Maxim Vylegzhanin hat das Massenstart-Rennen über 13,5 Kilometer in der klassischen Technik in Szklarska Poręba gewonnen. Tobias Angerer löste mit seinem sechsten Platz in letzter Minute das Olympia-Ticket, Hannes Dotzler wurde Fünfter.
Frühe Attacke sorgt für Vorentscheidung
Maxim Vylegzhanin hat die Gunst der Stunde des schwach besetzten Starterfeldes genutzt und quasi im Alleingang das Weltcuprennen in Szklarska Poręba gewonnen. Der Massenstart wurde wegen des Schneemangels in Polen über fünf Runden von je 2,7 Kilometer Länge ausgetragen, so dass die Gesamtdistanz für die Herren nur 13,5 Kilometer betrug. Speziell auf der ersten Runde waren viele Stürze auf dem von Steinchen durchsetzten Schnee zu beobachten gewesen. Während sich auf den ersten Kilometern immer wieder die österreichischen Sprinter vorn zeigten, hatte Vylegzhanin sich in der ersten Rennhälfte auffallend zurückgehalten, bis er sich nach etwa acht Kilometern zusammen mit anderen Russen an die Spitze setzte. Zwei Kilometer später attackierte Vylegzhanin, doch Hannes Dotzler lief das Loch zunächst wieder zu. Nach einer weiteren Attacke verkleinerte sich die Spitzengruppe erneut von neun auf sechs Personen, doch Vylegzhanin gab nicht auf: Ein Kilometer vor dem Ziel folgte der entscheidende Antritt – Vylegzhanin war allein unterwegs, dahinter Alexey Poltoranin, Evgeniy Belov und Hannes Dotzler sowie Tobias Angerer und Alex Harvey. Im Zielsprint sicherte sich Belov den zweiten Rang vor Poltoranin. Alex Harvey wurde Vierter vor Hannes Dotzler und Tobias Angerer.
Last-Minute-Ticket für Sochi
Für Tobias Angerer war dieser sechste Platz unglaublich wichtig – bedeutete er doch buchstäblich in letzter Minute die Erfüllung der Olympianorm und damit die Fahrkarte zu den Olympischen Spielen. „Der Druck ist natürlich nicht weniger geworden und das war meine allerletzte Chance, mich noch für Olympia zu qualifizieren. Ich habe gewusst, dass ich gut trainiert habe, dass ich in guter Form war. Aber es hat immer das Quäntchen gefehlt. Einmal war ich etwas krank und dann war ich vielleicht ein wenig überehrgeizig und war nicht so locker und frei, wie es sein sollte“, erklärte Angerer. „Ich habe aber eigentlich gewusst, das ich es drauf habe und nun hat Gott sei Dank noch geklappt.“ Hannes Dotzler wusste das Ergebnis dagegen realistisch einzuschätzen: „Natürlich haben wir davon profitiert, dass einige Nationen nicht am Start waren. Das hat uns in die Karten gespielt heute, wir haben ein starkes Mannschaftsergebnis gemacht und ich bin trotzdem zufrieden, auch wenn man ein bisschen profitiert hat, dass andere nicht dabei waren.“ Jens Filbrich belegte diesmal den zehnten Platz, nachdem er bei Vylegzhanins vorletzter Tempoverschärfung den Anschluss verloren hatte. Schon vorher hatte Tim Tscharnke zu kämpfen gehabt – anders als Alex Harvey schaffte er den Anschluss aber nicht mehr, was im Ziel den zwölften Platz bedeutete. Thomas Bing verlor kurz vor Tscharnke den Kontakt zur Spitzengruppe und wurde 16., Jonas Dobler kam als 31. ins Ziel.