Im ersten Wettkampf im Langlauf-Weltcup konnten die Norweger Marit Bjørgen und Eirik Brandsdal über einen gelungenen Saisonauftakt jubeln. Die deutsche LangläuferInnen enttäuschten bei schwierigen Wachsbedingungen.
Bjørgen knapp vor Visnar
Für Marit Bjørgen begann die Weltcupsaison nach Maß: Die Norwegerin zeigte sich zwar nicht so dominant wie in der Vergangenheit, setzte sich jedoch im Zielsprint gegen die stark aufkommende Slowenin Katja Visnar durch. Olympiasiegerin Maiken Caspersen Falla, die zwischenzeitlich schon den Anschluss verloren hatte, kam am Schlussanstieg wieder heran und konnte über einen Podestplatz jubeln. Die Prolog-Schnellste Ingvild Flugstad Østberg lag zwar lange wie in allen Heats in Führung, musste sich dann aber geschlagen geben: Im Gegensatz zu ihren Teamkolleginnen blieb sie im Anstieg in der Spur, doch dann stockte der Ski beim Übergang ins Flache und das Tempo ging verloren. Hinter Østberg kamen Ida Sargent und Natalia Matveeva als Fünfte und Sechste in die Wertung. Justyna Kowalczyk hinterließ einen starken Eindruck, durch einen Sturz im Halbfinale in Führung liegend verpasste sie aber den Finaleinzug.
Brandsdal bezwingt Northug im Zielsprint
Der Sprint der Herren wurde von den Norwegern dominiert. Zwar versuchte am ersten Anstieg noch Sergey Ustiugov eine Attacke, musste sich aber schnell geschlagen geben. Eirik Brandsdal und sein junger Landsmann Sondre Turvoll Fossli übernahmen das Kommando, bis Petter Northug am zweiten Anstieg attackierte und sich sogar an die Spitze setzte. Im Zielsprint hatte dann aber überraschend sein Kollege Brandsdal das bessere Ende für sich gegen den starken Doppelstockschieber. Fossli konnte sich über sein erstes Weltcuppodium freuen vor dem vierten Norweger Finn Hågen Krogh. Shooting-Star Fossli hatte im Viertelfinale das Kunststück vollbracht, mit nur einem Stock als Zweiter ins Ziel zu kommen – sein Stock hatte sich 300 Meter vor dem Ziel ohne gegnerische Einwirkung aus der Schlaufe gelöst. Die Russen Alexey Petukhov und Sergey Ustiugov belegten die Plätze fünf und sechs.
Deutsche Sprinter scheiden früh aus
Kein glückliches Händchen im Wachsroulette hatten neben den Schweden, die reihenweise stürzten, auch die deutschen Sprinter. Bei vielen Athleten sammelte sich Schnee unter dem Ski, was zu Strauchlern und Stürzen führte – so auch bei Denise Herrmann: „Ich bin leider hinten an der Wende gestürzt, ich habe Stollen am Ski gehabt. Es sind schwierige Wachsbedingungen, die Temperaturen sind um den Gefrierpunkt. Zu dem Zeitpunkt habe ich noch Bestzeit gehabt, sagten die Trainer“, meinte die Sächsin, die als 36. mit 15 Sekunden Rückstand die Top-30 verpasste. Auch Sandra Ringwald (35.), Nicole Fessel (37.) und Steffi Böhler (44.) scheiterten vorzeitig, wie auch Katerina Smutna aus Österreicher und die Schweizerin Laurien van den Graaff. Bei den Herren erging es Josef Wenzl (48.), Sebastian Eisenlauer (38.) und Tim Tscharnke (59.) nicht anders. Doch auch die Cologna-Brüder hatten das Viertelfinale nicht erreicht. Einziger Lichtblick in den deutschen Reihen war Hanna Kolb, die sich als 24. qualifizierte, dann aber im Viertelfinale ausschied und als 18. gelistet wurde. „Es waren hochkarätige Wettkämpfe, bei den Herren haben wir eine ungeheure Leistungsdichte mit 30 Athleten in 5,5 Sekunden. Wir wollten im Prolog Akzente setzen, das haben wir aus verschiedenen Gründen nicht geschafft. Es kann nur besser werden“, meinte Bundestrainer Frank Ullrich. „Wir blicken nach vorn und lassen uns davon nicht aus der Ruhe bringen.“ Der Schweizer Ueli Schnider (SUI) war als 27. der einzige deutschsprachige Athlet im Viertelfinale. Er belegte in der Endabrechung den 25. Platz.