Nach den erfolgreichen Rennen in der U23-Klasse konnten sich nun im Skiathlon auch die Juniorinnen durch Sarah Schaber über den ersten Titel freuen.
Verdientes Gold nach starker Leistung
Am zweiten Wettkampftag der Juniorinnen und Junioren bei den Nachwuchs-Weltmeisterschaften im Fleimstal stand für die Juniorinnen der Skiathlon über 5+5 Kilometer auf dem Programm. Mit dabei waren vier deutsche Damen, die sich bis zum Skiwechsel alle in der Spitzengruppe hielten. Nach dem Wechsel setzte sich zunächst eine sechsköpfige Gruppe mit den drei DSV-Starterinnen Julia Belger, Sarah Schaber und Katharina Hennig ab, nur Antonia Fräbel konnte in der Skatingtechnik die Gruppe nicht mehr halten. Nach 7,5 gelaufenen Kilometern hatte sich die Spitzengruppe wieder auf insgesamt neun Athletinnen vergrößert, bis unter der Tempoarbeit von Lotta Udnes Weng, der Cousine von Heidi Weng, die Gruppe kleiner wurde und unter anderem Katharina Hennig am vorletzten Anstieg den Anschluss verlor. Nun erhöhte die Allgäuerin Sarah Schaber das Tempo weiter, so dass sich vier Damen absetzen konnten. Julia Belger, die schon zuvor um Anschluss an die Gruppe gekämpft hatte, kam in einer abschüssigen S-Kurve etwa einen Kilometer vor dem Ziel zu Fall, als sie den V-Boards der Streckenbegrenzung ausweichen wollte und verlor endgültig alle Medaillenchancen. Vorn riss dagegen die 19-jährige Buchenbergerin kurz vor dem Stadion das entscheidende Loch und stürmte dem Titelgewinn entgegen. „Das heutige Ergebnis war völlig überraschend für mich, ich bin überwältigt und sehr glücklich. Letzte Woche war ich krank und konnte für dieses Rennen nicht so trainieren, wie ich wollte. Ich habe mich auf dieses Rennen konzentriert und war bereit, um mein Bestes zu geben. Aber ich hätte nie gedacht, dass ich Gold gewinnen könnte. Ich kann mein Glücksgefühl bisher gar nicht richtig beschreiben“, freute sich die neue Weltmeisterin. Silber hinter Sarah Schaber ging an die Russin Alisa Zhambalova vor Anna Dyvik aus Schweden. Lotte Weng verpasste die ersehnte Medaille als Vierte knapp. Rang fünf bis sieben ging wieder an Russland durch Natalia Nepryaeva, Anastasia Sedova (Schwester von Petr Sedov) und Yulia Belorukova. Rang acht belegte Sprint-Weltmeisterin Jonna Sundling vor den beiden Deutschen Julia Belger und Katharina Hennig, die im Ziel 29 und 35 Sekunden Rückstand aufwiesen. Antonia Fräbel wurde mit 43 Sekunden Abstand 14. hinter dem zweiten Weng-Zwilling Tiril Udnes Weng.
Norwegischer Triumph bei den Junioren
Das Skiathlon-Rennen der Junioren über 10+10 Kilometer wurde bei immer nasser werdenden Bedingungen dominiert von den Athleten aus Russland und Norwegen. In der ersten Rennhälfte schickten die Russen einen Athleten nach dem anderen nach vorn, um das Tempo hochzuhalten. Diese Taktik reduzierte die Spitzengruppe zum Skiwechsel auf 14 Athleten. Bald danach versuchte Alexey Chervotkin mit einer Attacke eine frühe Entscheidung herbeizuführen. Mehr als knapp zehn Sekunden konnte er jedoch nicht entkommen und wurde bis zur 15 Kilometer-Marke zunächst von den Norwegern Eirik Sverdrup Augdal und Johan Høl eingeholt, später schlossen auch der Kasache Olzhas Klimov und der Tscheche Petr Knop wieder auf. Einer Attacke von Augdal konnte etwa zwei Kilometer vor dem Ziel niemand mehr folgen. Hinter dem Norweger sicherte sich nach mehreren Kilometern Zweikampf Chervotkin die Silbermedaille vor dem zweiten Norweger. Der Schwede Oskar Svensson wurde nach seiner Medaille im Sprint diesmal Sechster vor drei weiteren Russen. Der Schweizer Jason Rüesch schaffte wie schon im Sprint sein angestrebtes Ziel eines Top10-Ergebnisses nicht – erneut belegte er den elften Platz. Die beiden deutschen Vertreter Christian Stiebritz und Janosch Brugger verloren schon früh auf der Klassikstrecke den Anschluss und büßten bis zum Ziel rund zwei Minuten ein, was Rang 21 und 25 bedeutete.