Titelverteidiger Dario Cologna musste sich im Skiathlon der Weltmeisterschaften in Falun knapp Maxim Vylegzhanin geschlagen geben. Alex Harvey sicherte sich mit Bronze seine zweite Medaille dieser Titelkämpfe.
Skiwechsel: 20 Mann in Spitzengruppe
Wie bei den Herren üblich war es zunächst ein ruhigeres Rennen, in dem sich der eine oder andere Athlet vorn zeigen konnte. Egal ob Charlotte Kalla, Marcus Hellner oder in der zweiten Runde Lars Nelson – die Schweden übernahmen immer im Stadion die Führung, um sich von den Fans bejubeln zu lassen. Aus dieser Situation heraus konnte sich Nelson mit Jean Marc Gaillard bis auf 13 Sekunden absetzen, bei Kilometer acht waren aber beide wieder gestellt. Auf der letzten fünf Kilometer langen Klassik-Runde übernahm Alex Harvey mehr und mehr das Kommando und führte zusammen mit Evgeniy Belov eine etwa 20-köpfige Gruppe zum Skiwechsel ins Stadion.
Angriffe auf den letzten fünf Kilometern
Vor allem im Skatingteilstück fiel immer wieder Petter Northug auf, der sich am Ende der Gruppe aufhielt, teilweise sogar eine Sekunden zurückfiel und nicht besonders gut aussah – das kann bei ihm aber auch nur Show sein, wie jeder seiner Konkurrenten weiß. Dass dem nicht so war, zeigte sich auf der letzten 5 Kilometer-Schleife, wo noch elf Sportler zur Hauptgruppe zählten. An derselben Stelle wie Therese Johaug verschärfte vier Kilometer vor dem Ziel am Fuße des Mördarbakkens auch Dario Cologna das Tempo. Zunächst konnte seinem Antritt nur Maxim Vylegzhanin folgen, mit dem er sich schon im Skiathlon in Rybinsk ein heißes Gefecht geliefert hatte. Didrik Tønseth versuchte, die Lücke zu schließen, wozu Alex Harvey scheinbar nicht mehr in der Lage war. Der Norweger schaffte den Anschluss, während sich Alex Harvey aus dem Verfolgerduo mit Maurice Manificat löste und sich an die Top drei herankämpfte. Maxim Vylegzhanin setzte noch eine Attacke am letzten Anstieg des Sprintkurses und fuhr als Erstes ins Stadion ein. Von vorn sprintete er über die Zielgerade und sicherte sich den WM-Titel. Dario Cologna konnte ihn aus dem Windschatten heraus nicht mehr ganz abfangen – damit musste er sich wie im Weltcup in Rybinsk dem Russen geschlagen geben. Mit einem exzellenten Ski konnte sich Alex Harvey noch die Bronzemedaille sichern, seine zweite nach dem Silber im Sprint. Didrik Tønseth belegte den vierten Platz, damit gingen die Norweger diesmal leer aus, die auf den erkrankten Martin Johnsrud Sundby verzichten mussten (Ersatzmann Sjur Røthe stieg nach zehn Kilometern weit abgeschlagen aus). Maurice Manificat kam als Fünfter ins Ziel vor Calle Halfvarsson, der zu Beginn der letzten Runde lange mit einem defekten Stock laufen musste. Niklas Dyrhaug und Evgeniy Belov belegten die Plätze sieben und acht vor Jean Marc Gaillard. Rang zehn ging an Marcus Hellner vor Petter Northug.
Jonas Dobler hält lange Kontakt
Die einzigen beiden DSV-Starter Jonas Dobler und Florian Notz (Tscharnke und Bing werden für den Teamsprint geschont) zeigten lange Zeit ein sehr gutes Rennen in der klassischen Technik. Früher als sein Kollege musste U23-Weltmeister Florian Notz schon nach zehn Kilometern um Anschluss kämpfen, den er kurz darauf aber verlor. Jonas Dobler hielt drei Kilometer länger mit der Spitzengruppe mit, bis auch er abreißen lassen musste. Zur Halbzeit wies Jonas als 23. 30 Sekunden Rückstand auf, Florian als 29. 52 Sekunden. Beide mussten nach dem Skiwechsel zunächst allein gegen die Uhr kämpfen, wo beide viele Sekunden verloren. Dobler hatte nach etwa einem Kilometer unter anderem mit seinem Namenskollegen Jonas Baumann aus der Schweiz einige Mitstreiter gefunden, während Notz bis zum Ziel allein blieb und sichtbar schwer ging. Jonas Dobler erreichte das Ziel als 27. mit 2:53 Minuten Rückstand drei Positionen vor dem Schweizer, während Florian Notz, der nach seinem Erfolg bei der U23-WM eine Woche krank war, bis ins Ziel 7:41 Minuten verlor und er 47. wurde. Der einzige Österreicher Max Hauke wurde 42.