Biathlon Weltcup Pokljuka: Französischer Doppelerfolg im Massenstart der Herren

Quentin Fillon Maillet (FRA), Eric Perrot (FRA), Sturla Holm Laegreid (NOR), (l-r) © Yevenco/NordicFocus

Der Massenstart der Herren beim Biathlon Weltcup auf der Pokljuka endet mit einem französischen Doppelerfolg. Eric Perrot siegt vor Quentin Fillon Millet und der Norweger Sturla Holm Laegreid komplettiert das Podest. Die DSV-Herren schaffen es nicht in die Top-10 und Justus Strelow wird auf Rang 17 bester Deutscher. Sturla Holm Laegreid baut seinen Vorsprung in der Gesamtweltcupwertung deutlich aus.  

13 Nationen am Start

Sturla Holm Laegreid (NOR), Emilien Jacquelin (FRA), Eric Perrot (FRA), Sebastian Samuelsson (SWE), Tommaso Giacomel (ITA), Quentin Fillon Maillet (FRA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Die 30 weltbesten Athleten der Saison 2024/25 waren zum Massenstart beim Biathlon Weltcup auf der Pokljuka qualifiziert. Sieben Norweger, darunter der Gesamtweltcupführende Sturla Holm Laegreid. Er führt auch in der Massenstartwertung und war daher im gelb-roten Trikot unterwegs. Er wird das gelbe Trikot verteidigen können, nachdem sein härtester Widersacher, der achte Norweger, Johannes Thingnes Boe, fehlte. Nachdem er bereits im kurzen Einzel mit gesundheitlichen Problemen angetreten ist und sein Zustand sich verschlechtert hat, ist er abgereist. Er hofft bis zum Saisonfinale in Oslo wieder fit zu sein, um auf der Zielgeraden noch einmal angreifen zu können. Wenn in Oslo die großartige Karriere des Rekordweltmeisters endet, würde er sich zu gerne mit dem Gesamtweltcupsieg verabschieden. Athleten aus dreizehn Nationen waren für den vorletzten Massenstart qualifiziert, darunter sieben Franzosen, drei Schweden und mit Phillip Nawrath, Justus Strelow, Danilo Riethmüller und David Zobel auch vier Deutsche sowie David Komatz für Österreich und Niklas Hartweg für die Schweiz. Wie schon bei den Damen zuvor herrschten mit starken Schneefällen langsame und stumpfe Bedingungen. 

Samuelsson übernimmt Führung in dem noch engen Feld

Sturla Holm Laegreid (NOR) © Yevenko/NordicFocus

Sturla Holm Laegreid kam in Führung liegend zum ersten von vier Anschlägen. Sebastian Samuelsson war am Schnellsten und ging in Führung vor Eric Perrot und Sturla Holm Laegreid. Justus Strelow brachte ebenfalls die Null und verließ den Schießstand als Sechster. Ebenso schadlos hielt sich David Zobel, der mit 19,5 Sekunden Rückstand als 16. in die Spur zurückkam. Danilo Riethmüller und Philip Nawrath mussten in die Strafrunde abbiegen. Nawrath hat darüber hinaus eine Schlaufe seines Stocks am Schießstand verloren und wurde erst später von Sportdirektor Felix Bitterling mit einem neuen Stock versorgt. In der Runde zum nächsten Liegendanschlag übernahm Laegreid wieder die Führung, aber Samuelsson blieb an seinen Skienden, gefolgt von den drei Franzosen Fillon Maillet, Perrot und Fabien Claude. Auch der US-Amerikaner Campbell Wright war als Sechster vorne dabei. 

… und bleibt auch nach dem zweiten Anschlag vorne

Sebastian Samuelsson (SWE) © Manzoni/NordicFocus

Nach dem zweiten Schießen übernahm erneut Sebastian Samuelsson die Spitzenposition und wieder waren die drei Franzosen Fillon Maillet, Perrot und Fabien Claude hinter ihm. Laegreid ist hinter Campbell Wright auf die sechste Position zurückgefallen, nachdem er etwas mehr Zeit in den letzten Treffer investierte. Aus deutscher Sicht kam nur Nawrath fehlerfrei durch, lag auf Position 20 und Justus Strelow positionierte sich nach einer Strafrunde auf Rang 14, allerdings betrug der Rückstand auf die Spitze nur dreißig Sekunden. Zur Halbzeit des Rennens ließ dann auch der Schneefall etwas nach.

Die Franzosen gehen an die Spitze

Mit Quentin Fillon Maillet und Eric Perrot setzten sich nach dem ersten Stehendanschlag, den beide fehlerfrei absolvierten, zwei Franzosen an die Spitze. Der Schwede Sebastian Samuelsson war an ihren Skienden und Sturla Holm Laegreids Rückstand nach vorne betrug nach einer Strafrunde 27,6 Sekunden als er in die Spur zurückkam. Die vier Deutschen kreiselten in der Strafrunde und Justus Strelow kam als 16. zurück, hatte nun aber bereits einen deutlichen Rückstand von 1:30 Minuten. Auf der Runde liefen die beiden Franzosen an der Spitze ein hohes Tempo und setzten sich Richtung entscheidendes Schießen etwas von den Verfolgern ab.

Perrot oder Fillon Maillet?

