FIS Marathon Cup: Furger und Faivre Picon gewinnen Engadin Skimarathon

Starterfeld © swiss-image.ch/NordicFocus

Die Schweizer Nachwuchshoffnung Roman Furger siegt im Schlusssprint vor Mannschaftskollege und Lokalmatador Curdin Perl und entscheidet den Engadin Skimarathon 2012 mit einem knappen Vorsprung von drei Hundertstelsekunden für sich. Dritter wird der italienische Routinier Cristian Zorzi. Bei den Damen geht der Sieg an die Französin Anouk Faivre Picon. Sie gewinnt vor den Schweizerinnen Seraina Boner und Natascia Leonardi Cortesi.

Tolle Bedingungen

Bei prächtigem Engadiner Frühlingswetter fanden die 11.778 gemeldeten Läuferinnen und Läufer am Start in Maloja gute Bedingungen vor, um bei der 44. Ausgabe des Engadin Skimarathon die 42 Kilometerstrecke nach S-chanf, beziehungsweise 21 Kilometer bis Pontresina (Halbmarathon), zurückzulegen. Während die Volksläufer von Finnenkerzen gewärmt ihrem Start entgegenfieberten, fiel pünktlich um 8:30 Uhr der Startschuss für das gut besetzte Elitefeld. Dank den Schneefällen anfangs der Woche sowie konstant kalten Temperaturen während der Vornächte profitierten die Spitzenathleten von ausgezeichneten Loipenbedingungen. Über Silser- und Silvaplanersee, bis kurz vor St. Moritz, präsentierte sich das Feld bei leichtem Gegenwind aus Nordosten noch sehr kompakt. Eine erste Zäsur brachte erst der Helvetia-Sprint in St. Moritz, welchen Jovian Hediger (Schweiz) vor Cyril Gaillard (Frankreich) für sich entscheiden konnte. Vor dem Stazerwald übernahm der Pontresiner Curdin Perl die Führungsarbeit. Unmittelbar dahinter folgten mit Valerio Leccardi, Vorjahressieger Remo Fischer und Roman Furger weitere Schweizer sowie Cristian Zorzi (Italien) und Christoph Stephan (Deutschland).

Spannende Entscheidung

Zwischen Pontresina und Samedan verdichtete sich das Feld wieder und die Franzosen übernahmen mit Baptiste Gros, Renaud Jay und Louis Deschamps die Spitze. Entsprechend war ihnen der Sieg am Craft-Sprint in la Punt Chamues-ch nicht zu nehmen. Louis Deschamps gewann diesen mit einem komfortablen Vorsprung von rund 400 Metern. Mit einer Parforce-Leistung führte Curdin Perl das Feld nach Zuoz wieder auf rund 50 Meter an den Führenden Deschamps heran. Drei Kilometer vor dem Ziel bestand das Spitzenfeld wiederum aus einer kompakten Gruppe von 40 Athleten. Folglich kündete sich für den Zieleinlauf in S-chanf eine Sprintentscheidung an. Überraschend konnte diese der entfesselt laufende 22-jährige Schweizer Roman Furger (1:31.21,1) im Foto-Finish mit drei Hundertstelsekunden vor Curdin Perl (1:31.21,4) für sich entscheiden. Entsprechend glücklich zeigte sich Roman Furger nach dem Rennen im Zielraum. „Den Engadiner zu gewinnen, war schon immer ein Traum. Dass mir dies mit 22 Jahren bereits gelingt, ist ein unbeschreibliches Gefühl“, so der Sieger des 44. Engadin Skimarathon. Hinter den beiden Schweizern Furger und Perl klassiert sich der Italiener Cristian Zorzi (1:31.23,4) als Dritter auf dem Podest. Vierter wurde sein Landsmann Fabio Santus und Fünfter Remo Fischer (Schweiz). Bester Österreicher war Michael Eberharter vom Skinfit Racing Team auf Platz acht. Sein Teamkollegen Thomas Freimuth wurde als bester Deutscher Zwölfter.

Sprintentscheidung bei den Damen

Auch bei den Damen kam es beim 44. Engadin Skimarathon zu einem eher unerwarteten Sieg. Im Vorfeld mit Aussenseiterqualitäten gehandelt, konnte sich die 25-jährige Anouk Faivre Picon (Frankreich) in einer Zeit von 1:36.28,4 knapp vor der Schweizerin Seraina Boner (1.36.29,7) und deren Landsfrau Natascia Leonardi Cortesi (1:36.32,5) durchsetzen. Vierte wurde die neue Führende des FIS Marathon-Cups, Stephanie Santer (Italien). Fünfte wurde ihre Landsfrau Antonella Confortola, Vorjahressiegerin und Siegerin des 13. Frauenlauf von vergangenem Wochenende.

Organisatoren zeigen sich zufrieden

Beim 5. Halbmarathon der Herren siegte der Bad Ragazer Dajan Danuser (48.06,4 / Jahrgang 1996) vor Philippe Nicollier (48.25,6 / Jahrgang 1994) und dem St. Moritzer Andrea Rogantini (49.12,2 / Jahrgang 1996). Bei den Damen heißt die Siegerin des 5. Halbmarathon 2012 Gaia Vuerich aus Italien (51.46,8 / Jahrgang 1991). Zweite wurde die Unterschächerin Stefanie Arnold (55.56,5 / Jahrgang 1996) vor Ina Piene Boerstad (55.57,0 / Jahrgang 1996) aus Norwegen. Die Organisatoren zeigten sich mit dem Rennverlauf und den Witterungsverhältnissen sehr zufrieden und sprachen von einem vollen Erfolg für den 44. Engadin Skimarathon und den 5. Halbmarathon 2012. Trotz eines zeitweiligen Wärmeeinbruchs Anfang März konnten sämtliche Rennen des Engadin Skimarathon bei besten Bedingungen durchgeführt werden. Zu besonderen Zwischenfällen kam es nicht.