Bereits am Dienstag standen in Lago di Tesero die Freistilrennen über fünf und zehn Kilometer statt, in dem Lukas Ebner für das deutsche Team mit einem 21. Platz überzeugen konnte.
Sieg für Grygorenko und Slind
Alles sah im Skating-Wettkampf über fünf Kilometer nach einem ukrainischen Sweep aus: Kateryna Grygorenko, Silbermedaillen-Gewinnerin im Skiathlon, führte vor ihren beiden Landsfrauen Maryna Antsybor und Kateryna Serdyuk: Doch Astrid Øyre Slind war noch nicht im Ziel. Die weltcuperfahrene Norwegerin hatte bei den Zwischenzeiten immer außerhalb der Medaillenränge gelegen, konnte aber auf den letzten Metern noch einmal zulegen: „800 Meter vor dem Ziel rief mir jemand in russischer oder deutscher Sprache zu, ich würde zwei Sekunden zurückliegen. Und ich dachte nur „oh, verdammt“, als ich realisierte, dass es um Gold ging“, meinte Slind, die im Ziel von ihrer jubelnden Schwester erwartet wurde, die 30 Sekunden vor ihr gestartet war. Astrid Øyre Slind und Kateryna Grygorenko teilten sich zeitgleich die Goldmedaille.Schwester Silje Øyre Slind konnte sich über den siebten Platz freuen hinter den Russinnen Evgenia Oschepkova und Anna Povaliaeva, beide bereits mit Edelmetall dekoriert. Beste der sechs Schweizerinnen wurde erneut Carmen Emmenegger auf Rang 29, Rahel Imoberdorf wurde 31.
Biathlet Milanko Petrovic setzt sich durch
Im Herrenrennen über zehn Kilometer konnte sich der serbische Weltcup-Biathlet Milanko Petrovic relativ ungefährdet den Sieg holen. Der 25-Jährige, der bereits einmal Gold und einmal Bronze in den Biathlonrennen gewonnen hatte, setzte bei allen Zwischenzeiten die Bestzeiten und siegte mit 5,5 Sekunden Vorsprung vor dem Weißrussen Michail Semenov. Bronze ging an den Russen Raul Shakirzianov vor seinen Landsmännern Ermil Vokuev und Vladislav Skobelev. Zunächst mit der sechsten Zeit im Ziel war Alvar Johannes Alev. Lange konnte sich der Este jedoch nicht über das Ergebnis freuen – er wurde später wegen Verlassens der Strecke disqualifiziert. Alev hatte zwischen Kilometer 4,2 und 6,3 plötzlich etwa 30 Sekunden auf die vor ihm gestarteten Athleten gutgemacht.
Lukas Ebner wird 21.
Erneut bester Deutscher wurde der Schwarzwälder Lukas Ebner. Der Marketing& Finance-Student der University of Alaska wusste wie schon im Skiathlon zu überzeugen und kam auch in seinem zweiten Rennen unter die besten 25. Nach seinem 21. Platz mit etwas mehr als einer Minute Rückstand war er völlig entkräftet: „Schneller ging es nicht!“ Manuel Sieber, Maschinenbau-Student von der HS Furtwangen, wurde mit 1:45 Minuten Rückstand 49., Toni Escher (HS Zwickau) wurde 51. Lehramts-Student Andreas Weishäupl (Uni Passau) kam als 64. in die Wertung und Max Olex (University of Alaska) als 85.