Eric Perrot (FRA), Quentin Fillon Maillet (FRA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Beim entscheidenden Schießen kassierten die beiden Franzosen jeweils eine Strafrunde, aber die Verfolger Fabien Claude und Sebastian Samuelsson konnten es nicht direkt nutzen, sondern fanden sich ebenfalls in der Strafrunde wieder. Erst dem Norweger Sturla Hom Laegreid gelang zum Abschluss die Null, aber Fillon Maillet und Eric Perrot hatten da die Strafrunde bereits wieder verlassen und nur 14,9 Sekunden hinter ihnen bog schließlich Sturla Holm Laegreid an dritter Position in die Schlussrunde ein. Fabien Claude auf Rang vier lag 12,8 Sekunden hinter dem Norweger. Laegreid schob sich zwar an die beiden Franzosen heran, verkürzte seinen Rückstand deutlich auf die beiden, hatte sie zwei Kilometer vor dem Ziel auch auf Sichtweite. Aber die Franzosen an der Spitze machten ungeahnte Kräfte frei, kämpften um den Sieg und wechselten sich in der Führung ab. 

Perrot gewinnt und holt in der Massenstartwertung auf

Eric Perrot (FRA) © Yevenko/NordicFocus

Die letzten Meter einer Kuppe hat der 23jährige Eric Perrot entscheidend genutzt, ist angesprungen, hat mit kräftigen Stockschüben wichtige Meter gemacht und sich von seinem Teamkollegen Fillon Maillet abgesetzt. Er kam trotz aller Anstrengungen nicht mehr an Perrot heran, der auf der Pokljuka seinen zweiten Massenstartsieg dieser Saison feierte. Sturla Holm Laegreid sicherte sich Bronze und dahinter folgten Fabien Claude, Jesper Nelin und Martin Uldal. Perrot siegte bereits in Kontiolahti und ist mit dem zweiten Sieg auf 21 Punkte in der Massenstartwertung an Sturla Holm Laegreid herangerückt. Der letzte Massenstart in Oslo wird entscheiden, wer sich die kleine Kristallkugel in der Massenstartwertung holt. Johannes Thingnes Boe ist hier, nachdem er auf der Pokljuka keine Punkte sammeln konnte, bereits aus dem Rennen um die Kugel.

Laegreid baut Führung in der Gesamtwertung aus 

Sturla Holm Laegreid (NOR) © Yevenco/NordicFocus

In der Gesamtweltcupführung wird es zum Ende der Saison auch bei den Herren spannend. Sturla Holm Laegreid hat mit Rang drei im Massenstart auf der Pokljuka seinen Vorsprung auf Johannes Thingnes Boe auf 104 Punkte ausgebaut. Die drei ausstehenden Einzelrennen beim Saisonfinale in Oslo, in dem jeweils 90 Punkte auf den Sieger warten, werden es zeigen, ob Sturla Holm Laegreid, auch bereits mit dem Titel „der ewige Zweite“ ausgestattet, seinen Vorsprung retten kann, oder ob ein wiedererstarkter Johannes Thingnes Boe am Ende sich zum sechsten und letzten Mal die große Kristallkugel holt. Sturla Holm Laegreid wird jedenfalls in den Sprint von Oslo in gelb starten und mit dem roten, vielleicht sogar mit dem gelb-roten, in den dortigen Massenstart.

DSV-Herren nicht konkurrenzfähig

David Zobel (GER) © Manzoni/NordicFocus

Die vier Herren aus dem deutschen Team hatten im Massenstart mit durchwegs zwei Fehlschüssen nicht unbedingt schlecht am Schießstand agiert. Viel deutlicher ist der Laufrückstand. Danilo Riethmüller, der in der Schlussrunde nur 11,4 Sekunden hinter dem Schnellsten lag, sortiert sich in der Gesamtlaufzeit auf Rang 18 mit einem Laufrückstand von 1:25,9 Minuten ein. Dabei laboriert Riethmüller noch an den Nachwirkungen zweier Stürze im kurzen Einzel. Er hat sich dabei an der Schulter verletzt und demgemäß Probleme insbesondere beim Stockeinsatz und auch beim Schießen. Im Liegendschießen ging jeweils ein Schuss vorbei, die beiden Stehendanschläge absolvierte er fehlerfrei. „Ich bin eher damit zufrieden, dass ich es beim Schießen halbwegs hinbekommen habe. Das ist es, was ich mir wieder erarbeiten möchte,“ so Riethmüller nach dem Rennen im ZDF, der auch bestätigte, dass er noch Probleme nach den Stürzen hat. „Die Schulter schmerzt nach dem Sturz, das schmerzt sehr beim Anheben und beim Stockeinsatz. Stehend kann ich keinen Druck aus der Schulter ausüben.“ Justus Strelow, auch mit zwei Fehlern belastet, kam auf Rang 17 als Bester Deutscher ins Ziel. Philipp Nawrath (2 Fehler) belegte Rang 22 und David Zobel (3 Fehler) wurde 27. 

Schweizer Niklas Hartweg punktet

Niklas Hartweg (SUI) © Manzoni/NordicFocus

Aus der Schweiz war lediglich Niklas Hartweg für den Massenstart qualifiziert. Die beiden Liegendanschläge absolvierte er fehlerfrei und stehend kassierte er auch nur eine Strafrunde. Aber auch er kam läuferisch nicht an die siegreichen Franzosen heran. Am Ende platzierte er sich auf Rang sieben mit einem Rückstand von 1:23,2 Minuten.David Komatz war einziger Vertreter aus dem ÖSV. Nach insgesamt sechs Strafrunden musste er sich mit Rang 30 begnügen.

Weltcupgesamtstand

Ergebnis

Das weitere Wettkampfprogramm

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