Maiken Caspersen Falla und Sondre Turvoll Fossli haben einen perfekten Start in die Weltcupsaison hingelegt. Die Norweger gewannen den Klassiksprint zum Auftakt des Ruka Triples in Kuusamo. Die Podestplätze gingen an Stina Nilsson und Ragnhild Haga sowie an Eirik Brandsdal und Petter Northug.
Falla mit mehr Körnern im Finale
Im Prolog sowie in allen Heats lieferten sich die Norwegerinnen Maiken Caspersen Falla und Ingvild Flugstad Østberg ein spannendes Duell, im Finale hatte dann die Sprint-Olympiasiegerin noch die meisten Kräfte und die besten Ski. „Es war ein perfektes Rennen, meine Form ist sehr gut. Ich hatte gehofft, dass ich gut in die Saison komme. Ich bin sehr froh, dass mein Plan so aufgegangen ist“, freute sich Maiken, für die es der erste Etappensieg ihrer Karriere war. „Im Viertelfinale und Halbfinale hatte ich noch gute Ski, im Finale war es dann nicht mehr so leicht im Anstieg, da bin ich mehr gerutscht.“ Im Zielsprint knapp geschlagen geben musste sich Schwedens größtes Sprinttalent Stina Nilsson. Rang drei ging an Ragnhild Haga vor Østberg, die am Berg stark rutschte und so nicht mehr um den Sieg kämpfen konnte. Ida Ingemarsdotter und Heidi Weng kamen als Fünfte und Sechste in die Wertung.
Ersatzmann Fossli souverän
Wieder einmal wurde ein Norweger ‚from zero to hero‘: Diesmal war es Sondre Turvoll Fossli, der es ausgerechnet Ola Vigen Hattestad nachmachte, für den er wegen dessen Vaterschaft kurzfristig ins Team gerückt war. Sprint-Olympiasieger Hattestad hatte 2014 erst in allerletzter Minute das Olympiaticket gelöst, nachdem er vorher wegen gesundheitlicher Probleme nie eingesetzt worden war. So nutzte nun auch Nachrücker Sondre Fossli die Gunst der Stunde und ersprintete sich den ersten Sieg seiner Karriere. Der junge Norweger bestritt das gesamte Finale offensiv von vorn und setzte sich am Schlussanstieg endgültig ab. Weder Eirik Brandsdal noch der immer erst am Berg stark attackierende Petter Northug konnten ihn noch einholen. „Ich wusste, dass ich gute Chancen haben würde“, meinte der selbstbewusste Fossli. „Es war ein großartiges Rennen. Dieser letzte Anstieg gefällt mir, dass man da so richtig hochstürmen kann. Das ist mir letztes Jahr schon gut gelungen.“ Bereits letzten Winter hatte der bis dahin nahezu unbekannte Youngster in Ruka seinen ersten Podestplatz erreicht. Hinter den drei Norwegern belegte Andy Newell den vierten Rang vor Teodor Peterson und Emil Jönsson.
Denise Herrmann beste Deutsche
Für Denise Herrmann als beste Deutsche war im Halbfinale Endstation. Zuvor hatte sie sich im Viertelfinale erstklassig geschlagen, war das Rennen forsch angegangen und hatte sich souverän durchgesetzt. Im Halbfinale konnte sie diese Taktik nicht realisieren, die starken Norwegerinnen Ingvild Flugstad Østberg und Maiken Caspersen Falla schlugen ein zu schnelles Tempo an. „Im Halbfinale bin ich ein bissel defensiv angegangen, aber die Namen der Gegnerschaft war natürlich auch eine Kategorie höher wie im Viertelfinale. Dass das ein schneller Lauf wird, war eigentlich schon vom Zettel her zu erkennen. Ich hatte natürlich auch Schnelle am Start neben mir, da wird dann die Spurwahl nach 30 Metern erstmal eng und ich musste etwas zurückstecken“, meinte Denise. „Ich bin erstmal froh, dass es so ging für den Einstieg, es muss natürlich noch besser gehen…..“
Zunächst sehr gut schlug sich auch Hanna Kolb in ihrem Viertelfinale, am Anstieg ins Stadion musste die Allgäuerin dann aber die Segel streichen und wurde auf Rang drei durchgereicht. Im Zielsprint musste sie sich zudem noch Charlotte Kalla geschlagen geben, die den Fuß besser vorschob. Beide konnten nicht ins Halbfinale aufrücken. „Die Startpassage und die Abfahrt liegt mir einfach. Ich steh immer super auf dem Ski, im Vergleich hab ich immer ein super Gefühl und diesmal hab ichs ja bis auf die Zielgerade gebracht. Ich bin ganz zufrieden, muss ich sagen“, freute sich Hanna.
Bei den deutschen Herren konnte sich nur Sebastian Eisenlauer für die besten 30 qualifizieren. Der Allgäuer belegte wie Hanna Kolb in seinem Lauf den vierten Platz, auch er tat sich im Anstieg verglichen mit der Konkurrenz etwas schwer. „Wenn man dann einmal wegrutscht und man fällt mit dem Oberkörper zu weit vor, dass man sich dann bei dem steilen Berg wieder aufrichten kann, das ist einfach schwierig. Da verliert man den ganzen Schwung und kostet extrem viel Kraft. Da hat man auf jedem Fall keine Chance mehr“, erklärte Sebastian und fügte hinzu: „Es macht Spaß, sich mit der Weltspitze zu messen. Jetzt hoff ich mal, dass wir Stück für Stück ein näher dahin kommen. Dann machts hoffentlich noch mehr Spaß.“
Hediger im Halbfinale
Ein sehr gutes Ergebnis für die Schweiz konnte der Westschweizer Jovian Hediger erreichen. Der 24-Jährige überzeugte mit sehr guter Leistung im Viertelfinale, wo er knapp Zweiter wurde. Im Halbfinale gingen ihm jedoch die Kräfte aus und er kam als Sechster ins Ziel. Seine Landsfrau Laurien van der Graaff scheiterte nach der 13. Prologzeit bereits als Dritte ihres Viertelfinals.