In der Herren-Staffel von Nove Mesto konnten sich ebenfalls die Norweger Sjur Røthe, Martin Johnsrud Sundby, Mathias Rundgreen und Finn Hågen Krogh durchsetzen, wenn auch nur wenige Sekunden vor Russland. Die DSV-Herren verloren den Zielsprint um Platz drei gegen Italiens Federico Pellegrino.
Norwegen gewinnt vor Russland
Eine erste kleine Vorentscheidung wurde bereits am Ende der ersten 7,5 Kilometer-Schleife getroffen, als sich fünf Läufer absetzen konnten, darunter auch der stark laufende Schweizer Jonas Baumann. Nach dem Wechsel auf die zweiten Läufer war Martin Johnsrud Sundby das Maß aller Dinge, als er die gesamte Strecke im Doppelstockschub auf Skatingski bewältigte. Mit seiner Kraft in der Oberarmen war es die richtige Entscheidung, die dazu führte, dass die Norweger sich deutlich absetzen konnten. Dahinter fiel die Gruppe zunächst völlig auseinander. Wie bei den Damen blieb der Abstand lange auf 30 Sekunden, bis Schlussläufer Finn Hågen Krogh sich schwer tat, den Vorsprung gegen Sergey Ustiugov zu halten und nur mit sechs Sekunden Vorsprung vor dem russischen Quartett mit Evgeniy Belov, dem heute sehr starken Alexander Legkov, der sich im Alleingang auf Sundbys Verfolgung machte, Weltcup-Neuling Alexey Chervotkin und Sergey Ustiugov die Linie überquerte. „Es ist toll, wieder eine Staffel zu gewinnen. Ich hatte das Rennen gestern noch in den Beinen und war sehr müde. Ich wusste, dass Ustiugov schnell unterwegs war und immer näher kam. In der letzten Runde wusste ich, dass es reichen könnte. Die Jungs vor mir haben ein tolles Rennen gemacht“, sagte Finn.
DSV-Team nah am Podium
In diesem Rennen konnte der vom Deutschen Skiverband angestrebte Podestplatz fast erreicht werden, am Ende fehlten nur wenige Zentimeter. So gut sah es aber zwischenzeitlich gar nicht aus, obwohl alle DSV-Herren ein gutes Rennen machten. Mit viel Selbstvertrauen ging Andi Katz ins Rennen, zeigte sich als Startläufer immer wieder vorn, attackierte mehrfach und setzte sich einmal sogar zehn Meter ab. Für dieses Tempo musste er bald büßen, als er das Tempo der Spitzengruppe nicht mehr mitgehen konnte und bis zum Wechsel 18 Sekunden verlor. Jonas Dobler verlor zeitlich zwar deutlich mehr, konnte sich aber zurück in die dreiköpfige Verfolgergruppe schieben. Florian Notz zeigte als dritter Läufer ebenfalls ein gutes Rennen, da die Gruppe in der zweiten Hälfte des Rennens um Platz drei zu takktieren begann, kamen von hinten immer mehr weitere Mannschaften zurück, so dass sich schließlich sieben Schlussläufer um den letzten Podestplatz stritten. Auch hier war das Tempo oft gering, vor allem Robin Duvillard tat aber sein Möglichstes, um zumindest die drei Sprinter (vor allem Federico Pellegrino) loszuwerden, was aber misslang. Am letzten Anstieg griff schließlich der Italiener selbst an und nur Thomas Bing und Anders Gløersen (Norwegen 2) konnten mitgehen. Rang drei ging schließlich erwartungsgemäß an die Italiener Dietmar Nöckler, Francesco de Fabiani, Roland Clara und Federico Pellegrino zeitgleich vor dem deutschen Vierer und Norwegen 2. „Es ist toll für Italien, auf dem Podium zu stehen. Es war ein spannender Kampf um den dritten Platz. Noch schöner wäre es gewesen, wenn das der Kampf um den Sieg gewesen wäre. In Lillehammer waren wir auch die drittbeste Nation, aber nicht auf dem Podium. Heute hat das ganze Team ein tolles Rennen gemacht und auf der Schlussrunde lief es nach meinem Geschmack, als die Gruppe zusammenblieb“, sagte Federico Pellegrino.
Schweizer mit Harakiri-Taktik
Die Schweizer lagen durch die starke Leistung ihres Startläufers Jonas Baumann exzellent im Rennen, als zweiter Läufer ging Ueli Schnider auf die Strecke, der sich zunächst als zweite Kraft hinter dem attackierenden Sundby sehr gut schlug. Der Grund dafür war, dass er wieder der Norweger auf den Doppelstockschub setzte – diese Taktik konnte der Schweizer aber leider nicht lange durchstehen. Ab der Hälfte seines Rennens fiel er immer mehr zurück und gegen die klassisch laufenden Konkurrenten tat er sich im Doppelstockschieben sichtlich schwer. Bis zum Wechsel lag er knapp 20 Sekunden hinter der deutschen Gruppe, allersings konnte Curdin Perl im Laufe der Zeit wieder in die siebenköpfige Gruppe hereinlaufen. Auf der Schlussschleife konnte Toni Livers nicht mehr ganz mithalten: In den Anstiegen büßte er immer einige Meter ein und auch für den Zielsprint fehlten die Kräfte, so dass der sechste Platz noch vor Frankreich dennoch als Erfolg zu werten ist.
Kein Staffel-Start für Österreicher
Die Österreicher wollten nach langer Zeit mal wieder eine Staffel (Baldauf, Tritscher, Hauke, Kattnig) stellen, mussten dann aber doch kurzfristig absagen. „Das Staffelabenteuer ist leider vorbei bevor es überhaupt begonnen hat. Schon ersatzgeschwächt angereist ist einer unserer Jungs in der Nacht krank geworden und damit ist ein Start unmöglich. Ein Weltcuppunkt von Teresa Stadlober ist somit die Ausbeute von diesem Wochenende. Next Time, more luck“, gab der ÖSV am Morgen bekannt.
Hallo zusammen muss mal meinem Ärger Luft machen. Wenns so weitergeht gehen bei der klassischen Technik im Weltcup bald die Lichter aus. Ich jedenfalls habe wenig Interesse an Doppelstockorgien à la Sundby. Bei der FIS sollten alle Alarmglocken schrillen. Meiner unbedeutenden Meinung nach müssten die klassischen Strecken deutlich anspruchsvoller (und mehr mit dem Gedanken Durchschieben zu erschweren) gestaltet werden als heute in Nove Mesto (oder auch Toblach). Anstiege die aufgrund ihrer Steigung fast komplett im Doppelstock (auch wenn man Steigwachs hat) hochgeschoben werden sind doch für die klassische Technik Gift.
Also klassische Rennen auf deutlich schwereren Strecken. Überdenken des Gesamtanstiegslimit. Auch mal Anstiege einbauen die gegrätscht werden müssen und nicht diese „Autobahnen“ wie Nove Mesto oder Toblach.
Natürlich ist die FIS an das gebunden was an Strecken vorhanden ist aber Nove Mesto und Toblach in der jetzigen Form sind für (Männer-)Weltcups in der klassischen Technik nicht mehr geeignet.
Wenn nicht bald gehandelt wird ist die klassische Technik in absehbarer Zeit auf Weltcupniveau tot.
Im Hoffen das Sundby nicht auch noch den Holmenkollen schiebend gewinnt ende ich mit „Rettet den klassischen Stil!“