Ukraine gewinnt Damenstaffel
Das Staffelrennen der Damen über 3×5 Kilometer (klassisch, Freistil, Freistil) wurde eine erstaunlich spannende Angelegenheit: Zunächst stürmten die Russinnen durch Startläuferin Oxana Usatova, Goldmedaillen-Gewinnerin im Sprint, vornweg, nachdem sie sich nach etwa 2,5 Kilometern von drei Weggefährtinnen abgesetzt hatte. Zum ersten Wechsel lagen die Russinnen zwölf, 16 und 22 Sekunden vor den Kontrahentinnen aus Finnland, Schweden und Kasachstan. Doch dann begann das Drama um Anna Povaliaeva (Bronze im Mixed-Teamsprint und Vierte im Sprint): Die Russin ging völlig blau und brach mehrfach neben der Strecke zusammen. Sie schleppte sich zum Wechsel und übergab mit 3:12 Minuten Rückstand an zwölfter Stelle liegend. Die dritte Läuferin Evgenia Oschepkova konnte es ruhig angehen lassen – mehr als der zwölfte Rang war für die Russinnen nicht mehr drin. Die Goldmedaille ging an die Ukrainerinnen mit Freistilsiegerin Kateryna Grygorenko, Maryna Antsybor und Kateryna Serdyk. Vor allem ihre zweite Läuferin Antsybor bot eine herausragende Leistung, holte ihren Rückstand auf und setzte sich von ihren Rivalinnen aus Schweden ab. Die Skandinavierinnen in der Besetzung Lisa Dahl, Sofie Elebro und Julia Jansson konnten sich über die Silbermedaille freuen, kamen aber nie mehr näher als rund zehn Sekunden an die Ukrainerinnen heran. Bronze sicherten sich die Kasachinnen Tatyana Ossipova, Olga Mandrika und Marina Matrossova. Die Schweizerinnen Carmen Emmenegger, Chantal Carlen und Rahen Imoberdorf boten eine gute Leistung und blieben unter einer Minute Rückstand. Im einem engen Rennen mit relativ geringen Rückständen bedeuteten die 47 Sekunden Rückstand jedoch den siebten Platz.
Spannende Herrenstaffel mit knappem kasachischen Erfolg
Auch die Herrenstaffel über eine Distanz von 4×10 Kilometer entwickete sich spannender als erwartet. Die favorisierten Russen gerieten schon durch ihren Startläufer Pavel Syulatov früh mit 43 Sekunden in Rückstand. Doch dessen Landsmann Vladislav Skobelev und vor allem Ermil Vokuev konnten die Lücke zum Führungstrio wieder schließen. Vorn zeigten vor allem die Gastgeber aus Italien durch ihre ersten drei Athleten Mauro Brigadoi, Mattia Pellegrin und Mario Roncador eine sehr gute Leistung, während Kasachen und Finnen sich mehr oder weniger schwer taten. Auf der dritten Schleife war der Russe Vokuev, Studenten-Weltmeister im Mixed-Teamsprint, der stärkste Athlet und schickte den weltcuperfahrenen Raul Sharkirzianov ins Rennen, den besten Sprinter unter den Schlussläufern. Die letzten zehn Kilometer des Rennens waren geprägt von Bummeleien, Stehversuchen und gelegentlichen Attacken des Kasachen, so dass zunächst die Italiener und dann die Finnen den Anschluss an das Top-Trio verloren. Trotz Windschatten auf der Abfahrt ins Stadion zog Shakirzianov gegen seinen Kontrahenten im Zielsprint den Kürzeren und der Titel ging an Team Kasachstan mit den Malyshev-Brüdern Alexandr und Sergey, Gennadiy Matviyenko und Schlussläufer Mark Starostin. Der finnische Vierer konnte die Bronzemedaille um drei Zehntelsekunden vor dem heranstürmenden Japaner Akira Lenting ins Ziel retten – für Lenting bedeutete das den dritten vierten Platz nach Skiathlon und Teamsprint.
Deutsches Team erreicht guten zwöften Platz
Das deutsche Quartett Toni Escher, Manuel Sieber, Andreas Weißhäuptl und Lukas Ebner belegte mit sechs Minuten Rückstand einen guten zwölften Platz und vermied eine Überrundung. Sie mussten über weite Strecken des Wettkampfes ein einsames Rennen laufen, nur Manuel Sieber konnte zeitweise mit dem Franzosen zusammenarbeiten. Die Schweizer Philippe Nicollier, Piet Heer, Reto Hammer und Arnaud du Pasquier verloren insgesamt acht Minuten und kamen als 14. in die Wertung.
Zitatquelle: adh.de, langrenn.com