technik ein relativ spannendes und abwechslungsreiches Rennen. Die Entscheidung über die Vergabe der Podiumsplätze fiel bereits am ersten Zwischensprint nach 2,7 Kilometern, als die drei Favoritinnen den Sprint anzogen und niemand mehr folgen konnte. Die übrigen Athletinnen fanden sich in Zweier- und Dreiergrüppchen zusammen und kämpften sich so ins Ziel. Vorn wurde es wie erwartet ein Kampf der drei dominierenden Athletinnen, von denen jedoch Therese Johaug schon früh mit sichtlichen Problemen zu kämpfen hatte, den Anschluss zu halten. Auch ein Skiwechsel änderte die Situation für die Norwegerin nicht und sie fiel aus der Spitzengruppe zurück.
Bjoergen stürmt auf und davon
Nach der Hälfte der Renndistanz war es dann auch um Justyna Kowalczyk geschehen, die zuvor immer Rang eins bei beiden Zwischensprints belegt hatte. Beim dritten Sprint kämpfte sie nicht mehr mit Bjoergen mit und konnte gleich darauf dem Tempo der Norwegerin nicht mehr folgen. Schnell summierte sich der Rückstand der Polin auf 25 Sekunden, während Johaug zu diesem Zeitpunkt bereits 45 Sekunden zurücklag. Doch die Norwegerin gab nicht auf und kämpfte sich angespornt von den Trainern Meter um Meter wieder an die schwächelnde Polin heran, die sie etwa drei Kilometer vor dem Ziel wieder einholte. Von diesem Zeitpunkt an sah alles nach einem zweiten Platz für Johaug aus, doch Kowalczyk hatte sich inzwischen wieder gefangen und ließ die Norwegerin nicht davonlaufen. Beide kämpften bis zum Zielsprint um die Positionen, wo sich dann die Polin durchsetzte und sich mit 51 Sekunden Rückstand auf die ruhig mit norwegischer Flagge auslaufende Marit Bjoergen Rang zwei sicherte. Johaug hatte trotz kräftiger Anfeuerung im Stadion unter anderem von Teamkollegin Vibeke Skofterud, die wegen einer beim Vasalauf zugezogenen Ellenbogenentzündung nicht startete, nicht mehr genug zuzusetzen.
Fessel wird starke Siebte
Alle anderen Damen hatten schon früh nichts mehr mit den Podiumsplätzen zu tun – erwartungsgemäß. Während des gesamten Rennens lieferten sich die Japanerin Masako Ishida und Kristin Stoermer Steira einen spannenden Kampf um den vierten Rang, den sich wieder einmal die ewige Vierte Steira sicherte. Einen ähnlich spannenden Fight lieferten sich auch Marthe Kristoffersen und Nicole Fessel. Wie Ishida verlor aber auch die Oberstdorferin zu Beginn der letzten 3,3 Kilometer-Runde den Anschluss an die norwegische Weggefährtin und wurde erstklassige Siebte. „Ich hatte am ganzen Körper Krämpfe, konnte mich auf der Schlussrunde kaum noch bewegen. Es wäre heute mehr drin gewesen“, meinte Fessel. Ein gutes Rennen lieferten auch Steffi Böhler und Katrin Zeller ab, die mit sechs Minuten Rückstand als 18. und 19. gewertet wurden. Monique Siegel kämpfte sich mit einer Viertelstunde Rückstand als 47. ins Ziel.