Maiken Caspersen Falla und Ola Vigen Hattestad heißen die Olympiasieger in einem denkwürdigen Sprint. Lest hier, was die Sportler zu ihren Erfolgen und auch die deutschen Sportler zu ihren Leistungen sagen …
Maiken Caspersen FALLA (NOR) – Gold
Es ist einfach unglaublich. Ich kann nicht glauben, was ich da geschafft habe. Davon habe ich geträumt, seit ich drei Jahre alt bin! Es haben so viele Menschen in mich vertraut und sie haben geglaubt, dass ich ein gutes Rennen abliefere. Diese Saison lief bisher nicht so gut, darum ist es umso besser, dass ich meinen besten Tag heute hatte.
Ingvild Flugstad OESTBERG (NOR) – Silber
Das bedeutet mir eine Menge. Das war natürlich ein Ziel für mich in diesem Jahr, aber natürlich auch bei den nächsten Olympischen Spielen. Es ist unglaublich, dass ich eine Medaille geholt habe und Silber – das ist für mich wie Gold. Ich möchte diese Medaille meinem Cousin widmen, der bei dem Attental 2011 in Norwegen ums Leben kam. Er war eine tolle Person und ich versuche, nach seinem Vorbild zu leben.
Vesna FABJAN (SLO) – Bronze
Das ist alles für mich! Die Belohnung für 20 Jahre Training. Meine Träume wurden wahr. Ich widme die Medaille meinem Neffen – er ist zwei Jahre alt und ich bin heute für ihn gelaufen. Ich wollte diese Medaille so sehr. In der letzten Kurve war ich noch Zweite. Ich sagte mir selbst, dass müsse nun mein bester Zielsprint aller Zeiten werden und am Schluss habe ich tatsächlich eine Medaille bekommen.
Ola Vigen HATTESTAD (NOR) – Gold
Ich kann es nicht fassen, was mir gelungen ist. Ich habe versucht, einfach dasselbe zu tun wie im Halbfinale. Ich habe den Sturz hinter mir gar nicht bemerkt und als ich mich an der Spitze des letzten Anstiegs umsah, war nur Teodor (Peterson) hinter mir. Ein komisches Gefühl. Meine Taktik während des gesamten Tages war, vorn zu laufen, besonders vor dem letzten Anstieg. So hatte ich die Kontrolle und genügend Kraft für den Zielsprint. Ich habe sie nicht stürzen sehen. Ich dachte mir, dass es etwas komisch ist, dass mich niemand attackiert am Anstieg, weil ich recht langsam unterwegs war. Dann war ich oben und hörte den schwedischen Trainer rufen, dass wir einen Vorsprung haben. Dann erst habe ich realisiert, dass Teodor und ich allein um Gold kämpfen. Also wusste ich, dass ich eine Medaille sicher habe, aber ich wusste auch, dass Teodor einer der Schnellsten ist, so habe ich mich weiter konzentriert auf die letzte Kurve, um meine Kräfte zu sammeln.
Hanna Kolb (GER)
Ich ärgere mich schon ziemlich, das war heute überhaupt nicht mein Tag. Ich war ein bisschen erkältet gestern und heute. Da war irgendwie der Wurm drin. Ich weiß nicht, ich habe es nicht so hingekriegt heute. Ich war noch ganz glücklich, dass ich den Prolog gerade so geschafft habe. Normalerweise ist dann alles drin. Ich war auch wieder gut motiviert und dachte, ich kann da vorne mitlaufen. Aber ich habe es ab dem ersten Meter in den Berg rein gemerkt. Irgendwie ging es nicht. Ich kann es nicht genau erklären. Heute war es extrem langsam. Wir hatten jetzt eine Woche lange top Bedingungen. Super schnell und es hat richtig Spaß gemacht zu laufen. Seit gestern und heute saugt es so richtg, der nasse Schnee… es macht es schon deutlich schwerer als die letzten Tage.
Tim Tscharnke (GER)
Ich habe mir ein bisschen wenig zugetraut. Ich war ziemlich kaputt nach dem Prolog. Von daher habe ich es erstmal ruhig angehen lassen, habe dann nie die Initiative ergriffen. Als dann die Post abging, habe ich es etwas verschlafen. Zumindest habe ich mich zum Prolog gesteigert, der war schon sehr, sehr enttäuschend. Ich hatte am Berg technisch große Probleme heute, die Techniker haben Riesenarbeit geleistet und mir einen 20 Jahre alten Ski organisiert, weil von mir her bei dem Wetter gar nichts gelaufen ist. Der war ein Stückchen kürzer als meine normalen, ließ sich im weichen Sumpf sehr gut laufen, ist sehr gut gefahren. Aber am Berg hatte der so gut wie keine Führung gehabt, so dass ich technische Probleme hatte, das zu koordinieren und einen guten Schritt zu finden. Daher kann ich nicht unzufrieden sein, ich habe nicht mehr erwartet.
Denise hätte es eigentlich verdient, sie war in jedem Rennen im Saisonverlauf im Finale. Auf der Zielgeraden ist sie eigentlich die Stärkste, aber sie kam von außen und hat vielleicht ein Quäntchen mehr Kraft investieren müssen und dann waren doch drei schneller – leider…
Denise Herrmann (GER)
Es ist schon ein Luxus, dass man mit einem achten Platz nicht zufrieden sein kann. Ich fühle mich eigentlich total fit, es hat alles gepasst in der Vorbereitung. Ich hatte einen super Ski gehabt. Man hätte es einfach machen können, sage ich mal. Ich habe es dieses Jahr oft genug gezeigt, dass ich in der Lage bin, auf das Podium zu laufen. Es soll einfach nicht sein. Ich war im Halbfinale leider nicht die Zweite außenrum, sondern die Dritte. Es waren da schon ein paar Meter zu viel, die ich zurücklegen musste. Ich hatte auch koordinativ zu kämpfen gehabt auf diesem Korridor, denn ich dann gewählt habe, und da habe ich mich dann von Leuten schlagen lassen, die ich sonst im Griff haben müsste. Trost ist es nicht, dass die anderen Medaillenfavoriten Bjoergen und Randalll auch nicht im Finale waren. Ich habe gleich einen Hammerlauf im Viertelfinale gehabt, das hätte auch schon ein Finallauf sein können. Da erwischt es dich von Anfang an ganz schön. Dass ich das so souverän gelöst habe, hat mich selber schon überrascht. Das hat mir eigentlich auch Auftrieb gegeben, dass heute alles drin ist. Aber es war in jedem Lauf ein Favoritensterben, die Besten haben gewonnen und das waren heute nicht wir drei. Nach den letzten Jahren war mit Falla auf jeden Fall zu rechnen, diese Saison hatte sie noch ein bisschen zu kämpfen gehabt, ist teilweise sogar im Prolog rausgefallen. Das hat mich heute schon gewundert mit der Prologbestzeit von ihr, aber sie hat sich in jedem Finallauf super gezeigt und auch für die Ingvild Oestberg freut es mich extrem, weil die so eine konstante Sprintsaison macht und die ist einfach super drauf und hat es verdient, jetzt Zweite zu sein. Ich versuche mich jetzt voll auf die Teamwettbewebe zu konzentrieren. Das ist unsere größte Chance und dann können sich alle warm anziehen.